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Martina Duckart mit Nerven aus Drahtseilen

pn; 27. Sep 2015, 20:46 Uhr
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Martina Duckart mit Nerven aus Drahtseilen

pn; 27. Sep 2015, 20:46 Uhr
Oberberg - Die TVS-Damen laufen gegen Bonn lange einem Rückstand hinterher, rühren am Ende aber Beton an - Gute TVO-Leistung reicht gegen Frechen nicht - Nümbrecht siegt in letzter Minute. (AKTUALISIERT)
TV Strombach – TSV Bonn rrh. 29:25 (14:15).


„Es war kein schönes Spiel, aber der Sieg war wichtig“, atmete TVS-Trainer Florian König nach dem Schlusspfiff tief durch. Denn 45 Minuten lang war sein Team einem Rückstand hinterhergelaufen. „Nachdem wir unter der Woche nur mit einer Notbesetzung trainieren konnten, war das heute vor allem eine kämpferisch überzeugende Vorstellung“, analysierte er weiter. Bonn agierte wenig aus der zweiten Reihe, dafür aber mit schnellen Einzelaktionen sowie einer bärenstarken Kreisläuferin. Über 11:14 hielt Strombach trotz einiger Zeitstrafen und eher suboptimaler Beinarbeit in der Defensive bis zur Pause dagegen. Da half auch ein Treffer von Torhüterin Vanessa Bachmann, die ihre Gegenüber überraschte, nur minder.


Nach dem Seitenwechsel zog Bonn durch drei schnelle Treffer erneut davon, ehe Strombach endlich anfing, Beton anzurühren. Beim 18:18 fiel bereits der Ausgleich, ehe beide Teams einen sechsminütigen Nichtangriffspakt schlossen. Schließlich waren es die Gastgeberinnen, die als Erstes das Torewerfen wieder für sich entdeckten und eine knappe 20:18-Führung souverän bis ins Ziel brachten. „In der Defensive haben wir kaum noch etwas zugelassen und haben das gegnerische Angriffsspiel so in den Griff bekommen“, freute sich König vor allem über die gute Leistung von Erika Lehel, die erst am Morgen aus dem Urlaub zurückgekehrt war.


Strombach: Erika Lehel (12/4), Lilla Halasz (6), Judith Lünsdorf (3), Melanie Frackiewicz (2), Nadja Grau (2/2), Lena Steuck, Lisa Kruse, Vanessa Bachmann (je 1).



TV Oberbantenberg – HSV Frechen 22:27 (15:14).


„Wir haben ein gutes, aber leider kein sehr gutes Spiel gemacht“, versuchte TVO-Trainer Eduard Debnar die Leistung seiner Damen gegen den amtierenden Mittelrheinmeister einzuordnen. Denn die Niederlage sei am Ende um einige Tore zu hoch ausgefallen. „Ein Gegner wie Frechen bestraft kleine Fehler aber auch schnell und gnadenlos“, resümierte der Übungsleiter die letzten zehn Minuten, in denen sein Team ein offenes Spiel aus der Hand gab. Dabei begann die Partie überraschend positiv. Bis zum 6:1 (7.) dominierten die Oberbergerinnen das Geschehen, ehe Gästecoach Horst Spickermann eine Auszeit nahm und seine Damen lautstark aufweckte. Beim 7:7 (14.) waren beide Teams bereits wieder pari.


Bis zur Pause entwickelte sich nun eine offene Begegnung, die auch bis zum 20:21 (48.) auf Messers Schneide stand. „Danach sind wir zu ungeduldig geworden und haben die Ruhe verloren“, so Debnar, dessen Team in Überzahl zu überhastet agierte und eine Unterzahlphase mit 0:3 verlor. In der Schlussphase setzte der TVO mit einer offenen Deckung noch einmal alles auf eine Karte, wurde aber nicht belohnt. „Grundsätzlich bin ich aber zufrieden. Die Entwicklung ist zu sehen“, so Debnar abschließend.


Oberbantenberg: Julia Kreter (5), Maria Eisenbach, Malina Alberts (je 4/1), Pia Schmidt, Carina Hartmann, Lisa Gebauer (je 2), Jessica Scheurer, Nora Landsberg, Anna Bickenbach (je 1).


SSV Nümbrecht – ASV SR Aachen 23:22 (6:8).


60 Minuten hinten liegen und am Ende doch zwei Zähler mitnehmen. Das gelingt nur wenigen Teams. Den Nümbrechter Damen gelang dieses Kunststück am späten Sonntagabend aber dennoch. Die Südkreislerinnen verzweifelten bis zum Pausenpfiff der souveränen Schiedsrichter reihenweise an der bärenstarken Gästekeeperin und konnte sich bei ihrer eigenen Torhüterin Saskia Schmidt bedanken, dass es zur Pause nur 6:8 stand. „Gefühlt stand es bis zur 20. Minute 3:3“, haderte Trainer Daniel Funk mit der Wurfquote seiner Damen. Doch in der Kabine tat Gästecoach Gino Denert den SSV-Damen einen großen Gefallen und wechselte urplötzlich seine Torhüterin aus.


Die zuvor so dominanten Abwehrreihen bröckelten nun auf beiden Seiten, so dass die Zuschauer doch noch in den Genuss von ein paar Toren kamen. Aachen übernahm zunächst das Kommando und setzte sich auf vier Treffer ab. Nümbrecht konterte zwar zur Führung, kassierte in der Folge aber auch fünf Treffer am Stück. „Respekt wie sich die Mädels aus diesen beiden Situation herausgearbeitet haben“, zog Funk den Hut vor den Comebackfähigkeiten seiner Mannschaft. In der Schlussminute war es schließlich Annalena Bauer, die sich an den Kreis durchtankte und nur siebenmeterreif zu stoppen war. Beim fälligen Strafwurf zeigte Martina Duckart dann keine Nerven und sorgte für den ersten Saisonsieg ihrer Mannschaft.


Nümbrecht: Annalena Bauer (7/5), Jana Hage, Denise Szakacs (je 4), Martina Duckart (3/1), Lena Hage, Carina Hilger (je 2), Kerstin Rothenpieler (1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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