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Acht Tore - drei Elfmeter - eine Niederlage

lo,db,jlo; 4. Oct 2015, 19:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Holpe bleibt in der Ergebniskrise - auch Björn Euteneuer konnte die Heimpleite gegen Refrath nicht abwenden.
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Acht Tore - drei Elfmeter - eine Niederlage

lo,db,jlo; 4. Oct 2015, 19:40 Uhr
Oberberg – Holpe bleibt beim 3:5 gegen Refrath das Pech treu - Wiehler Ragusa mit fünf Treffern im Stadtderby - Nümbrechter Reserve holt Punkt in Hohkeppel - Wipperfeld marschiert weiter (AKTUALISIERT).
SpVgg. Holpe-Steimelhagen - SV Refrath 3:5 (2:2).


„So läuft es eben, wenn man unten steht.“ Diese alte Fußballweisheit trifft wohl aktuell auf wenige Teams besser zu, als auf die Doppeldörfler aus dem Kreissüden. Vorne gehen die Dinger nicht rein und hinten passieren dumme Fehler, die der Gegner eiskalt ausnutzt. Martin Köppe hatte den Gästen aus Refrath die anfangs nicht unverdiente Führung beschert. „Da waren wir einfach noch nicht präsent genug“, haderte Holpes Trainer Michael Schmidt. Danach übernahmen aber die Routiniers bei den Hausherren das Zepter. Hinten drin agierte André Groß kompromisslos, während vorne das alte Traumduo Björn Euteneuer/Sven Achenbach Fahrt aufnahm. Mit einem Doppelschlag drehte das Gespann die Partie innerhalb von fünf Minuten. Auch in der Folgezeit agierten die Hausherren absolut überzeugend. In der Nachspielzeit fand ein unnötiger Freistoß von Gästeangreifer Timo Busch doch noch den Weg in die Maschen – natürlich abgefälscht von der Holper Mauer.



[Holpe und Refrath lieferten sich ein intensives Duell.]

„Das war ein ganz blöder Zeitpunkt“, sah Schmidt die Felle frühzeitig wieder schwimmen. Als mit Euteneuer dann auch noch der Dreh- und Angelpunkt im Holper Spiel verletzt in der Kabine bleiben musste, hielt die Unsicherheit abermals Einzug in den Köpfen der Hausherren. Gleich zweimal wurde ein Refrather Spieler im zweiten Durchgang unnötig im Strafraum zu Fall gebracht. Beide Male bedankte sich Busch als sicherer Schütze. Selbst ein von Andreas Schmidt verwandelter Handelfmeter zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich brachte nicht mehr die nötige Ruhe zurück. Refrath legte in der Nachspielzeit sogar noch den fünften Treffer nach. „Diese Niederlage war total unnötig. Wir waren mindestens ebenbürtig, haben aber leider mit den Elfmetern zwei Gastgeschenke verteilt“, ärgerte sich Schmidt über den neuerlichen Salto nullo. Refraths Trainer Jürgen Glomb war dagegen heilfroh, die weite Heimreise mit drei Punkten im Gepäck anzutreten. „Das war eine ganze Menge Arbeit“, ächzte er nach Spielende.


Tore
0:1 Martin Köppe (13.)
1:1 Sven Achenbach (23. Björn Euteneuer)
2:1 Sven Achenbach (28. Björn Euteneuer)
2:2 Timo Busch (45.+3)
2:3 Timo Busch (54. Foulelfmeter)
3:3 Andreas Schmidt (72. Handelfmeter)
3:4 Timo Busch (88. Foulelfmeter)
3:5 Martin Köppe (90.+2).





[Philipp Kappenstein versucht, seinen Gegenspieler zu bremsen.]

SV Schönenbach –
TuRa Dieringhausen 3:0 (1:0).


