Nümbrecht - Das ehemalige Seniorenheim „Haus Bergfrieden“ in Oberelben wird künftig als Übergangsunterkunft genutzt.

Knapp 800.000 € hatte die Gemeinde Nümbrecht im Haushalt 2015 für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen eingeplant, nach aktuellen Prognosen werden sich die Aufwendungen bis zum Ende des Jahres auf 1,66 Millionen Euro belaufen. Diese Zahlen präsentierte Kämmerer Reiner Mast in der gestrigen Ratssitzung. Nimmt man die Zuweisung des Landes hinzu (voraussichtlich 500.000 €), bleibt eine Lücke, die die Millionengrenze übersteigt.  

Wie sich die Situation in den nächsten Monaten entwickelt, ist schwierig abzuschätzen, weshalb Mast gestern auch keinen Blick in die Glaskugel wagen wollte. Derzeit befinden sich 200 Flüchtlinge in Nümbrecht. Sie sind dezentral in Mietwohnungen untergebracht. Noch dazu wird gegenwärtig das ehemalige Senioren-Pflegeheim „Haus Bergfrieden“ in Oberelben bezugsfertig gemacht, hier entstehen 50 zusätzliche Plätze. Bürgermeister Hilko Redenius hatte am Dienstag zu einer Informationsveranstaltung in Oberelben eingeladen.

Er freute sich über das große Interesse seitens der Bevölkerung – und die Bereitschaft der Bürger, die Hilfesuchenden zu unterstützen. Spontan hätten sich mehrere Familien aus dem Ort dazu bereiterklärt. „Ohne die ehrenamtliche Arbeit ganz vieler Menschen aus Nümbrecht wäre das Ganze nicht zu stemmen“, bedankte er sich. Da im „Haus Bergfrieden“ neue Kapazitäten geschaffen werden und die Verwaltung weiterhin Angebote für Mietwohnungen erhält, „sind wir guter Dinge, dass wir in diesem Jahr alle Flüchtlinge unterbringen können, ohne auf Turnhallen, Sängerheime oder Dorfhäuser zurückgreifen zu müssen“, so Mast.