Archiv

Mit einem 'Zwerg' unter Riesen gegen die ganz Großen

Red; 16. Jul 2015, 09:53 Uhr
Bilder: privat.
ARCHIV

Mit einem 'Zwerg' unter Riesen gegen die ganz Großen

Red; 16. Jul 2015, 09:53 Uhr
Lindlar – Die 16-jährige Larissa Steiner aus Lindlar hat sich mit ihrem Pony „Golden Lucky Boy“ für die Deutschen Meisterschaften im Westernreiten qualifiziert.
2015 scheint für Larissa Steiner aus Lindlar ein gutes Jahr zu werden: Erst wird die 16-Jährige aus weit über 1.000 Bewerbern von der Horsemanship-Legende Pat Parelli nach Florida eingeladen und drei Monate später qualifiziert sie sich in den Disziplinen „Reining“ und „Superhorse“ für die Deutschen Meisterschaften im Westernreiten. Die Qualifikation sicherte sie sich mit einem Mischlingspony, das ihre Mutter Nicola Steiner vor zehn Jahren für gerade einmal 400 € gekauft hat und das die beiden gemeinsam ausgebildet haben. „Golden Lucky Boy“ besitzt keine Gardemaß: Er ist gerade einmal 1,34 Meter groß. Die meisten Mitbewerber treten mit Pferden an, die mindestens den Wert eines Kleinwagens haben und spezifisch für das Westernreiten in Bezug auf Nervenstärke und Athletik gezüchtet wurden.



Nicola Steiner erinnert sich: „Nervenstark war das Pony ganz und gar nicht, als wir es bekommen haben – im Gegenteil. Es war sehr schwierig, biss, trat, ließ sich kaum führen, geschweige denn verladen. Doch eine gewisse Begeisterung für Reining-Manöver zeigte es schon lange, bevor es geritten wurde.“ Die Westerndisziplin „Reining“ wird überwiegend im Galopp geritten. Außerdem werden verschiedene spektakuläre Manöver wie Spins und Stops gezeigt, wo die Pferde sich rasend schnell auf der Stelle drehen oder beim Anhalten aus dem Galopp meterweise auf der Hinterhand rutschen.

„Es ist wahnsinnig viel Arbeit, den Pferden das alles beizubringen, selbst dann, wenn sie Talent haben und ich muss noch viel lernen“, bleibt Larissa Steiner bescheiden. Seit einem  Jahr nimmt sie Unterricht beim Reining-Trainer Elias Ernst aus Windeck. Besonders stolz ist die junge Reiterin auf die vollständige Qualifikation in der so genannten „Superhorse“, die eine Mischung aus den Einzeldisziplinen „Reining“, „Westernriding“, „Trail“ und „Pleasure“ ist. Hier ist sie in beiden Qualifikationsdurchgängen sogar gegen Erwachsene angetreten, weil die Klassen zusammengelegt worden waren: Auf dem letzten Turnier wurde sie Vierte und musste sich nur arrivierten Kräften geschlagen geben.

Den Schlüssel zum Erfolg sieht die Sportlerin in der Motivation des Pferdes: „Ein Pferd, das nicht will, wird niemals Bestleistungen zeigen. Es muss dieselbe Mühe und Begeisterung ins Projekt ‚Turnier’ stecken - wie der Reiter.“ Wie man Pferde motiviert, hat Larissa bei Horsemanship-Legende Pat Parelli persönlich gelernt. Im März wurde sich für einen von vier kostenlosen Plätzen bei einem seiner Kurse in Florida ausgewählt.
WERBUNG