Nur im ersten Durchgang konnte die TuRa den Hausherren wenigstens etwas die Stirn bieten. Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bis Kilian Gärtner mit einem fulminanten Treffer von der Strafraumgrenze die Zeichen auf Sieg stellte. Wäre Martin Tatter unmittelbar vor dem Pausentee mit einem Schussversuch nicht an SVS-Keeper Kevin Riemschoß gescheitert, hätte die Begegnung vielleicht noch einen anderen Verlauf nehmen können. So aber blieben die Gäste im zweiten Durchgang völlig blass und konnten sich freuen, nicht noch mehr Treffer als die beiden von Dariusz Knapik und Daniel Kelm kassiert zu haben. „Der Sieg hätte noch deutlicher ausfallen können“, war Schönenbachs Trainer Torsten Graß lediglich mit der Chancenverwertung nicht ganz einverstanden. „Ansonsten war das ein hochverdienter Erfolg“, bilanzierte er. Für den Dieringhausener Thorsten Prangenberg war die Pleite zu deutlich ausgefallen. „Wir waren hier um keine drei Tore schlechter“, fand er.


Tore
1:0 Kilian Gärtner (28.)
2:0 Dariusz Knapik (80.)
3:0 Daniel Kelm (82.).


Besonderes Vorkommnis
Dieringhausen spielt nach einer Verletzung von Jan Bickenbach (65.) nur noch zu zehnt weiter, da Trainer Thorsten Pragenberg zu diesem Zeitpunkt schon dreimal gewechselt hatte.





[Holpes Kapitän Andreas Schmidt (li.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:3.]

SV Eintracht Hohkeppel - SSV Homburg-Nümbrecht II 1:1 (1:0).


Besser als die eigene Erstvertretung, die vor einigen Wochen im Kreispokal in einer Elfmeterlotterie in Hohkeppel unterlag, machte es die Nümbrechter Reserve. Nachdem Trainer Holger Jungjohann unter der Woche sein Amt zur Verfügung gestellt hatte (siehe Extra-Bericht), übernahm Co-Trainer Stefan Rößler zumindest heute das Ruder. Gespräche über einen möglichen Nachfolger sollen in der nächsten Woche geführt werden. Aber auch Rößler hatte seine Mannen nicht schlecht eingestellt. Sogar SVE-Trainer Peyman Rabet sprach nach der Partie von einer gerechten Punkteteilung. Severin Brochhaus hatte die Hausherren mit einem verwandelten Foulelfmeter – SSV-Torhüter Finn Bingel hatte zuvor Jendrik Müller regelwidrig von den Beinen geholt – in Führung geschossen. Kurz nach der Pause schickte dann aber der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Milan Witopil mit einem herrlichen Pass Mike Großberndt auf Reisen, der sicher zum Ausgleich vollstreckte. Nümbrecht hatte mit gleich drei Sechsern begonnen, wollte sicher stehen und immer wieder Nadelstiche setzen. Das wäre beinahe sogar noch ein weiteres Mal gelungen, aber Witopil traf kurz vor dem Ende nur das Aluminium. „Die Mannschaft hat heute eine Trotzreaktion gezeigt und ich bin richtig stolz“, freute sich Interimscoach Rößler über den Punktgewinn. Auch Rabet konnte damit leben. „Es hat zwar nicht alles gepasst, aber das Remis ist gerecht.“


Tore
1:0 Severin Brochhaus (37. Foulelfmeter)
1:1 Mike Großberndt (50. Milan Witopil).




SC Vilkerath – FC Bensberg 3:1 (2:0).


Einen weiten Befreiungschlag von Ersel Akdogan unterschätzte Bensbergs Torhüter Tobias Geerts unmittelbar nach dem Anpfiff auf dem nassen Naturrasen völlig. Güven Gün brauchte das Spielgerät nur noch anzunehmen und im verwaisten Kasten zu platzieren. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte fanden Angriffsbemühungen der Gäste nicht statt. Allerdings baute Vilkerath seine Führung durch Robin Klöckner aus. Nach dem Wechsel kam Bensberg besser in die Partie und durch Tobias Müller auch zum Anschluss. Kurz vor dem Ende setzte Marius Wecker dann allerdings einen Konter zur Entscheidung. Der Tabellenführer ist damit auch nach dem 8. Spieltag noch unbesiegt.


