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Kombibad schwimmt nicht

nh; 6. Nov 2015, 13:05 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Interessiert lauschten die Ausschussmitglieder den Ausführungen der Bauleiterin und konnten dabei den Ausblick genießen, den in einem Jahr auch die Badbesucher haben werden.
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Kombibad schwimmt nicht

nh; 6. Nov 2015, 13:05 Uhr
Wiehl - Der Rohbau war drei Wochen vor der Planung fertig - Bis Ende des Jahres soll die Außenhaut komplett geschlossen sein, damit der Innenausbau wettunabhängig ist - Grundwasser bereitete weniger Probleme als befürchtet.
Von Nils Hühn

„Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter“, freute sich Andreas Zurek als Projektleiter des Wiehler Bads. Hätte es in den vergangenen Wochen dauerhaft geregnet, wäre der Bau des elf Millionen Euro teuren Kombibads wohl nicht so weit vorangeschritten. Gestern präsentierte Bauleiterin Henrike Pieper von Krieger Architekten den Mitgliedern von Bau-, Sport- und Vergabeausschuss den Baufortschritt.



In dieser Woche haben die Bauarbeiter damit begonnen, die Außenhaut zu schließen. Erste Fenster sind bereits eingebaut. Bis Ende des Jahres soll auch das Dach geschlossen sein, womit dann die aufwendigen Arbeiten im Inneren beginnen können. Doch auch hier hat sich schon Einiges getan. Seit zwei Monaten wird an der Badewassertechnik gearbeitet. Unter dem Bad befindet sich ein riesiger Kellerbereich, in dem die Technik untergebracht wird. Noch ist dort viel Platz, aber wenn erst einmal alle Kabel und Rohre verlegt sind, dann wird dieser Bereich nicht mehr an eine große Lagerhalle erinnern.



[Das künftige Lehrschwimmbecken bekommt einen Hubboden, der stufenlos verstellbar ist.]

Da sich das Kombibad im Hochwasserbereich der Wiehl befindet, musste bei den Bauarbeiten stets der Grundwasserspiegel im Auge behalten werden. „Das Gebäude schwimmt nicht“, konnte Zurek erfreut berichten. Auch wenn die Becken noch nicht mit den bald knapp 1.000 Kubikmetern Wasser gefüllt sind, reicht die Last des Rohbaus aus. Doch während der Bauphase gab es auch Pläne, die vorsahen, die Becken zu fluten, damit das Gebäude nicht durch das Grundwasser angehoben wird. „Das hat es alles schon gegeben“, wusste Sportausschussvorsitzender Udo Kolpe zu berichten. Doch diese kritische Klippe wurde gekonnt umschifft.

[Dort, wo Bauleiterin Henrike Pieper steht, wird sich künftig das Aussteigsbecken der Rutsche befinden, die unterirdisch endet.] 

Ist die Außenhaut erst einmal geschlossen, werden äußerlich nicht mehr viele Veränderungen wahrgenommen. Wenn Klinkerfassade und Bleche angebracht sind, was Anfang des Jahres geschehen soll, wird noch das Anbringen der Rutsche für Aufsehen sorgen. Das Besondere an der Wasserrutsche ist, dass sie unterirdisch endet. Der Ausstieg befindet sich ein gutes Stück unterhalb der Erdoberfläche, berichtete Henrike Pieper. Mit den Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau wird erst im Sommer begonnen.


[Vom Hauptgebäude sind es nur wenige Schritte bis zum Solebecken.]

Im Außenbereich ist auch schon das Solebecken gut sichtbar. Vom Hauptgebäude ist schon erkennbar, dass es nur wenige Schritte bis in das beheizte Außenbecken sind. Auch der Sprungturm samt Becken ist nicht weit entfernt. Dieser Teil des Bades wird in den kommenden Monaten aufwendig saniert. Die Brücke über die Wiehl zu einer ehemals kleinen Liegefläche wird zurückgebaut, da dieser Bereich im Falle von Hochwasser geflutet wird. „An dieser Stelle wird die Wiehl ein wenig breiter“, erklärte Zurek.




[Sprungturm und Becken müssen noch saniert werden.]

Helmut Ruland, Vorsitzender des Vergabeausschusses, freute sich, dass bislang der Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Der Rat der Stadt hatte elf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In den Plänen waren 10,5 Millionen Euro für den Bau vorgesehen. Von den 500.000 € Puffer wurden 300.000 € bereits verbraucht, allerdings sind schon 86 Prozent der Leistungen vergeben, womit ein Ausufern der Kosten unwahrscheinlich ist. Auch der Eröffnungstermin im Herbst 2016 soll eingehalten werden. Da ab Januar witterungsunabhängig gearbeitet werden kann, sollte das Wetter den Planern keinen Strich durch die Rechnung machen. Also schwimmt in einem Jahr nicht das Kombibad, sondern die Wiehler Bürger.
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