Archiv

Gute Gemeinschaft als Grundlage für den Ligaverbleib

lo; 17. Aug 2015, 09:00 Uhr
Bilder: Björn Loos.
ARCHIV

Gute Gemeinschaft als Grundlage für den Ligaverbleib

lo; 17. Aug 2015, 09:00 Uhr
Wiehl - Die neu formierte A-Jugend des FV Wiehl muss sich in der Mittelrheinliga abermals starker Konkurrenz stellen – Trainer Sven Reuber hält eine Wiederholung der Vorjahresplatzierung für utopisch.
In der abgelaufenen Saison gelang der A-Jugend des FV Wiehl erneut, das Optimum herauszuholen. Mit 46 Punkten sicherte man sich mit Rang fünf zum zweiten Mal in Folge den direkten Klassenerhalt. Die hohe Leistungsdichte in der Mittelrheinliga lässt sich daran ablesen, dass der Verbleib erst drei Spieltage vor Schluss feststand. Wie bereits in der Spielzeit davor, nahmen die Schützlinge von Sven Reuber den Sieg im Kreispokal und die Teilnahme am Viertelfinale des Cup-Wettbewerbs auf Verbandsebene als Zusatzbonbons mit. Da viele ihre letzte Junioren-Runde drehten, waren die Abgänge mehrerer Stammkräfte und – daraus resultierend - personelle Umwälzungen nicht zu vermeiden. Die Mannschaft hat ein neues, verjüngtes Gesicht – und wird sich gewaltig strecken müssen, um der Konkurrenz Paroli bieten zu können.              



Kommen und Gehen

In diesem Sommer erfolgte bei den Wiehler A-Junioren ein großer Umbruch: Nicht weniger als 13 Spieler aus der Erfolgsmannschaft der vergangenen Jahre rückten in den Seniorenbereich auf, davon blieben dem Klub lediglich zwei (Ozan Taskiran und Lukas Engeln) erhalten. Die Zahl der externen Zugänge beschränkt sich auf fünf, die allesamt dem jüngeren Jahrgang angehören. Mit Ausnahme von Maximilian Welk, der am Bundesliga-Aufstieg der U17 der Sportfreunde Siegen beteiligt war, und Arian Asgari haben die Neuen bisher ausschließlich in unteren Klassen gespielt. „Für diese Jungs ist die Umstellung riesig, aber sie präsentieren sich stark und sind absolut lernwillig“, berichtet Reuber.

Ein Dutzend aus der eigenen B-Jugend vervollständigt das neue Aufgebot, das mehrheitlich aus Akteuren des Jahrgangs 1998 besteht. „Der Sprung von der U17 zur U19 ist groß. Die Jüngeren müssen begreifen, dass es von jetzt an körperlich ganz anders zur Sache geht. Auf der anderen Seite bewerte ich es positiv, dass wir mehr 98er dabei haben, denn der Verein profitiert zwei Jahre lang von ihnen“, so Reuber, der einen großen Kader bevorzugt. „Wir haben jede Position doppelt besetzt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir im Verlauf einer Saison alle Spieler brauchen.“ Wer es nicht auf Anhieb schafft, hat die Möglichkeit, über Einsätze in der der U18 (Sonderstaffel) Pluspunkte zu sammeln.         


[Sven Reuber ist der Meinung, dass die Liga in diesem Jahr noch stärker besetzt ist.]

Die Mannschaft

Die Herausforderung besteht darin, aus dem neu zusammengestellten Team eine funktionierende Einheit zu formen. „Eine gute Gemeinschaft ist die Grundvoraussetzung, um sich in dieser Liga durchzusetzen“, verdeutlicht Reuber. Dem Trainer ist bewusst, dass ein Ausnahmekönner wie Björn Jost nicht zu ersetzen sind. Der Kapitän war Dreh- und Angelpunkt, traf in der Vorsaison als defensiver Mittelfeldmann über 20 Mal und bereitete unzählige Treffer vor. Mehr Verantwortung lastet fortan auf den Schultern der Älteren wie Claudius Balthes, Kevin Ufer, Jan Peters oder Dribbelkünstler Solvera Kiwala, an denen im Normalfall kein Weg vorbeiführt. Reuber betont allerdings, dass es keine Erbhöfe gibt. „Bei mir zählt nur die Leistung.“

