Nümbrecht – Pfarrer Rainer Schmidt hatte bei seinem Auftritt in Gaderoth Heimvorteil und zog das Publikum mit seinen Erzählungen und kabarettistischen Geschichten in den Bann.

Gabi Maas, die Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins Gaderoth, begrüßte kürzlich die Gäste und informierte die Zuhörer, dass die Eintrittsgelder an ein Flüchtlingsprojekt weitergeleitet würden, das auch der Künstler mit großer Begeisterung unterstützt. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der etwas anderen Art, nämlich „Hilfe zur Selbsthilfe.“ Die Flüchtlinge wollen mit den Spendengeldern einen Gemeinschaftsraum errichten und haben so während ihrer oftmals langen Wartezeit eine Aufgabe.

Kurz darauf betrat ein gut gelaunter evangelischer Pfarrer Rainer Schmidt die heimische Bühne. Sein Programm „DÄUMCHEN DREHEN – keine Hände, keine Langeweile“ war ein Wechselspiel zwischen humorvollen Erzählungen, flotten Sprüchen, aber ebenso nachdenklichen Gedanken und Anmerkungen zum Thema „Behinderung.“ Dabei berichtete er viel aus eigener Sicht, als er beispielsweise anmerkte, sich überhaupt nicht behindert gefühlt habe und dass ihm dies erst relativ spät überhaupt bewusst geworden seit. Immer wieder auch nahm er das Publikum mit, bezog es in seine Gedanken und in einzelne Szenen ein.

Viele Zuhörer berührte es zu sehen, wie jemand seine Behinderung als etwas ganz Natürliches wahrnimmt. Das bewies Rainer Schmidt, indem er einen leisen, aber umso nachhaltigeren Schlussakkord zum Ausklang dieses besonderen Sonntagabends setzte. Er erzählte von einem kleinen Mädchen und dessen Mutter, denen er am Flughafen begegnet war und das ihm gegenübersaß, ihn lange wortlos beobachtend: „Mama, warum habe ich eigentlich Hände?“