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Versuchter Mord: Prozess beginnt Montag

nh; 20. Aug 2015, 11:10 Uhr
Archivbild --- An der Staumauer der Brucher Talsperre wurde der 18-Jährige gefunden.
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Versuchter Mord: Prozess beginnt Montag

nh; 20. Aug 2015, 11:10 Uhr
Marienheide - 20 Verhandlungstage vorm Landgericht Köln sind für den Prozess gegen den 47-jährigen Angeklagten angesetzt - Dem Mann wird vorgeworfen, sein damals 18-jähriges Opfer von der Brucher Talsperre fallenlassen zu haben.
Von Nils Hühn

In der Nacht von 9. auf den 10. Dezember 2014 soll sich eine unfassbare Tat ereignet haben, weshalb sich ein heute 47-Jähriger ab Montag wegen versuchten Mordes vorm Landgericht Köln verantworten muss. Dem Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, zwischen August 2009 und Mai 2010 an dem zur Tatzeit 13 Jahre alten Geschädigten, der in seiner Nachbarschaft wohnte, in vier Fällen sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben.

Nachdem der Geschädigte im Sommer 2014 Anzeige gegen seinen Peiniger erstattete, soll dieser in der Nacht zum 10. Dezember 2014 in die Wohnung des jungen Mannes eingedrungen sein. Hier schlief der 18-Jährige, wurde dann vom Angeklagten mit einem Messer und einer Axt bedroht und zum Verfassen von Abschiedsbriefen gezwungen haben. Anschließend fuhr der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft mit dem Geschädigten zur Brucher Talsperre in Marienheide und verlangte von ihm unter Todesdrohung mit dem Messer, an einen etwa 20 Meter hohen Punkt der Talsperre zu klettern und sich dort an den Händen des Angeklagten nach hinten zu lehnen. Im Folgenden soll der Angeklagte den Geschädigten losgelassen und so dessen Sturz verursacht haben.

Laut Staatsanwaltschaft erlitt der Geschädigte durch den Sturz unter anderem ein offenes Schädelhirntrauma und einen Schädeldachbruch, konnte aber, nachdem er später stark unterkühlt aufgefunden worden war, von Rettungskräften gerettet werden. Wie es dem 18-Jährigen gesundheitlich geht und welche Spätfolgen der Sturz verursachte, ist dem Kölner Landgericht nicht bekannt. Tatmotiv des Angeklagten soll gewesen sein, das gegen ihn gerichtete Missbrauchsverfahren zur Einstellung zu bringen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Seit seiner Festnahme sitzt der 47-Jährige in Untersuchungshaft.

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