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Studenten immer noch ohne Internetanschluss

nh; 3. Aug 2015, 16:15 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Die 59 Studierenden im Wohnheim 'Auf der Platte' warten seit ihrem Einzug im Mai immer noch auf einen Internetanschluss.
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Studenten immer noch ohne Internetanschluss

nh; 3. Aug 2015, 16:15 Uhr
Gummersbach - Nach der sportlichen Bauzeit von einem Jahr gibt es im neuen Studierendenwohnheim „Auf der Platte“ drei Monate nach dem Einzug eine Hängepartie mit dem dauerhaften Internetanschluss.
Von Nils Hühn

Im April 2014 legte das Kölner Studierendenwerk den Grundstein für das neue Studierenden-Wohnheim in Gummersbach. Bereits im Mai 2015 händigte die Abteilung Studentisches Wohnen den 59 studentischen Mietern die Zimmerschlüssel aus. „Jetzt lässt der im Mai 2014 bei der Telekom beauftragte Internetanschluss seit drei Monaten auf sich warten“, und das trotz intensiver Bemühungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kölner Studierendenwerks.

Der neuste Stand: Das Kölner Studierendenwerk AöR wird kurzfristig keine Internetanschlüsse für sein neues Studierendenwohnheim anbieten können. „Wir haben bereits ein Jahr vor der Eröffnung unseres Wohnheims in Gummersbach einen Anschluss bei der Telekom beauftragt, aber bis heute war diese – trotz klarer Zusagen - nicht in der Lage den Anschluss zu schalten“, sagt Jörg J. Schmitz, Geschäftsführer des Kölner Studierendenwerks.


Bei einem Internetanbieter wurden im Dezember 2014 die Internetleistungen gebucht. Dieser hat den Auftrag zwar angenommen, aber auch dieser Anbieter sei auf die Anschlussfreigabe bis zum Hausanschluss von der Telekom angewiesen. Der Vertragspartner, bei dem das Studierendenwerk die Internetleistung gebucht hat, will nun von seinem Vertrag zurückzutreten, da er unter den gegeben Umständen keine Realisierungschancen hinsichtlich einer Internetanbindung sieht. „Wenn die Telekom nicht liefert, stehen alle Wohnheimbewohner ohne Internet da!“, so Schmitz.

Als Wohnheimbetreiber hat das Studierendenwerk bereits kostenlose Internetsticks verteilt und Mietnachlässe gewährt. Aber dies sei auf Dauer keine Lösung. Aus der Not heraus plant nun das Studierendenwerk eine Richtfunkstrecke aufzubauen. Deren Realisierung ist jedoch genehmigungspflichtig, technisch aufwendig und nicht kurzfristig zu realisieren. Das Kölner Studierendenwerk sucht nach kurzfristigen Lösungen, da Studierende heutzutage auf funktionierende Internetverbindungen angewiesen sind und bietet als Übergangslösung kostenlose Internetsticks an. Wie eine dauerhafte Lösung aussehen wird, steht aus Sicht des Kölner Studierendenwerks derzeit noch in den Sternen.

Auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell teilte die Telekom mit, dass im Zuge des Glasfaserausbaus auch das Gebiet „Auf der Platte“ in Gummersbach erschlossen wurde. Bei einer entsprechenden Beauftragung könnte die Telekom also auch das dortige Studentenwohnheim ans Netz bringen. „Leider hat der Wettbewerber, den das Studierendenwerk mit der letztendlichen DSL-Anbindung beauftragt hat, ein falsches Produkt – eine Teilnehmeranschlussleitung auf Kupferbasis - bei uns dafür bestellt“, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Da sich dieses Produkt mit Glasfaser nicht umsetzen lässt, hat das Annahmesystem den Auftrag zurückgewiesen. Deshalb wurde auch nicht weiter an der Anbindung des Studentenwohnheims gearbeitet.

„Der Fall ist leider nicht wirklich ideal gelaufen“, gibt die Telekom zu. Der Wettbewerber hätte beispielsweise nochmal nachhaken können. Gleichzeitig hätte aber auch der Telekom-Vertrieb aktiv auf den Carrier zugehen, ihm ein Alternativprodukt vorschlagen und ihn auffordern können, dies dann neu zu beauftragen. „Wir werden dies jetzt umgehend nachholen und das von unserer Seite Möglichste tun, um die Anbindung des Studentenheims schnellstmöglich zu realisieren“, versprach die Telekom.
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