Nümbrecht/Wiehl – FV Wiehl gewinnt spannendes Endspiel des Homburger Sparkassen-Cups im Elfmeterschießen und verteidigt damit den Titel aus dem Vorjahr – 800 Zuschauer wollten sich den Showdown der Landesligisten nicht entgehen lassen.

Dem FV Wiehl ist die Titelverteidigung beim Homburger Sparkassen-Cup gelungen. Im „Traumfinale“ gegen Nümbrecht hatte das Team von Coach Ingo Kippels im Elfmeterschießen, das sich direkt an die 90 Minuten anschloss, das Glück auf seiner Seite. Die Gelegenheit zur Revanche besitzt der SSV in exakt drei Wochen, wenn die beiden zum Saisonauftakt in der Landesliga an selber Stelle erneut aufeinandertreffen. Den dritten Platz sicherte sich der VfR Marienhagen durch einen 2:1-Erfolg gegen den TuS Homburg-Bröltal.


[Manfred Bösinghaus mit Top-Torjäger Michael Krestel.]

Für den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Manfred Bösinghaus, war die achte HSC-Auflage das letzte Turnier in offizieller Funktion. Er geht im Herbst in den Ruhestand. „Wir haben spannende Lokalduelle gesehen und das Wetter hat auch mitgespielt“, so Bösinghaus. Lediglich der gestrige Samstag sei wegen Sturm und Regen nur etwas für die „Hardcore-Fans“ gewesen. Der Sparkassen-Chef dankte den Schiedsrichtern und dem ausrichtenden SSV Homburg-Nümbrecht, der mit seinen vielen Helfern eine Woche lang für den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs sorgte.

Der SSV-Vorstand überraschte Bösinghaus mit einem kleinen Präsent in Form eines Blumenstraußes. „Vielen Dank, dass Sie den Sparkassen-Cup seinerzeit ins Leben gerufen haben. Das ist für die Vereine eine tolle Sache“, erklärte der Vorsitzende Roger Lang. Insgesamt 2.300 Zuschauer verfolgten die Gruppen- und Finalbegegnungen. Die Torjägerkanone sicherte sich Michael Krestel (FV Wiehl) mit sieben Treffern.        


Finale

SSV Homburg-Nümbrecht – FV Wiehl 6:8 nach Elfmeterschießen (3:3, 1:1).

Die Gastgeber wähnten sich kurz vor dem Abpfiff schon auf der Siegerstraße, da schlug der FV Wiehl eiskalt zu. Nach einem weiten Einwurf verlängerte Markus Hayer den Ball mit dem Hinterkopf, am langen Pfosten setzte Markus Möller zum Sinkflug an und erzielte das 3:3. Damit brachte der Angreifer seine Equipe ins Elfmeterschießen, dass der  Titelverteidiger für sich entschied. Alle Schützen zeigten sich nervenstark – mit Ausnahme von Michel Hock, der an Lukas Hoffmann scheiterte. Sven Wurm machte alles klar und ließ den FV-Anhang jubeln. Satte 1.000 € fließen in die Mannschaftskasse des Gewinners, während  der SSV ein üppiges Trostpflaster in Höhe von 750 € erhielt.


[Markus Möller traf zum 3:3.]

800 Zuschauer wollten sich das Kräftemessen der Landesligisten nicht entgehen lassen. In der Anfangsphase war gegenseitiges Abtasten angesagt, niemand wollte einen Fehler begehen. Die erste Möglichkeit verzeichnete der FV, als Christian Prinz eine Wurm-Flanke nicht verwerten konnte. Im Nachsetzen versuchte es Prinz mit einem Drehschuss, den Keeper Dennis Kulisch entschärfte (8.). Auf der Gegenseite schoss Dennis Kania knapp vorbei (15.), ansonsten war die Partie von intensiven Zweikämpfen und konzentriertem Abwehrverhalten geprägt.



Die Führung initiierte Prinz mit einem Tempodribbling über die linke Seite. Sein Zuspiel in die Zentrale legte Hayer auf Michael Krestel ab, der die Kugel staubtrocken unter die Latte hämmerte. Die Antwort der Nümbrechter folgte zügig: Julian Schwarz versenkte einen Freistoß unhaltbar im Gehäuse. Kurz darauf war Schwarz in ein Luftduell mit Hermann Schattner verwickelt. Letzterer trug eine klaffende Platzwunde an der Schläfe davon, die im Krankenhaus mit 18 Stichen genäht werden musste. Max Jeschonnek traf noch vor der Pause das Außennetz (44.).


