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Öko-Landwirtschaft erleben

Red; 28. Jul 2015, 08:00 Uhr
Bilder: privat --- Peter Schmidt und Susanne Schulte.
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Öko-Landwirtschaft erleben

Red; 28. Jul 2015, 08:00 Uhr
Gummersbach – Der Klosterhof Bünghausen ist der erste Demonstrationsbetrieb für den Ökolandbau in der Region.
Zeigen, wie ökologische Landwirtschaft funktioniert – das ist die Aufgabe der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau. 242 gibt es davon in ganz Deutschland – im Oberbergischen wurde der Gummersbacher Klosterhof Bünghausen in das Netzwerk aufgenommen. „Für uns ist dies eine Bestätigung unserer jahrelangen Arbeit“, freut sich Peter Schmidt, Bauer, Mitgründer der Regionalvermarktung bergisch pur und Mitglied des NRW-Vorstandes des Erzeugerverbandes Biokreis.

Vor rund 17 Jahren gründete Schmidt den Betrieb. Heute führt er mit seiner Frau Susanne Schulte einen Grünlandbetrieb, der sich als Archehof auf die Zucht und Vermarktung alter Rassen spezialisiert hat. Schwerpunkt ist die Mutterkuhherde der Rasse Rotes Höhenvieh. Die Bergschafe (Bild) liefern nicht nur Lammfleisch – sie sind auch Experten in der Landschaftspflege, die sogar die überhand nehmenden Herkulesstauden vertilgen. Dazu gibt es auf dem Hof noch Eier von Zweinutzungshühnern und die Zucht seltener Mechelner Hühner, einer traditionellen, belgischen Hühnerrasse. Denn Schulte und Schmidt sind sich einig: „Unser Ziel ist es, den alten Rassen auch wirtschaftliche Perspektiven zu bieten.“


Der Klosterhof Bünghausen ist seit mehr als fünf Jahren zertifizierter Ökobetrieb und Mitglied des Erzeugerrings Biokreis NRW. „Unser Betriebskonzept funktioniert fast automatisch nach Öko-Kriterien – das nennen wir Kreislaufwirtschaft“, so der Gummersbacher Bauer. Das eigene Heu oder die Heulage wird als Futter genutzt. Die Hühner erhalten zugekauftes Biofutter, die Lämmer hin und wieder Bio-Kraftfutter. Der Mist wird auf den eigenen Weiden ausgebracht und „ist unser wichtigster Dünger“, so Schmidt. Vermarktet werden nur die Produkte vom eigenen Hof – zugekauft und gehandelt wird laut Schmidt nichts. „Wenn das Rind eben verteilt ist, müssen wir leider auch Kunden absagen.“
 
[Mutterkuhherde der Rasse Rotes Höhenvieh.]

Schulte und Schmidt bezeichnen sich selbst als Öko-Landwirte aus Überzeugung. „Als Demonstrationsbetrieb werden wir noch öfter die Tore öffnen, Führungen und Betriebsbesichtigungen anbieten, Informationsveranstaltungen durchführen. Ganz besonders liegt uns auch die Weitergabe des Wissens an Kinder und Jugendliche am Herzen“, so Schulte. Zudem sind solche Veranstaltungen mittlerweile ein kleines, aber wichtiges Standbein für den Hof geworden.

Über das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe hoffen beide auch, in einen intensiven Wissensaustausch mit anderen Betrieben zu kommen: „Denn wir alle müssen uns immer mehr anstrengen, um als kleine Betriebe überleben zu können.“ Doch Schmidt sieht im Ökolandbau eine Zukunft. Darum steht der Demonstrationsbetrieb auch zur Verfügung, wenn sich andere Landwirte über die Perspektiven informieren wollen.
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