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Perspektiven für Kleinbauern in Rio de Janeiro gesucht

lt; 24. Sep 2015, 15:10 Uhr
Bild: privat --- „Fachsimpeln“ auf dem Klosterhof Bünghausen.
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Perspektiven für Kleinbauern in Rio de Janeiro gesucht

lt; 24. Sep 2015, 15:10 Uhr
Gummersbach – Der Klosterhof Bünghausen will die Bauern in Brasilien darin unterstützen, Bioprodukte regional zu vermarkten – „bio“ und „bergisch pur“ kooperieren.
Regional und „bio“, wie kann dies im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro funktionieren? Anregungen dazu holte sich eine Regierungsdelegation auf dem Klosterhof Bünghausen, Betrieb von „Biokreis“ und „bergisch pur“, ein und gab damit ein Beispiel für regionale Vermarktung von Bioprodukten.

In Brasilien ist zwar vieles anders als in Deutschland, doch einige Grundprobleme ähneln sich: Während große landwirtschaftliche Betriebe auskömmlich für den Export arbeiten, kämpfen kleine Betriebe ums Überleben und können kaum die eigene Familie ernähren. Es fehlen Strukturen und oft auch das Wissen um eine effiziente Landwirtschaft. „Gerne würden unsere Projektpartner in Brasilien die Bauern unterstützen, regional zu vermarkten“, so Sabine Schlüter, die an der Technischen Hochschule Köln das partnerschaftliche Projekt steuert.


Allerdings fehlt es derzeit oft an Aufzeichnungen oder auch Schreibkenntnissen, um „bio“ nach europäischen Standard zu realisieren. „Darum gefällt uns die Kooperation von bio und bergisch pur sehr gut“, so Nelson Teixeira, der in Rio de Janeiro für die nachhaltige Entwicklung in der Region verantwortlich ist. Denn hier können konventionell und biologisch wirtschaftende Betriebe teilnehmen, die sich dann zum Biobetrieb weiter entwickeln können. Zudem ist die Pflicht zum Naturschutz auch für die brasilianischen Partner interessant, gilt es doch auch in Südamerika, die dortige Heimat und ihre Landschaft zu erhalten.

Organisiert werden soll in Brasilien auch die Vermarktung. Gemeinschaftliche Modelle wie Erzeuger- und Verarbeitungszusammenschlüsse bei „Biokreis“ unter dem Label „regional und fair“ oder eben auch „bergisch pur“ können da Vorbilder sein. Nach über drei Stunden intensivem Informationsaustausch äußerten die Gesprächspartner den gegenseitigen Wunsch, weiter in Kontakt zu bleiben und langfristig voneinander lernen zu können.
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