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Wenigstens ein Punkt dank Santos

uk; 26. Sep 2015, 23:54 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Nur selten konnten sich die VfL-Spieler so in Szene setzen wie hier Alexander Becker.
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Wenigstens ein Punkt dank Santos

uk; 26. Sep 2015, 23:54 Uhr
Gummersbach - Bundesligist musste sich gegen Leipzig mit Remis begnügen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

So stark sich die Gummersbacher Bundesliga-Handballer auch in fremden Hallen bisher präsentierten, daheim will es nicht so recht klappen. Nach der Pleite gegen den HSV Hamburg, reichte es jetzt nur zu einem  mageren 23:23 gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig


VfL Gummersbach - SC DHfK Leipzig 23:23 (12:9).

Ganz zum Schluss gibt das blau-weiße Volk noch mal alles: "Carsten, Carsten, Carsten!", donnert es von den Rängen der Gummersbacher Schwalbe-Arena. Eine fast flehentliche Aufforderung der VfL-Fans. Sekunden später dominiert das Schweigen in der zuvor so aufgeheizten Halle: Carsten Lichtlein kann den finalen Siebenmeter des Leipzigers Philipp Weber nicht parieren, die Kugel landet im Netz, 23:23, Schlusssirene und mittelschwere Betroffenheit unter den VfL-Anhängern.


[VfL-Coach Emir Kuragic war mit der spielerischen seines Teams sichtlich nicht zufrieden.]

Emir Kurtagic hat sich eine halbe Stunde später in der Pressekonferenz schon wieder im Griff: "Um es gleich zu sagen: Das ist heute ein gewonnener Punkt für uns", räumt der VfL-Trainer ein, dem man freilich anmerkt, dass er  nicht zufrieden ist mit dem Verlauf des Abends. "Die Phase nach der Pause, als aus einem Drei-Tore-Vorsprung für uns ein Rückstand geworden ist, sollte uns so nicht passieren", sagt Kurtagic und wirft die Stirn in steile Falten, ist aber fair genug, den Aufsteigern aus dem Osten zu "einem verdienten Zähler" zu gratulieren.


Sein Kollege Christoph Prokop ist da entspannter: "Wir hatten uns vorgenommen, aus Gummersbach etwas mitzunehmen. Das ist uns gelungen", freut er sich. Die Trainermeinungen bildeten den Spielfilm zwar in groben Zügen ab, und  die Neulinge aus der Messestadt kämpften leidenschaftlich, aber dennoch waren die meisten der 3.638 Besucher enttäuscht vom Resultat, hatten sie doch gewiss einen Gummersbacher Erfolg erwartet. Die Gäste erwiesen sich zwar als sehr aggressiv und kampfstark, hatten spielerisch indes ziemlich wenig zu bieten. Allerdings konnten die Hausherren aus der Limitiertheit des Neulings eigentlich nur zwischen der 14. und 26. Minute Kapital schlagen, als man nach beidseitig zähem Beginn von 4:3 auf 10:6 davonziehen konnten.


[Hart zur Sache ging es in beiden Abwehrreihen.]

Doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es ein komplizierter Abend für die VfL'er werden würde. Im Angriff erarbeitete man sich die Chancen mehr, als dass man sie erspielte. Und wenn man eine gute Gelegenheit zum Torerfolg hatte, scheiterte man allzu oft an Gästekeeper Milos Putera. Auf der Gegenseite standen die Gastgeber zumindest  halbwegs kompakt in der Abwehr, sodass sie zur Pause noch mit dem einkalkulierten Sieg rechnen durften:

Das sollte sich nach Wiederanwurf ändern. Die VfL-Angreifer Christoph Schindler, Mark Bult, Julius Kühn oder Andreas Schroeder rannten sich mit verblüffender Hartnäckigkeit pausenlos in der Sachsenabwehr fest. Ein Konzept in der Gummersbacher Offensive war jedenfalls nicht einmal in Spurenelementen zu entdecken. Die eher biederen Leipziger nutzten ihre unverhofften Möglichkeiten ebenso humorlos wie konsequent und schnupperten sogar intensiv an einem doppelten Punktgewinn.


[Allein der Treffsicherheit von Raul Santos war es zu verdanken, dass der VfL am Ende nicht mit leeren Händen dastand.]

Als dann aber Putera (50.) bei einem Gummersbacher Tempogegenstoß seinen Torkreis verließ, Raul Santos foulte, und regelkonform Rot sah, kippte das Matsch noch einmal. Auch deshalb weil Santos nach dem Seitenwechsel als einziger Gummersbacher zu großer Form auflief und quasi im Alleingang dafür sorgte, dass sein Team noch im Rennen blieb.

Als der überragende Linksaußen seine Farben schließlich eine halbe Minute vor Ladenschluss noch per Strafwurf mit 23:22 in Führung brachte, deutete vieles auf ein Happyend für den mäßig aufspielenden VfL hin. Ein zweifelhafter Siebenmeterpfiff der leicht überforderten Referees Brauer/Holm ermöglichte dem SC aber noch den alles in allem gerechten Ausgleich.

Gummersbach:  
Carsten Lichtlein
Mathias Puhle
Raul Santos (8/5)
Christoph Schindler (3)
Mark Bult (2)
Simon Ernst (2)
Julius Kühn (2)
Alexander Becker (2)
Florian von Gruchalla (2)
Evgeni Pevnov (1)
Andreas Schröder (1)
Gunnar Stein Jonsson
Magnus Persson.
 
Leipzig:
Milos Putera
Felix Storbeck
Philip Pöter (8/5)
Lukas Binder (4)
Christoph Steinert (3)
Maximilian Janke (3)
Philipp Weber (3)
Lukas Krziklla (2)
Alen Milosevic
Aivis Jurdz
Benjamin Meschke
Bastian Roschek



[Die Fans unterstützten ihren VfL trotz einer mäßigen Leistung.]

Zuschauer: 3.638  
 
Zeitstrafen: 6:12 Minuten Kühn (2 x), von Gruchalla – Janke (2x), Krzikalla, Binder, Roschek, Milosevic
 
Schiedsrichter:  Brauer/Holm (Hamburg) 
 
Spielfilm: 1:1, 2:2, 4:2, 7:5, 9:6, 12:9 (Hz) 12:12, 13:14, 15:17, 18:18, 18:20, 20:20, 20:22, 23:22, 23:23 (Endstand)

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