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Oberwiehl gewinnt einseitiges Derby verdient

bv; 4. Oct 2015, 16:46 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung - Im Verbandsliga-Derby ließ der CVJM Oberwiehl dem Gast aus Bergneustadt keine Chance und siegte deutlich.
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Oberwiehl gewinnt einseitiges Derby verdient

bv; 4. Oct 2015, 16:46 Uhr
Oberberg - Bergneustadt bei 21:28-Niederlage letztlich ohne Chance - Auch Nümbrecht setzt Erfolgsserie in Bocklemünd fort - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Verbandsliga.
CVJM Oberwiehl - TV Bergneustadt 28:21 (15:9).

Freude auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen. In der Bewertung stimmten die Trainer der beiden bislang ungeschlagenen Derbybeteiligten überein. Oberwiehls Holger Faulenbach sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, die allerdings in der zweiten Halbzeit zu viele klarste Gelegenheiten ausgelassen habe, um die Bestnote vergeben zu können. TVB-Coach Ralph Weinheimer hatte ein einseitiges Spiel gesehen, das das bessere Team gewonnen hatte. "Man kann hier verlieren, aber über das 'Wie' bin ich doch einigermaßen angefressen."



Oberwiehl hatte vor vollem Haus sehr konzentriert begonnen und den Gästen, die auf Kreisläufer Stephan Kakuschki verzichten mussten, bereits in der Anfangsphase klar die Grenzen aufgezeigt. Mit einer 6:0-Deckungsformation, in der sich Andre Rischikov um TVB-Antreiber Mathias Kakuschki kümmerte, stellte man den Bergneustädter Angriff vor unlösbare Probleme und führte bereits nach acht Minuten mit 6:1. Vorne erwies sich der Oberwiehler Angriff in dieser Phase als sehr effizient. Dann fiel der CVJM in ein kleines Leistungsloch, was der TVB nutzte, um sich auf 9:6 heranzupirschen. Es war der letzte Sichtkontakt im gesamten Spiel, denn nun traten die Gastgeber erneut aufs Gaspedal. Die Gäste versuchten es mit unterschiedlichen Deckungssystemen, vermochten aber den CVJM nicht mehr aufzuhalten, der bis auf 15:7 davonzog, ehe dem TVB noch vor dem Pausenpfiff eine Ergebniskorrektur gelang.


[Oberwiehls Jens Frey hat sich in dieser Szene gegen die Bergneustädter Deckung durchgesetzt.]

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie zunächst einseitig, denn Oberwiehl steigerte den Vorsprung bis auf 21:11 (36.). "Irgendwie hat das aber unserem Spiel die Qualität genommen", musste Oberwiehls Coach Holger Faulenbach dann mit ansehen, wie seine Schützlinge beste Gelegenheiten ausließen. Diese Nachlässigkeiten sorgten dafür, dass Bergneustadt den Rückstand verringern konnte, ohne einem Erfolgserlebnis nahe zu kommen. "Man hat gemerkt, wie wichtig Stephan Kakuschki für den TVB ist. Sein Fehlen machte sich bei vielen Angriffsaktionen bemerkbar", wusste CVJM-Trainer Faulenbach das Spiel wie das Ergebnis einzuschätzen.


Sein Bergneustädter Pendant Ralph Weinheimer bedauerte, dass sein Team so wenig bissig aufgetreten sei. "Es tut mir leid für die Zuschauer, die ein spannenderes Derby sehen wollten. Aber wir waren hinten zu brav und vorne technisch schwach und haben Schlafwagenhandball geboten." Vor allem hätten die personellen Optionen gefehlt, um dem CVJM Paroli bieten zu können. Insofern komme die Herbstpause jetzt wie gerufen. "Dann hoffe ich, dass im Anschluss endlich wieder alle Akteure fit sind", so Weinheimer.

Oberwiehl: Andre Rischikov (6), Bastian Schneider (5/1), Mirco Gröbner, Janis Pulla (je 4), Christopher Suhr (3), Jens Frey, Artur Gartung, Fynn Bastian (je 2)

B'stadt: Thorben Schneider (6/1), Mathias Kakuschki (5/3), Marcel Neese (3), Norman Krause, Nico Ries (je 2), Nils Welke, Lars Andersen, Christian Schneider (je 1)


HSV Bocklemünd - SSV Nümbrecht 23:28 (10:12).

"Härtetest bestanden", freute sich Nümbrechts Coach Patrick Seebaum nach dem Spitzenspiel beim bislang ebenfalls verlustpunktfreien HSV Bocklemünd. Völlig verdient nahmen die Blau-Gelben am Ende zwei wichtige Punkte mit in die Heimat und hatten den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen eindrucksvoll bestätigt.


[Zu selten fanden die TVB-Akteure die Lücken in der Oberwiehler Deckung.]

Von Beginn an war es das erwartet hart umkämpfte Spiel, in dem die Gastgeber anfangs sogar leichte Vorteile hatten. Doch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte setzte sich immer mehr die bessere Spielanlage der Gäste durch. Bocklemünd versuchte durch eine offensive Verteidigung gegen die beiden Rückraumhalben des SSV das Nümbrechter Spiel zu stören, hatte jedoch die Rechnung ohne Jannick Lang gemacht. Der 18-Jährige nutzte geschickt den sich ihm bietenden Freiraum, ließ seine Gegenspieler immer wieder stehen und sorgte für etliche Hinausstellungen beim Gegner. Einzig HSV-Linkshänder Mirco Böing bekam man auf Seiten des SSV nicht so richtig in den Griff und musste einige Tore auf der linken Abwehrseite hinnehmen.


[Eindeutig Stellung bezog man und zeigte, dass Flüchtlinge in Deutschland willkommen sind.]

Mit einem knappen Vorsprung der Gäste wurden die Seiten gewechselt. Auch beim 15:17 (42.) war es noch spannend und die Frage nach dem Sieger nicht beantwortet. Dann kam die Zeit des Philipp Winkler. Der Nümbrechter Torhüter hatte schon in der ersten Halbzeit eine starke Partie geboten, doch Mitte der zweiten Hälfte vernagelte er seinen Kasten. Was auch immer die Bocklemünder Angreifer versuchten - Winkler war zur Stelle. So war beim 17:24 (55.) die Messe bereits gelesen. Im Anschluss versuchten es die Gastgeber mit einer offenen Deckung, am klaren Sieg des SSV gab es jedoch keinen Zweifel mehr. Mit 10:0 Punkten geht auch der SSV Nümbrecht mit breiter Brust in die Herbstpause.

Nümbrecht: Harry Roth (7/6), Daniel Funk (5), Marcel Samel (4), Kevin Schieferdecker, Jannick Lang  (je 3),  Patrick Martel, Ilja Schattner (je 2), Christof Bitzer, Marcus Schwemke (je 1)
  
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