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Von Tschernobyl ins „oberbergische Paradies“

Red; 14. Jul 2015, 10:50 Uhr
Bild: privat --- Kindern und Jugendlichen aus der Nähe von Tschernobyl besuchten im Rahmen ihres Erholungsaufenthalts im Oberbergischen das Lambach-Pumpenmuseum in Marienheide,
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Von Tschernobyl ins „oberbergische Paradies“

Red; 14. Jul 2015, 10:50 Uhr
Marienheide - Ablenkung und Erholung fanden 20 Kinder aus der Gegend um Tschernobyl in Marienheide und Umgebung – Organisatoren unterhielten die Kinder mit einem abwechslungsreichen Programm.
Da staunten die 20 Kinder aus dem ukrainische Landkreis Wyschgorod, etwa 50 Kilometer von Tschernobyl entfernt, nicht schlecht, als sich die altehrwürdige Lambach-Pumpe gemächlich in Gang setzte, so ganz ohne Strom und nur vom Wasser angetrieben. So etwas hatten sie noch nie gesehen.

Überhaupt war der Aufenthalt in Marienheide gespickt mit zahlreichen Höhepunkten. „Wir wollten den Kindern etwas bieten und sie aus ihrem Alltag, den sie daheim in der Ukraine haben, herausholen“, erläutert Wolfgang Theunissen, der gemeinsam mit Marita Wasserfuhr den alljährlichen Aufenthalt der Kinder in Marienheide und Umgebung organisiert. „Wer einmal selbst in der Ukraine war uns gesehen hat, unter welchen Bedingungen die Kinder dort leben, der kann verstehen, dass sie sich hier im Oberbergischen so wohl fühlen.“

Seit 17 Jahren schon lädt der Verein „Kinder von Tschernobyl“ aus Kierspe die Kinder ein, um ihnen Erholung und Abwechslung zu bieten. „Nach drei Wochen haben die Kinder sich gesundheitlich so gut erholt, dass sie davon den Rest des Jahres zehren können“ fügt Marita Wasserfuhr hinzu, „körperlich, wie seelisch.“


Tagsüber erlebten die Kinder gemeinsam mit ihren deutschen Begleitern ein umfangreiches Programm, das in diesem Jahr zum Beispiel aus Besuchen in einer hiesigen Töpferei, beim Bürgermeister, auf einem Bauernhof, dem Zoo in Dortmund, beim Friseur, wo jeder, der es wollte, die Haare geschnitten bekam, oder in der Ausbildungswerkstatt von PFERD bestand. Gewohnt haben die Kinder wieder bei Gasteltern, die sich dafür beim Verein gemeldet hatten. Die Organisatoren wie die Teilnehmer selbst zeigten sich hochzufrieden mit der diesjährigen Reise.

Dass die Kinder die komplexe Funktion der Lambach-Pumpe nicht in allen Details erfasst hatten, störte Hermann Serve, zweiter Vorsitzender des Vereins Lambach-Pumpe überhaupt nicht: „Die Kinder waren sehr interessiert und haben unsere Pumpe mit großen Augen bestaunt.“ Und Karl Oberwinter, erster Vorsitzender des Vereins Lambach-Pumpe, ergänzte: „Umso interessierter waren sie aber anschließend an den frisch gegrillten Würstchen, die unsere Mitglieder des Pumpenvereins zur Stärkung bereit gestellt hatten. Der Imbiss hat ihnen augenscheinlich geschmeckt und war offenbar leichter bekömmlich, als die trockene Pumpentechnik.“
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