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Hunde sollten nicht aus der Neyetalsperre trinken

nh; 4. Sep 2015, 15:50 Uhr
Bild: Bjoern Rebien.
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Hunde sollten nicht aus der Neyetalsperre trinken

nh; 4. Sep 2015, 15:50 Uhr
Wipperfürth - In der vergangenen Woche wurden erstmals „Blaualgen“ in der Talsperre entdeckt - Revierförster Volker Leipzig hofft nun auf viel Regen – Problem wird aber nach dem Gülleunfall über Jahre bestehen bleiben.
Von Nils Hühn

Der Volksmund spricht von Blaualgen, aber eigentlich handelt es sich dabei nicht um Algen, sondern Bakterien. Genauer gesagt Cyanobakterien. „In der vergangenen Woche sind sie vermehrt in der Neyetalsperre aufgetreten“, berichtete Revierförster Volker Leipzig gegenüber Oberberg-Aktuell. Dabei hängt es vom Wind ab, an welcher Uferseite die Bakterien zu finden sind. „Sie sammeln sich meist in Buchten“, so Leipzig weiter. Aufgrund des Gülle-Unfalls im Frühjahr dieses Jahres, als 1,7 Millionen Liter Gülle in die Talsperre flossen, war es nur eine Frage der Zeit, wann es zu einer deutlichen Vermehrung der Bakterien kommen würde.


Da nun die meisten langen, heißen Sommertage vorbei sein sollten, dürfte sich die Lage in diesem Jahr schnell wieder beruhigen. „Am besten wäre es, wenn es viel regnet“, so Leipzig. Denn frisches Wasser tut der Talsperre gut, um sich zu erholen. Das Ökosystem ist ohnehin für Jahre geschädigt. Dass die Neye komplett umkippt, also kein Sauerstoff mehr für die Tiere in der Talsperre vorhanden ist, kann nicht ausgeschlossen werden. „Das wird noch Jahre dauern“, so Leipzig weiter. Sollte der kommende Sommer bereits früh mit langen und heißen Sommertagen Einzug halten, wird die „Blaualgen-Plage“ wahrscheinlich früher auftreten.

Das Bergische Wasser- und Umweltlabor hat bereits Proben entnommen. Volker Leipzig berichtete, dass die Proben „leicht schwach giftig“ seien. Deshalb rät er, dass Hundehalter ihre Vierbeiner nicht aus dem stehenden Gewässer trinken lassen sollten. Dem Wupperverband liegen die Ergebnisse noch nicht vor, wie Pressesprecherin Susanne Fischer mitteilte. Aber auch sie konnte die erhöhte Konzentration der Cyanobakterien bestätigen.
  
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