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Vom Azubi zum Bürgermeister

bv; 27. Jul 2015, 13:00 Uhr
Bilder: privat, Archiv --- Feiert am kommenden Samstag, 1. August, sein 40-jähriges Dienstjubiläum: Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies.
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Vom Azubi zum Bürgermeister

bv; 27. Jul 2015, 13:00 Uhr
Reichshof – Reichshofs Rathauschef Rüdiger Gennies feiert am kommenden Samstag sein 40-jähriges Dienstjubiläum und sieht wichtige Aufgaben für die kommenden Jahre.
Von Bernd Vorländer

„Manchmal erschrecke ich schon ein bisschen vor dieser Zahl“, schmunzelt Rüdiger Gennies. Am 1. August sind es genau 40 Jahre, die Reichshofs Bürgermeister in seiner Gemeinde hinter sich gebracht hat. „Ich hätte niemals daran gedacht, irgendwann einmal Bürgermeister zu werden“, blickt der 55-Jährige auf den Beginn seiner beruflichen Laufbahn zurück. Die begann 1975, als Gennies mit der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten startete. Nachdem er im Anschluss zunächst im Hauptamt beschäftigt war, wurde er 1986 Leiter der Finanzabteilung und im Jahr 2000 Gemeindekämmerer. Diese Funktion füllte er aus, bis er 2009 als Nachfolger von Gregor Rolland zum Bürgermeister gewählt wurde. Im vergangenen Jahr bestätigten die Bürger Gennies mit über 60 Prozent der Stimmen in seinem Amt.


Das Bürgermeisteramt auszufüllen ist für Gennies kein Job wie jeder andere. „Es ist mitunter schwierig, es macht aber viel Spaß, auch wenn es manchmal harte Nüsse zu knacken gilt“, hängt der Jubilar an seiner Aufgabe. In den kommenden Jahren gelte es, in Rat und Verwaltung jede Menge Herausforderungen zu meistern. „Leben, erholen, arbeiten“ – an dieser Beschreibung des Reichshofs soll sich auch die Gemeindearbeit orientieren. Das Gewerbegebiet Wehnrath ist für Gennies eine Erfolgsgeschichte. Dort stehen noch 13 Hektar freie Flächen für Unternehmen zur Verfügung. Die Verantwortlichen im Denklinger Rathaus sind aber derzeit dabei, neue Gewerbeflächen zu entwickeln.


[Auch auf dem Karnevals-Parkett fühlt sich Gennies zuhause.]

Außerdem gelte es, so Gennies, die Folgen der demografischen Entwicklung abzufedern und zu kanalisieren. Konkret gehe es darum, die Schullandschaft ebenso zu erhalten wie eine gute Ärzteversorgung und den Öffentlichen Personennahverkehr.  Das Gebäude-Sanierungsprogramm soll zudem fortgeführt werden. Schließlich müsse sich auch die Urlaubsregion Reichshof immer wieder neu in den Köpfen der Besucher verankern.
Genügend Aufgaben für den Rathauschef, der jedoch auch Ärgernisse anspricht – etwa die unbefriedigende Finanzsituation. „Wir bluten finanziell aus und können daran selbst so gut wie nichts ändern“, sieht er Land und Bund in der Pflicht, hier einen Kurswechsel einzuleiten.

Die Vielfalt der über 100 Ortschaften der Gemeinde ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen ist das Eigenleben und die Nachbarschaftspflege vieler Dörfer sehr ausgeprägt, zum anderen gibt es aber keinen zentralen Ort, an dem sich vieles ausrichtet. Das Trennende, das es zwischen Hunsheim, Denklingen, Eckenhagen und Wildbergerhütte noch gibt, weiter abzubauen sieht Gennies insofern als eine seiner wichtigsten Aufgaben an.
  
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