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Sexualpädagogisches Konzept zum Schutz von Kindern vorgestellt

Red; 22. Jun 2015, 16:48 Uhr
Bild: privat
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Sexualpädagogisches Konzept zum Schutz von Kindern vorgestellt

Red; 22. Jun 2015, 16:48 Uhr
Oberberg - In anderthalbjähriger Arbeit haben Fachkräfte von AWO und DRK ein sexualpädagogisches Konzept für das Personal in ihren Kindertagesstätten erstellt – Gestern wurde das „sexualpädagogische Konzept“ präsentiert.
Anderthalb Jahre haben die Sozialpädagogen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Rhein-Oberberg und des oberbergischen Deutschen Roten Kreuz (DRK) an ihrem „sexualpädagogischen Konzept“ gearbeitet. Heute stellten sie es gemeinsam in der Gummersbacher Geschäftsstelle des DRK vor. „Eine bemerkenswerte Kooperation der beiden Wohlfahrtsverbände“, befand DRK-Geschäftsführer Rolf Braun. „Außerdem ist es die erste Initiative dieser Art in der Region“, ergänzte seine AWO-Amtskollegin Martina Gilles.

Welche Brisanz hinter dem so harmlos klingenden Thema steckt, machte der Fall der Mainzer Kindertagesstätte Maria Königin in den vergangenen Wochen deutlich. In dieser katholischen Einrichtung haben Drei- bis Sechsjährige ihre Altersgenossen bedroht, gequält und sexuell misshandelt. Das Bistum hat die Erzieher fristlos entlassen und die Kita geschlossen. Wenn es hier zwar noch nicht zu solch drastischen Zwischenfällen gekommen sei, so sei Oberberg nicht vor dieser Entwicklung gefeit, merkte Braun an.


Er und Gilles lobten das Engagement der „Motoren“, Iris Chromow (AWO) und Jessica Gogos (DRK), die sich Anfang 2014 des Themas angenommen haben. Gegenwind hätte es im Kommunalwahlkampf in Waldbröl von Rechtspopulisten gegeben, die Stimmung gegen sexualpädagogische Erziehung in Kitas machten. Das sei Sache der Eltern, wetterten sie. „Wir haben deshalb die Zeit genutzt, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten“, erklärte Chromow. „Es wird in der Praxis ernst genommen und in den Kitas umgesetzt“, freute sich Gogos. „Es ist ein gutes Fundament, auf dem wir aufbauen können.“

Insgesamt 18 Erzieherinnen und Sozialpädagoginnnen haben an dem Konzept mitgearbeitet. Sie alle seien um die Weiterentwicklung und Anwendung des Konzepts bemüht, betonten die beiden Initiatorinnen. Und das über die Verbandsgrenzen hinaus als konzertierte Aktion.
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