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Ein bisschen weniger Nervenkrimi

pn; 3. Sep 2015, 11:11 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Ein bisschen weniger Nervenkrimi

pn; 3. Sep 2015, 11:11 Uhr
Wiehl - Die Handballsaison 2015/16 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute Damen-Oberligist TV Oberbantenberg.
Von Peter Notbohm


Den letztjährigen Abstiegskampf hätte Alfred Hitchcock nicht besser schreiben können. Vier Vereine kämpften am letzten Spieltag um den neunten Platz, der den Klassenerhalt in der Oberliga bedeutete. Mittendrin der TVO Oberbantenberg, der sich letztlich mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Weiden aller Sorgen entledigte und ein weiteres Jahr Oberliga anstreben darf. Dies allerdings unter neuem Trainer, der aber ein ähnliches Ziel wie seiner Vorgängerin Simone Naaf verfolgt: „Den Klassenerhalt wollen wir schaffen, vielleicht aber mit ein bisschen weniger Nervenkrimi als letztes Jahr“, erklärt Eduard Debnar schmunzelnd.





Kommen und Gehen


Dafür steht dem letztjährigen Coach der HSG Marienheide/Müllenbach fast ein unveränderter Kader zur Verfügung. Abgänge sucht man im Kader vergeblich, während die Neuzugänge fast völlig aus den eigenen Reihen stammen. „Die große Veränderung zur letzten Saison ist eigentlich nur der Trainer“, hat er eine homogene Mannschaft vorgefunden. Das einzige neue Gesicht ist er dann aber doch nicht ganz. Mit Pia Schmidt und Nora Bischoff stoßen zwei Jugendspielerinnen in den Seniorenkader. Malina Alberts kehrt aus ihrer einjährigen Handballpause zurück und auch Jacqueline Cramer ist fast ein halber Neuzugang, nachdem sie vergangene Saison ab dem dritten Spieltag verletzt ausgefallen war. Ebenfalls eine einjährige Pause hat Franziska Arnds hinter sich, die zuletzt beim Aufsteiger aus Nümbrecht gespielt hatte. Komplettiert wird die Liste durch Sarah Hiltmann, die vom Landesligaabsteiger SSV Overath kommt und den Kampf im Tor weiter anheizen soll.


Stärken und Schwächen


Die Mannschaft hat sich somit vor allem in der Breite verbessert. „Die Mädchen leben von ihrem Zusammenhalt, dem Kampf und ihrem Willen. Hier zieht jeder jede Sekunde mit“, freut sich Debnar über das Engagement seiner Damen. Neben einer intakten Mannschaft habe Simone Naaf ihm auch zahlreiche Automatismen hinterlassen, von denen er profitieren will. Woran er allerdings arbeitet will und auch muss, sind die immer wieder auftretenden Leistungslöcher. Denn Spitzenleistungen und das genaue Gegenteil gaben sich vergangene Saison zu häufig die Klinke in die Hand. „Das ist ein junges Team mit viel Potential und Entwicklungsmöglichkeiten“, urteilt der Übungsleiter weiter.

[Eduard Debnar will von der Arbeit seiner Vorgängerin Simone Naaf profitieren und die Stärken der Mannschaft weiter ausbauen.]

Dementsprechend will er die vorhandenen Stärken, das Spiel nach vorne mit viel Tempo, noch weiter fokussieren, dabei zugleich aber auch die hohe Fehlerquote minimieren. „Wir müssen effektiver werden“, hat der TVO letzte Saison häufig zu viele Chancen liegen lassen. Das habe auch am eher dünnen Kader gelegen, der auf Verletzungen nur schwer reagieren konnte. „Die Mädchen haben viele Spiele mit nur einem oder zwei Toren verloren. Das ist eine Frage der Cleverness und vielleicht auch der Kondition“, weiß Debnar, an welchen Schrauben er leicht drehen will. Der nun deutlich breitere Kader geben ihm zudem völlig neue Möglichkeiten. „Wir wollen unberechenbarer für unsere Gegner werden. Dabei will er aus einer soliden 6:0-Defensive agieren, aber auch die offensive 3:2:1-Variante soll zum Standardrepertoire gehören.


Im Abstiegskampf erwartet Debnar indes die beiden Aufsteiger aus Roetgen und Nümbrecht sowie eventuell die Teams Aachen, Ollheim und Dünnwald. „Das sind alles noch unbeschriebene Blätter und Verletzungspech kann in dieser ausgeglichenen Liga fast jeden Mittelfeldkandidaten schnell nach unten reißen“, erwartet er eine spannende Liga hinter dem haushohen Favoriten aus Frechen.


Fazit


Auch dieses Jahr wird der TV Oberbantenberg gegen den Abstieg kämpfen müssen. Die Aufsteiger sind noch unbekannte Gesichter, doch der Rest der Liga liegt nah beisammen. Hier können Nuancen wie das von Debnar bereits thematisierte Verletzungspech am Ende den Ausschlag geben. Bleiben die Leistungsträger der Oberberger gesund, sollte der TVO für eine weitere Oberligasaison planen können.


Tests und Tore
TVO – TuS Drolshagen 23:23
TVO – TuS Drolshagen 35:27
TVO – TV Strombach II 19:12 (BSP Cup)
TVO – CVJM Oberwiehl 19:16 (BSP Cup)
TVO – TV Strombach I 17:25 (BSP Cup)
TVO – CVJM Oberwiel 25:23 (BSP Cup)
TVO – TVE Netphen 23:21
TVO – Duisburg-Wedau 15:26
TVO - Siegen-Eiserfeld 36:24


Abgänge
keine


Zugänge
Nora Bischoff
Pia Schmidt (beide eigene Jugend)
Malina Alberts (nach Handballpause)
Franziska Arnds (SSV Nümbrecht)
Sarah Hiltmann (SSV Overath)


Spielerkader


Tor
Sarah Hiltmann
Alina Huppertz
Annika Mikus


Feld
Maja Alberts
Malina Alberts
Franziska Arnds
Anna Bickenbach
Anna-Lena Bolder
Jacqueline Cramer
Maria Eisenbach
Nicole Frackiewicz
Lisa Gebauer
Carina Hartmann
Julia Kreter
Nora Landsberg
Jessica Scheurer
Alina Schmidt
Pia Schmidt


Trainer
Eduard Debnar


Betreuer
Adam Mikus
  
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