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Parkgebühren in Gummersbach einheitlich

bv; 22. Jul 2015, 14:59 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Heinz Kreiensiek ist wieder in seinem Element: Als neuer Vorsitzender der Innenstadtgemeinschaft nimmt er die durch die Eröffnung des Forums entstehenden Herausforderungen an.
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Parkgebühren in Gummersbach einheitlich

bv; 22. Jul 2015, 14:59 Uhr
Gummersbach – Alle Parkhäuser sollen die günstigen Konditionen des neuen Forum-Einkaufszentrums übernehmen - Heinz Kreiensiek, neuer Vorsitzender der Innenstadtgemeinschaft, sieht auch die Notwendigkeit von Kern-Öffnungszeiten.
Von Bernd Vorländer

Sechs Wochen sind es noch, dann öffnet das neue Forum Gummersbach die Pforten. Und man muss kein Hellseher sein, um zu prophezeien, dass die Einkaufslustigen in Massen kommen werden, um ab dem 3. September die 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in Beschlag zu nehmen. Mancher stellt sich allerdings die bange Frage, was dann mit dem Rest der Innenstadt geschieht. Schon jetzt gibt es Leerstände, optische Versäumnisse, ja Stillstand. Hört die Kauflust der Bürger künftig am Lindenplatz auf? Heinz Kreiensiek hat dazu eine klare Meinung: „Das Forum ist Risiko und Chance zugleich – eine Chance aber eben nur dann, wenn wir unsere Hausaufgaben machen.“ Seit knapp zwei Monaten hat er sich wieder in die Pflicht nehmen lassen, war eigentlich schon in Rente. Aber die Zukunft der Innenstadt war ihm, der 26 Jahre lang bei Karstadt als Geschäftsführer den Ton angab und bereits in dieser Zeit Chef der Innenstadtgemeinschaft war, zu wichtig und so hat Kreiensiek als neuer Vorsitzender das Steuerrad wieder in der Hand.

Er weiß, dass sich einiges verändern muss, dass eigentlich Jahre verloren wurden, um sich für die Eröffnung des Forums zu positionieren. Jetzt sollte in den kommenden Monaten alles passen, will man nicht abgehängt werden. Mit den Verantwortlichen der Stadt sei er in „guten Gesprächen“, damit sich beim Leerstand der Geschäfte einiges verändere. Spätestens im Laufe des Jahres 2016 soll ein City-Manager eingestellt werden, der sich hauptberuflich um Neuansiedlungen und die schwierigen Gespräche mit Hauseigentümern kümmert. Zur Erinnerung: Versprochen hatten Forum-Investor HBB und die Gummersbacher Verwaltung, dass man nicht beim bestehenden Gummersbacher Handel für einen Umzug ins Forum werben werde. Die Realität indes sieht anders aus und hat die Leerstände noch ausgeweitet. „Das wird die Atmosphäre in den Innenstadt zunächst nachteilig beeinflussen“, ist Kreiensiek sicher.

Er hält sich jedoch nicht lange mit dem Blick zurück auf – jetzt muss die Zukunft gestaltet werden. Und da hat er bereits in den ersten Sitzungen der Innenstadtgemeinschaft klar gemacht, worauf es ihm ankommt. Wichtig sind ihm die Öffnungszeiten, bei denen man sich am neuen Forum orientieren müsse. „Wir brauchen eine Kernöffnungszeit, bei der alle mitziehen, auch wenn ich weiß, dass dies höhere Kosten verursacht.“ Der Wettbewerbsnachteil treffe aber alle, wenn die Geschäfte uneinheitlich, samstags teilweise schon nachmittags schließen würden. Künftig soll in der gesamten Einkaufszone zwischen Montag und Freitag von mindestens 9:30 Uhr bis 19 Uhr und samstags von 9:30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet werden.


Auch bei den Parkgebühren soll es Bewegung geben. Hier geht es in Richtung Vereinheitlichung. „Es ist ein Unding, dass im Forum lediglich vier Euro bei bis zu sechs Stunden Nutzung gezahlt werden, aber im Rest der Stadt mehr als das doppelte“, sagt Kreiensiek. Stimmen noch die Gremien des EKZ „Bergischer Hof“ zu, könnte es bereits im Herbst 2015 heißen: Alle Parkhäuser der Stadt haben einheitliche Gebühren. Gut für die Bürger, die im Vergleich zu anderen Städten, sehr günstig ihr Fahrzeug abstellen können. Dann benötige es nur noch eines intelligenten Parkleitsystems, um den Fahrzeugstrom zu lenken, so Kreiensiek, der im Übrigen darauf hinweist, dass Geschäfte ihren Kunden per Park-Rückerstattung entstehende Kosten erstatten könnten.

Der 71-Jährige macht Dampf, kümmert sich um die Weihnachtsbeleuchtung, die in diesem Jahr erstmals mit LED-Lampen an den Start geht und damit 80 Prozent der Stromkosten spart. Kostenloses WLAN per Freifunk in der Innenstadt ist ein weiteres Thema, das er vorantreibt. Und er hofft, dass das Innenstadtlabor, mit dem neue Impulse gegeben werden sollen, auch dem Handel zahlreiche Fingerzeige geben kann. Kreiensiek macht das, was er gerne tut: Organisieren, motivieren, anschieben. Und ohne Kritik geht es nicht: „Wir sind spät dran“, schreibt er der Innenstadtgemeinschaft ins Stammbuch. Und der von den Stadtvätern avisierte harmonische Übergang von der Kampstraße zum neuen Forum entpuppe sich als neuralgischer Schwachpunkt. „Das habe ich schon früher gesagt und dabei bleibe ich“, sagt Kreiensiek.
  
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