Archiv

Milchviehhalter protestieren vor Anuga

Red; 10. Oct 2015, 13:35 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Milchviehhalter protestieren vor Anuga

Red; 10. Oct 2015, 13:35 Uhr
Oberberg - Milcherzeuger aus dem Bergischen Land nutzten den Eröffnungstag der weltweit größten Ernährungsmesse in Köln, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Am Eröffnungstag der weltgrößten Ernährungsmesse Anuga machen die Milchviehhalter aus dem Bergischen Land auf die Lage ihrer Betriebe aufmerksam. Der Milchpreis ist seit Anfang 2015 um ein Drittel auf nur noch 28 Cent pro Liter gefallen. Diesem stehen in Nordrhein-Westfalen aber Erzeugungskosten von 49 Cent pro Liter gegenüber.  In der aktuellen Krise mache jeder Milchviehhalter mit jedem erzeugten Liter Verluste. Unter dem Motto „Wertschöpfung gehört auch in den Kuhstall“ versammelten sich die Milcherzeuger daher mit ihren Schleppern vor dem Osteingang der Messe Köln. Sie forderten mit ihrem Protest eine gerechte Risikoverteilung entlang der Wertschöpfungskette. „Es kann nicht sein, dass die Milchviehhalter das Risiko schlechter Preisverhandlungen oder globaler Marktkrisen praktisch alleine tragen sollen. Handel und Verarbeitungsunternehmen ziehen sich immer ihre Marge bzw. decken wenigstens ihre Kosten. Die Milchviehhalter erhalten nur, was danach übrig bleibt“, kritisierte BDM-Landesvorsitzender NRW Michael Braun. „Wir fordern zum einen, dass auch im Genossenschaftsbereich verbindlich Vertragsvereinbarungen vorgegeben werden über Preis und Menge noch vor der Lieferung der Milch. Basis der Verträge müssen dabei die durchschnittlichen Erzeugungskosten sein. Außerdem erwarten wir von den Verarbeitungsunternehmen unserer Milch, dass sie uns in unseren Forderungen nach einem sinnvollen Krisenmanagement unterstützen, das das Überangebot an Milch in Angriff nimmt. Nur so kann eine schnelle Marktumkehr und damit eine Erholung der Preise erreicht werden.
 
WERBUNG