Tore
1:0 Güven Gün (2. Ersel Akdogan)
2:0 Robin Klöckner (27. Marius Wecker)
2:1 Tobias Müller (65.)
3:1 Marius Wecker (80. Henrik Bär).


Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Vilkerather Kerem Toksun (87.).
  

[Die Partie blieb jederzeit umkämpft.]

FV Wiehl II – BV 09 Drabenderhöhe 8:2 (4:0).


Erst in den letzten Minuten schoss der Tabellenzweite ein standesgemäßes Ergebnis heraus. Zuvor präsentierte sich die Wiehler Zweitvertretung fußballerisch auf niedrigstem Niveau. „Das Spiel hat mir überhaupt nicht gefallen“, ärgerte sich Trainer Jan Kordt daher auch trotz des deutlichen Sieges gegen seinen Ex-Klub. „Mit der Art und Weise, wie wir uns hier präsentiert haben, bin ich überhaupt nicht einverstanden“, haderte Kordt nicht nur, sondern er handelte auch. Nach dem Schlusspfiff gab es für die gesamte Truppe noch ein paar zusätzliche „Pumpeinheiten“. So tief saß der Stachel beim FV-Coach - trotz der noch insgesamt sieben Aluminiumtreffer. Lediglich den fünffachen Torschützen Salvatore Ragusa, ebenfalls ein ehemaliger Drabenderhöher, nahm Kordt von seinem Rundumschlag aus. Höhes Co-Trainer Nima Moaveni, der Edgar Wörmke (Urlaub) an der Linie vertrat, durfte sich im Stadtderby wenigstens über die nächsten beiden Saisontreffer freuen.


Tore
1:0 Jannik Noß (26.)
2:0 Salvatore Ragusa (30. Michael Möller)
3:0 Michael Möller (37. Pantaleo Stomeo)
4:0 Salvatore Ragusa (45.+1 Pantaleo Stomeo)
4:1 Nils Barthel (46.)
5:1 Salvatore Ragusa (48. Michael Möller)
5:2 Fabian Hann (80.)
6:2 Salvatore Ragusa (89. Pantaleo Stomeo)
7:2 Salvatore Ragusa (90.+1 Maik Derksen)
8:2 Gianluca Finocchiaro (90.+2 Eigentor).
  


[Sven Achenbach ist zurück und war gleich zweimal erfolgreich.]

Borussia Derschlag – SV Morsbach 2:0 (0:0).

Anlässlich des Oktoberfests der Borussia waren sogar die Eckfahnen im bayrischen Rautenmuster in blau und weiß gehalten, nicht wenige Besucher trugen Sepplhut und Lederhose. Der Unterhaltungswert der Partie hielt sich derweil in Grenzen. Derschlag versuchte es fast ausschließlich mit langen Bällen in die Spitze, erntete dafür von der aufmerksamen Gästedefensive aber nur ein müdes Lächeln. Die Vorstöße des ersatzgeschwächten SVM waren zunächst nachhaltiger: Keeper Timo Sarrio vereitelte das 0:1, nachdem Justin Hammer wegen eines dicken Bolzens von Sebastian Räbsch zum Abschluss gekommen war (18.). Wenige Sekunden später verfehlte Aaron Weber nach einer Freistoßflanke das Ziel. Das erste Offensiv-Lebenszeichen der Borussen sendete Seyfettin Macit. Torwart Gabriel Joos rettete mit einer famosen Parade (27.). Auch gegen Spielertrainer Christopher Lieblang behielt Joos die Oberhand (39.).  

Nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber darum bemüht, das Tempo zu erhöhen und ihr Kombinationsspiel zu forcieren, wobei Morsbach durch Konter gefährlich blieb. Fabian Schmidt scheiterte zweimal knapp (55., 62.), zwischenzeitlich hatte der Derschlager Olcay Sen freistehend vergeben (60.). In den letzten 20 Minuten war den Schützlingen von Coach Maik Greb anzumerken, dass sie dem hohen Laufpensum Tribut zollen mussten. Ein Freistoß von Sebastian Halbe segelte an Freund und Feind vorbei und zwang Jost zur nächsten Glanztat (74.), beim anschließenden Eckball klärte der SV gleich dreimal in höchster Not. Ein Billard-Treffer brachte schließlich die Entscheidung: Sen schoss nach einer zunächst abgewehrten Ecke flach Richtung Gehäuse, Joos lenkte die Kugel an den Pfosten. Von dort sprang sie an den Fuß eines Morsbachers und trudelte über die Linie. In der Nachspielzeit machte Tobias Ley den Deckel drauf.

„Aufgrund des Aufwands, den wir über 90 Minuten betrieben haben, war der Sieg verdient“, fand Lieblang. SV-Co-Trainer Johannes Schuh sprach von einer "verdammt bitteren Niederlage. Wir hatten genug Möglichkeiten, um Tore zu erzielen. Trotzdem sind wir sehr zufrieden, wie sich der dezimierte Kader präsentiert hat."

Tore
1:0 (86. Eigentor)
2:0 Tobias Ley (90.+4 Vitali Wolter).       



[...und noch ein Achenbach-Treffer.]

SSV Süng – Heiligenhauser SV II 0:1 (0:1).

Der Heiligenhauser SV II konnte am achten Spieltag die Negativserie stoppen und den ersten Saisonerfolg einfahren. Den entscheidenden Treffer erzielte Patrick Heinemann nach einer guten halben Stunde. Die Sünger Abwehr ließ sich dabei von einem verlängerten Einwurf überrumpeln. Der SSV erspielte sich trotz nach wie vor vieler Ausfälle einige gute Chancen. Deniz Can schob aus sieben Metern knapp am Tor vorbei. Einen Volley von Tim Schulte parierte HSV-Keeper Patric Schmitz erstklassig. In der zweiten Halbzeit war Schmitz aus kurzer Distanz gegen den eingewechselten David Usinger zur Stelle. Die letzte Möglichkeit auf den Ausgleichstreffer vergab Stephan Arendt in der Nachspielzeit. „Die Jungs haben wieder alles gegeben“, sagte Trainer Andrea Esposito.

Tore
0:1 Patrick Heinemann (29.).


DJK Wipperfeld – TV Hoffnungsthal 3:1 (2:1).

Auf den Blitzstart durch Sebastian Eck zum 1:0 antworteten die Gäste aus Hoffnungsthal mit dem Ausgleich durch David Wagner. Noch vor der Pause schlug Eck aber erneut zu und brachte seine Mannschaft wieder in Führung. In der zweiten Halbzeit machte Patrick Philipp mit Beginn der Schlussviertelstunde alles klar. „Es war ein umkämpfter Kick mit einem insgesamt verdienten Sieg gegen einen guten Gegner“, so das Fazit von DJK-Trainer Giovanni Bernardo. Hoffnungsthals Sascha Brandenburg ging mit der Leistung seiner Mannschaft jedoch härter ins Gericht. „Wir waren extrem schwach und haben Wipperfeld zu Toren eingeladen“, sagte Brandenburg und sprach von einer verdienten Niederlage. Der Aufsteiger liegt - bei einem Spiel weniger - hinter Vilkerath und Wiehl II auf einem sensationellen dritten Platz.

Tore
1:0 Sebastian Eck (2.)
1:1 David Wagner (19.)
2:1 Sebastian Eck (38.)
3:1 Patrick Philipp (75.).

Tabelle und Ergebnisse Kreisliga A
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