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Eine Woche im Zeichen der Vielfalt – gegen Einfalt

fj; 24. Sep 2015, 15:10 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Die Veranstalter der Interkulturellen Woche haben ein vielseitiges Programm zusammengestellt.
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Eine Woche im Zeichen der Vielfalt – gegen Einfalt

fj; 24. Sep 2015, 15:10 Uhr
Oberberg – Vom 25. September bis 3. Oktober findet die fünfte Interkulturelle Woche im Oberbergischen Kreis statt – Mit über 40 Veranstaltungen präsentiert sie sich noch umfangreicher als in den Vorjahren. (AKTUALISIERT)
Seit Beginn des Jahres arbeitet die Steuerungsgruppe um Gabriele Goldschmidt vom oberbergischen Caritasverband an der Realisierung des Programms der Interkulturellen Woche 2015. Dass die inhaltlichen Schwerpunkte „Flüchtlinge“ und „Willkommenskultur“ eine solche Brisanz entwickeln würden, haben die Veranstalter da noch nicht geahnt. Vor dem Hintergrund der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Deutschland ist es daher aber umso wichtiger, dass die Interkulturelle Woche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt steht“, wieder Raum für Begegnungen zwischen den verschiedenen Kulturen, Nationalitäten und Religionen gibt. „Erst durch Begegnungen werden Menschen zu Personen und Ängste können abgebaut werden“, bringt es die evangelische Pfarrerin Anja Karthäuser auf den Punkt.

Die Auftaktveranstaltung der Interkulturellen Woche im Oberbergischen Kreis findet am Samstag, 26. September, ab 15 Uhr in der Sporthalle auf dem Bursten in Bergneustadt statt. In einem großen Brennballturnier – dem „Turnier der Kulturen“ – werden sich vielfältige Gruppen in einem sportlichen Wettkampf begegnen. „Die Sprache des Sports ist universell“, erklärt Karthäuser die Idee hinter dem Turnier. Mit dabei sind auch die Schülerband des St. Josefshauses Eckenhagen und die  Musikgruppe Sauti Afrika. Michaela Engelmeier, Bundestagsabgeordnete und ehemaliges Mitglied der Judo-Nationalmannschaft, wird an der Eröffnung teilnehmen. Als weitere Gäste werden unter anderem Assimiou Tourè, früherer Nationalspieler Togos, und Karateka Nika Tsurtsumia, mehrfacher Internationaler Karate Meister sowie Mitglied der Deutschen Karate Nationalmannschaft, erwartet. Nach dem Turnier gibt es einige Kreativdisziplinen zum Mitmachen. Landrat Hagen Jobi wird für den Kreissportbund einigen Vereinen jeweils 1.000€ überreichen. Außerdem gibt es eine Kinderbetreuung. Den Nachmittag moderiert Radioreporter Dirk Hartmann.     



Mit über 40 Veranstaltungen präsentiert sich die fünfte Interkulturelle Woche im Oberbergischen noch umfangreicher und vielseitiger als in den Vorjahren. Lesungen, Vortragsveranstaltungen, Filmvorführungen und Ausstellungen werden stattfinden, die durch Angebote wie gemeinsames Kochen, Essen, Beten und Spielen ergänzt werden. Erstmals dabei ist das Alevitische Kulturzentrum in Gummersbach, das über das Anatolischen Alevitentum als Glaube und Kultur informiert (1. Oktober).

Auch der junge Verein Union Europäisch Türkischer Demokraten Gummersbach und Umgebung macht zum ersten Mal mit. Ihm ist es gelungen, den Hochschuldozenten für Medien- und Islamwissenschaft, Konflikt- und Friedensforschung, Dr. Mohammad Heidari, für die Veranstaltung unter dem Motto „Miteinander statt Gegeneinander“ zu gewinnen. Im Bergneustädter Krawinkelsaal gibt er Denkanstöße und Hintergründe zum Thema Zuwanderung und Zusammenleben in Deutschland, es folgt eine interaktive Gesprächsrunde (29. September). Moscheen in ganz Oberberg öffnen am 3. Oktober ihre Türen für Besucher. Der Abschluss der Interkulturellen Woche wird am 3. Oktober mit einem ökumenischen Gottesdienst und vielen Aktivitäten rund um den Lindenplatz in der Gummersbacher Fußgängerzone gefeiert.   

„Trotz aller fremdenfeindlichen Vorkommnisse in den vergangenen Wochen und Monaten – in Deutschland gibt es eine Willkommenskultur. Um sie zu bewahren, muss man sich Fragen stellen und Raum für Begegnungen schaffen“, so Pfarrer Thomas Ruffler vom evangelischen Kirchenkreis an der Agger. „Dazu soll die Interkulturelle Woche Gelegenheit bieten“. Dass sie dazu in der Lage ist, weiß Estine Unaichi von der Afrika Union Gummersbach. „Durch die Interkulturelle Woche haben wir so viele Kontakte zu anderen Menschen und Vereinen geknüpft – dafür sind wir sehr dankbar“, so Unaichi, der die Gelegenheit auch nutzte, um sich bei allen Menschen zu bedanken, die sich dafür stark machen, dass Flüchtlinge hier eine neue, sicherere Heimat finden.  

Weitere Informationen zur Interkulturellen Woche gibt es unter www.interkulturellewoche.de. Das Gesamtprogramm für den Oberbergischen Kreis gibt es hier.
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