Wiehl - Im Rahmen des IHK Bielstein soll eine neue Sporthalle am Dr. Hoffmann-Platz entstehen und die Aula saniert werden - Jetzige Sporthalle würde samt Hallenbad abgerissen - Rat kurz und kompakt.

Von Nils Hühn

Schon seit Jahren beschäftigt sich die Verwaltung mit der Umgestaltung und Sanierung des Schulzentrums Bielstein. In den verschiedenen Ausschüssen wurden immer wieder neue Konzepte und Ideen entwickelt, durchgesprochen und verworfen. Mit dem integrierten Handlungskonzept (IHK) Bielstien kam weitere Bewegung in die Diskussion. Gestern beschloss der Rat mit großer Mehrheit, dass die Planung für das Bielsteiner Schulzentrum mit folgenden Eckpunkten weitergehen soll: Planung einer neuen Sporthalle am Dr. Hoffmann-Platz, Sanierung der Aula und eine Außenanlagengestaltung ohne Erschließung des Komplexes am Weiherhof.

Verschiedene Entwicklungen im Rahmen der Überlegungen zur Umgestaltung führten nun zu folgendem Plan: Die heutige Aula wird saniert, wofür 900.000 € vorgesehen sind. Nebenan soll eine neue Sporthalle entstehen. Dadurch wird die Sporthalle am Weierhofweg samt integrierter Schwimmhalle überflüssig und die teure Erschließung des Gesamtgeländes entfällt ebenfalls. Dabei soll der Finanzierungsdeckel des IHK nicht noch einmal überschritten werden. Daher wurden die verzichtbaren Erschließungskosten (4,4 Millionen Euro) sowie die vorhergesehen Umbaukosten für Sporthalle (eine Million Euro) und Schwimmhalle (fast zwei Millionen Euro) addiert und es stellte sich heraus, dass unter dem Strich der finanzielle Aufwand nahezu gleich hoch sein würde.


Nach einer erneuten Prüfung der Fördermöglichkeiten stellte sich heraus, dass der Neubau der Sporthalle über das IHK finanziert wird und der Eigenanteil der Stadt von 4,3 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro sinkt. Unabhängig von der eingangs beschriebenen Sanierung und Umgestaltung hat der Landesbetrieb Straßen NRW verbindlich zugesagt, dass mit der seit 1984 immer wieder verschobenen Verlegung der L321 entlang des Schulzentrums Bielstein begonnen wird. In diesem Zuge soll auch eine neue Anbindung an die Landstraße geschaffen werden, wodurch der Stadt Kosten in Höhe von rund 765.000 € entstehen.

Während die Anbindung des Schulgeländes an die L321, die Neustrukturierung des Dr. Hoffmann-Platzes, der Neubau der Sporthalle und die Sanierung der Aula geplant werden, bleiben die übrigen Schulgebäude unberührt und können weitergenutzt werden. Erst nach Abschluss der Maßnahmen (frühestens 2019) wird dann entschieden, ob alle Schulgebäude auch langfristig erhalten bleiben sollen. Bereits heute sind die Räumlichkeiten nicht mehr vereinbar mit den derzeit gültigen Schulbaurichtlinien. Die Sporthalle soll auch erst dann abgerissen werden.

Rat kurz und kompakt

- Bürgermeister Werner Becker-Blonigen verabschiedete Verwaltungsmitarbeiter Peter Madel, der ab dem 1. August 1. Beigeordneter der Stadt Lohmar wird (OA berichtete). Becker-Blonigen sprach von einem „unendlichen Verlust“ für die Stadt.

- Der Rat beschloss mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP die 1. Nachtragssatzung zur Haushaltssatzung 2015, wobei sich im Ergebnisplan die Aufwendungen um 1,2 Millionen Euro erhöhen.

- Der Rat schloss sich der Resolution des Kreistags an und fordert die Landesregierung auf, die bestehende Benachteiligung des ländlichen Raums bei dem kommunalen Finanzausgleich zu beseitigen und die gutachterlichen Empfehlungen des FiFo-Gutachtens in dem künftigen GfG 2016 umzusetzen. Die Fraktionen SPD und Grüne enthielten sich der Stimme.

- Der Rat beschloss einstimmig, dass mit der rumänischen Stadt Bistritz eine Städtepartnerschaft eingegangen und diese im August in Bistritz unterzeichnet wird.

- Der Rat beschloss die Planung der „Erschließung Parkplatzanlage Sport-Erlebnis-Park Wiehl“. Dabei handelt es sich um den Umbau der Homburger Straße, dem Parkplatz vor der Eissporthalle und dem Vorplatz des neuen Schwimmbads.

- Mit großem Unverständnis reagierten die übrigen Fraktionen auf den Antrag der UWG-Fraktion zur Festlegung einer Prioritätenliste für die Realisierung von Investitionsmaßnahmen. „Dieser Antrag ist völlig lebensfremd“, meinte beispielsweise Rainer Salisch-Chromow (SPD). Der Antrag wurde bei zwei Ja-Stimmen (UWG) abgelehnt.

- Noch größeres Unverständnis kam bei den Fraktionen von CDU, SPD und FDP auf, als bei die UWG einen Antrag auf regelmäßige Sitzungen des Sport- und Bauausschusses stellte. „Ihr Antrag zeigt das Misstrauen gegenüber der Verwaltung“, meinte Larissa Gebser (CDU). Der Antrag wurde abgelehnt. Nur UWG, Grüne und Linke stimmten zu.

- Grüne und Linke wollten, dass der Rat eine gemeinsame Erklärung zum Abkommen über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) verabschiedet. Dies führte zu langen Diskussionen. Bürgermeister Werner Becker-Bloinigen meinte zwischenzeitlich, dass sich die Wiehler Bürger sicherlich mehr wünschen würden, dass sich ihre Ratsvertreter mehr mit den Themen der Stadt beschäftigen würden. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag abgelehnt.