[Wiehls Kapitän Jonathan Noß verpasst den Kopfball knapp.]

Zu Beginn von Hälfte zwei nutzte Wiehl ein Missverständnis in der SSV-Defensive zum 1:2. Hayer musste nur noch abstauben. Die nächste nennenswerte Szene ereignete sich im FV-Strafraum: Christian Rüttgers kam zu Fall, der Schiedsrichter zeigte zum Entsetzen der Gäste auf den Punkt. Julian Schwarz glich abermals aus, wobei Hoffmann den Schuss beinahe gehalten hätte. Wenig später war der Mittelfeldspieler erneut zur Stelle, als er eine Freistoßflanke von Christian Rüttgers einnickte. Zuvor hatte Hoffmann einen Rüttgers-Schuss mit dem Fuß abgewehrt (63.).  

Nümbrecht war auf dem besten Wege, den riesigen HSC-Pokal zum dritten Mal in die Vereinsvitrine zu wuchten, zumal die Offensivbemühungen der Kippels-Truppe im Sande verliefen. Einzig ein Wurm-Freistoß, den Kulisch aus dem Winkel fischte, beschwor noch einmal Gefahr herauf (78.). Doch dann trat Tiefflieger Markus Möller in Aktion.


[Der entscheidende Fehlschuss: Michel Hock scheitert an Lukas Hoffmann.]

„Ein Kompliment an meine Jungs. Sie haben nach dem 2:3 nicht aufgesteckt. Im Elfmeterschießen waren wir die glücklichere Mannschaft“, freute sich Trainer Ingo Kippels über die Titelverteidigung und wagte schon einmal einen Blick in die Zukunft. „Beide wissen jetzt, wo sie dran sind. Das wird eine ganz enge Sache in drei Wochen.“ SSV-Coach Maik Alzer war trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden. „Wenn man kurz vor Schluss vorne liegt, möchte man die Führung natürlich über die Zeit bringen. Die Mannschaft hat über 90 Minuten sehr gut gearbeitet.“                     

Torschützen
0:1 Michael Krestel (32. Markus Hayer), 1:1 Julian Schwarz (41. Freistoß), 1:2 Markus Hayer (49.), 2:2 Julian Schwarz (60. Foulelfmeter), 3:2 Julian Schwarz (67. Christian Rüttgers), 3:3 Markus Möller (88. Markus Hayer).

Spielfilm Elfmeterschießen
Max Jeschonnek trifft für Wiehl, Marvion Jungjohann trifft für Nümbrecht, Markus Hayer trifft für Wiehl, Christian Rüttgers trifft für Nümbrecht, Markus Möller trifft für Wiehl, Tom Barth trifft für Nümbrecht, Christian Prinz trifft für Wiehl, Michel Hock verschießt für Nümbrecht (Lukas Hoffmann hält), Sven Wurm trifft für Wiehl.


[Nach dem Spiel hatten die beiden "Eisenschädel" Julian Schwarz und Hermann Schattner (re.) wieder gut lachen. Nach einem Zwischenstopp im Krankenhaus kehrte der Wiehler nach dem Spiel zum Platz zurück.]

Spiel um Platz drei

TuS Homburg-Bröltal – VfR Marienhagen 1:2 (0:0).

In der ersten Halbzeit sah es nicht danach aus, als ob der B-Ligist auf den dritten Treppchenplatz springen könnte. Marienhagen tat sich schwer, das Spiel zu machen. Bröltal konterte geschickt. Torwart Dirk Laugmichel-Engel bewahrte den VfR mit zwei starken Paraden vor einem Rückstand (4., 23.). Die Führung resultierte aus einem Eckstoß, Hajar Mohamad Ismael stand goldrichtig. Kurz darauf landete ein fulminanter Versuch von Markus Hartmann an der Latte (43.), ehe Tino Schippers den C-Ligisten wieder hoffen ließ. Ein Handelfmeter entschied die Partie. Tobias Schöler verwandelte den Strafstoß. Malte Lenz hatte noch die Riesenchance zum Ausgleich. Freistehend jagte er den Ball in die Wolken (57.). Marienhagen erhielt eine Prämie von 500 €, Bröltal immerhin noch 250 €.       

Torschützen
0:1 Hajar Mohamad Ismael (41.), 1:1 Tino Schippers (61.), 1:2 Tobias Schöler (54. Handelfmeter).

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