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Bernbergs Oase für Mensch und Lurch

bk; 20. Sep 2015, 19:28 Uhr
Bilder: Birgit Kowalski --- Frank Grebe (4. v.li.) und Frank Helmenstein (3. v.re.) überreichten den symbolischen Spendenscheck der Sparkassen- und Bürgerstiftung an Anja Hornisch (Mitte). Ronja (17), Simon (19) und Julian Hornisch (10), (v. li.), Ehemann Jörg (2. v.re.) und Miteigentümer Hans Peter Jonas (re.) freuten sich.
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Bernbergs Oase für Mensch und Lurch

bk; 20. Sep 2015, 19:28 Uhr
Gummersbach - Wie zu fast vergessenen Zeiten hat das Bauernhaus „Torley“ wieder einen Teich - Bei der Einweihungsfeier erhielt die Eigentümergemeinschaft von der Sparkassen- und Bürgerstiftung einen Scheck über 5.000 Euro.
Von Birgit Kowalski

Als der Springbrunnen losplätschert, rufen die Gäste des Teichfestes in Gummersbach-Bernberg „Ah!“ und applaudieren. Das dezente Wasserspiel, von Hans Peter Jonas zum Abschluss des offiziellen Teils in Gang gesetzt, krönt das Teichprojekt der Eigentümergemeinschaft Jonas-Hornisch. Anja Hornisch erklärt, dass es nicht darum ging, willkürlich einen Teich in Gummersbach-Bernberg anzulegen: „Hier gab es immer schon einen Teich.“


[Anja Hornisch erklärte im Rahmen der kleinen Feier sämtliche Bauabschnitte.]

Daran erinnern sich ältere Bernberger gut, wie am Samstag beim Teichfest zu hören war. Auch daran, dass der Teich am „Haus Torley“ nach dem Ausbau des Kanals vor etwas mehr als zehn Jahren trocken fiel. Miteigentümer Hans Peter Jonas, der seit seiner Geburt in dem Haus wohnt, erinnert sich, dass in Sommernächten Frösche das Wiegenlied für ihn quakten. „Wir wollten gern wieder einen Amphibienteich haben“, sagen Jonas und Hornisch. Auch die Nachbarn hätten nichts dagegen gehabt. „Aber wir wussten nicht, wie wir solch ein Projekt an einem denkmalgeschützten Gebäude stemmen sollten.“



Die Eigentümergemeinschaft wandte sich an Bürgermeister Frank Helmenstein. Anja Hornisch erzählt: „Er hat signalisiert, dass die Stadt solch ein Projekt nicht finanziell unterstützen kann.“ Aber er hat uns Tipps gegeben, und das Teichprojekt kam in Fluss.“ Helmenstein erklärt, er kenne „Haus Torley“ und die Geschichte des historischen Bauernhauses, dessen ältester Teil 1592 erstmals in Urkunden erwähnt wurde.

Weil die Bewohner immer gern Besucher durch „Haus Torley“ führen, sei ein öffentliches Interesse gegeben, befand Helmenstein. Er riet den Eigentümern, den Gartenbau- und Dorfverschönerungsverein Dümmlinghausen, Hesselbach, Bernberg sowie die Sparkassen- und Bürgerstiftung um Hilfe zu bitten. Die Vorsitzende des Gartenbau- und Dorfverschönerungsvereins, Heidi Schröder, und die Kassiererin, Monika Dick, erklärten bei der Einweihung: „Wir wissen, dass die Eigentümer ihr Haus und den Garten öffentlich zugänglich machen. Darum haben wir spontan die Schirmherrschaft für das Teichprojekt übernommen.“


[Auch Bürgermeister Frank Helmenstein war am Samstagabend in Bernberg zu Gast und freute sich über die erfolgreiche Umsetzung des Bauprojekts.]

In Zusammenarbeit mit einer Lindlarer Baufirma und dem Naturschutzbund entstand ein Folienteich. Um 20 mal 15 Meter große, 300 Kilogramm schwere Teichfolie in Position zu bringen, packten etwa 25 Freunde und Nachbarn an. Auch die Teppiche, die sich für den Untergrund ebenso eignen wie das eigentlich vorgesehene Vlies, wurden von Nachbarn und Bekannten gespendet.

Mehr als 17 Tonnen Rollkies und der maximal 80 Zentimeter tiefe „Teich im Teich“ Sorgen für die Filterung. Der Springbrunnen habe in diesem Sinne keine Funktion, sagt Anja Hornisch. „Er ist einfach nur schön. Was für‘s Auge.“  So wie der niedrige Lattenzaun, der den Teich entlang der Hausfahrt umgibt. Ihn habe die Dachdeckerei Treude gestiftet, sagte Hornisch.



Nachbarn wie Dieter Knipping freuen sich über den Teich, weil er den Lebensraum und die Bernberger Gemeinschaft bereichere: „Wenn man so alt geworden ist, kann man nicht mehr so viel helfen, aber zuschauen. Ich finde es super, dass die Dorfgemeinschaft so etwas macht. Und der Anblick des Teichs erfreut mich immer wieder.“ Libellen haben den Teich an „Haus Torley“ längst erobert und Hauskater Nepomuk soll bei der Jagd auf die ersten beiden Molche bereits einmal ins Wasser gefallen sein. Er konnte am flachen Ufer rausklettern, beruhigt Anja Hornisch und resümiert: „Ich freu mich einfach, dass der Teich fertig ist!“


[Auch für das leibliche Wohl war dank Grillmeister Jörg Hornisch bestens gesorgt.]


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