Am flexibel interpretierten 4-2-3-1-System hält Reuber fest, situationsabhängig könnte ein 4-4-2 zur Anwendung kommen. „Wichtig ist, dass wir in der Defensive kompakt stehen und schnell nach vorne umschalten“, so Reuber. Die intensiven Einheiten in der Vorbereitung haben sich offenbar gelohnt: Nach dem 5:2-Erfolg gegen die A-Jugend der SG Betzdorf (Rheinlandliga) wurden die Senioren-A-Ligisten SSV Süng (3:0), Borussia Derschlag (4:2) und DJK Wipperfeld (5:0) bezwungen. „Ich bin wirklich positiv überrascht. Die Truppe zieht super mit und setzt viele Dinge, die wir besprochen haben, schon sehr gut um“, sagt Reuber, der die Ergebnisse nicht überbewerten will. „Das Spieltempo in der Meisterschaft ist deutlich höher.“

Saisonziel

Dass sich die U19 des FV Wiehl auch im dritten Anlauf in die Spitzengruppe vorarbeitet, hält Reuber für utopisch. „Unter den ersten Fünf werden wir uns definitiv nicht einfinden. Der direkte Klassenerhalt wird diesmal schwer. Das muss man ganz klar sagen“, ist die Liga aus seiner Sicht noch stärker als in den Vorjahren. Mit dem Bonner SC und Viktoria Köln gesellen sich zwei Bundesliga-Absteiger hinzu. Walheim, Euskirchen, Hennef oder Schlebusch verfügen traditionell über exquisit besetzte Mannschaften. „Für uns geht es darum, die direkten Abstiegsplätze hinter uns zu lassen“, erklärt Reuber. Dieses zurückhaltende Ziel wird von der Vereinsführung unterstützt. „Wir verspüren keinen Druck. Niemand sagt, dass wir Fünfter oder Siebter werden müssen, weil alle wissen, dass uns eine knüppelharte Aufgabe erwartet“, erläutert der Coach, der sich über ein vergrößertes Funktionsteam freut. Detlef Häger und Irfan Yorulmaz fungieren als Co-Trainer. Jörg Schnabel kümmert sich um die Torhüter.                 



[Das Trainerquartett begrüßt die Neuzugänge.]

Zugänge
Arian Asgari (Sportfreunde Troisdorf U17), Alpay Genc (RSV Meinerzhagen U17), David Jäckel (TV Hoffnungsthal U17), Robin Schmidt (TSV Ründeroth U17), Maximilian Welk (Sportfreunde Siegen U17).

Abgänge
Lukas Engeln (eigene 1. Mannschaft), Ozan Taskiran (eigene 1. Mannschaft), Matteo Tessarolo (Germania Windeck), Simon Sander (SpVg. Olpe), Marvin Cortes (SV Frielingsdorf), Marvin Hennecken (SSV Homburg-Nümbrecht), Björn Jost (Sportfreunde Siegen), Fithawi Seyoum (SSV Langenaubach), Jannis Neu (SV Rothemühle), Kaan Basargan (SSV Bergneustadt), Jona Stöcker (Ziel unbekannt), Florian Welter (Ziel unbekannt), Ata Moradi (Umzug), Gianmarco Chiapetta (hört auf).    

Der Kader

Tor 
Felix Arnolds, Niklas Bock, David Jäckel

Abwehr        
Arian Asgari, Maurice Häger, Claudius Balthes, Marvin Schnabel, Maximilian Welk, Erdem Askeroglu, Simon Scharfenberg, Lars Quadflieg

Mittelfeld
Stefan Heider, Solvera Kiwala, Kevin Ufer, Luca Hüschemenger, Ahmet Suna, Octavian Ciupitu, Mert Erdogan, Paul Clemens, Robin Schmidt, Mendrit Qerimi

Angriff
Jan Peters, Mats Bollmann, Marlon Cremer, Alpay Genc.

Trainer
Sven Reuber

Co-Trainer
Detlef Häger, Irfan Yorulmaz

Torwarttrainer
Jörg Schnabel

  
WERBUNG