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Staatsanwaltschaft fordert Sicherungsverwahrung

nh; 25. Aug 2015, 11:15 Uhr
Archivbild --- An der anderen Seite der Staumauer der Brucher Talsperre wurde der damals 18-Jährige gefunden.
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Staatsanwaltschaft fordert Sicherungsverwahrung

nh; 25. Aug 2015, 11:15 Uhr
Marienheide - Die Anklageschrift gegen einen Marienheider (47) wurde beim gestrigen Prozessauftakt immer länger - Neben versuchtem Mord wurden ihm auch weitere Fälle von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung vorgeworfen.
Von Nils Hühn

Die Taten, die dem 47-Jährigen aus Marienheide vorgeworfen werden, rufen Unverständnis und Bestürzung hervor. Bereits vor der Anklage war bekannt, dass er einen heute 19-Jährigen vor über fünf Jahren mehrmals sexuell missbraucht haben soll. Als dieser im Sommer 2014 den Mut fand, seinen Peiniger anzuzeigen, soll dieser im Dezember 2014 den jungen Mann in der Nacht mit einem Messer und einer Axt bedroht, zum Verfassen von Abschiedsbriefen genötigt und ihn anschließend von der Brucher Talsperre geworfen haben. Versuchter Mord mit Verdeckungsabsicht, Geiselnahme, gefährliche Körperverletzung und sexueller Missbrauch eines Kindes warf ihm deshalb der Staatsanwalt vorm Landgericht Köln vor.

Doch das war nicht alles. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm weitere Verbrechen vor. So soll der verheiratete Mann in der Vergangenheit weitere Jugendliche aus der Nachbarschaft im Alter zwischen 13 und 18 Jahren sexuell missbraucht und sogar vergewaltigt haben, heißt es in der Anklageschrift. Demnach habe der Angeklagte mit mehreren Jungs auf einem Campingplatz übernachtet und mit ihnen Alkohol getrunken. Sollte der 47-Jährige verurteilt werden, soll er nach den Vorstellungen der Staatsanwaltschaft in Sicherungsverwahrung genommen werden.

Was der 47-Jährige zu den Vorwürfen sagte, ist nicht bekannt. Die vorsitzende Richterin Sabine Kretzschmar ordnete an, dass die Öffentlichkeit während seiner Aussage ausgeschlossen wird. Am kommenden Montag soll der Prozess mit den Äußerungen des 19-Jährigen, der den Mordanschlag überlebte und als Nebenkläger fungiert, fortgesetzt werden. Wahrscheinlich ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
  
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