Archiv

Auftritt fast verpasst: Jobi holt Musiker aus Nebenraum

uh; 22. Jun 2015, 10:40 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
ARCHIV

Auftritt fast verpasst: Jobi holt Musiker aus Nebenraum

uh; 22. Jun 2015, 10:40 Uhr
Gummersbach - Beim letzten Konzert vor der Sommerpause des Symphonie-Orchesters des Oberbergischen Kreises in der Baustelle des Hohenzollernbades gab es einige Besonderheiten und einen Landrat in verschiedenen Rollen.
Von Ursula Hütt

Beim Konzert „The Last morning of the proms 2015” spielten die Musiker des oberbergischen Symphonie-Orchesters neben klassischen Werken von Beethoven, Haydn und Johann Strauß auch Musikstücke von Astor Piazzolla, Moritz Moszkowski, Hans Christian Lumbye und Ernst Fischer. Zur Eröffnung hörten die Konzertbesucher die Ouvertüre „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Ludwig van Beethoven. Ina Bijlsma und Lubomir Fabik brillierten in Joseph Haydns „Konzert Es-Dur für zwei Hörner und Orchester“. Die Operette „1001 Nacht“ von Johann Strauß basiert auf der Urfassung „Indigo und die vierzig Räuber“ aus dem Jahre 1871. 1906 wurde dieses Bühnenwerk mit einem neuen Textbuch von Leo Stein und Karl Lindau unter dem Titel „Tausend und eine Nacht“ wiederaufgeführt.


[Hochkonzentriert: Dirigent Gus Anton.]

Der Name Astor Piazzolla ist unweigerlich mit dem Bandoneon und dem Tango verknüpft. Piazzolla gilt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des traditionellen Tango Argentino. Im Laufe seines Lebens komponierte er über 300 Tangos und Musik für fast 50 Filme und spielte rund 40 Schallplatten ein. Nikola Komatina, 1988 in Serbien geboren, spielte als Solist auf dem Bandoneon sehr eindringlich das Stück „Flora´s Game“ von Astor Piazzolla. Seinen zweiten Auftritt, „1. Satz – Allegro marcato aus Concerto Aconcagua für Bandoneon und Orchester“ ebenfalls von Astor Piazzolla hätte der Solist beinahe verpasst. Spontan ging Landrat Hagen Jobi in den Nebenraum und gab dem Musiker das Startzeichen. Hans Christian Lumbye (1810-1874) gehört zu den ganz wenigen dänischen Komponisten, dessen Musik im Ausland bekannt ist und gespielt wird. Das Symponie-Orchester spielte heute das Stück „Champagner-Galopp“.


[Landrat Hagen Jobi wurde zum Ehrenmitglied des Orchesters ernannt.]

Dann, vor dem letzten Musikstück, erfolgte eine Programmänderung. Die Konzertbesucher sahen sich fragend an. Eine Programmänderung bei einem Konzert unter der Leitung von Gus Anton ist äußerst ungewöhnlich, da er als Dirigent als sehr korrekt und diszipliniert gilt. „Das war die Jobi-Fanfare“, erklärte die Vorsitzende Ursula Anton. Landrat Hagen Jobi ist seit 2004 Schirmherr des Symphonie-Orchesters. Er wird im Oktober sein Amt niederlegen. Ursula Anton dankte dem Landrat für seine Hilfe und Unterstützung. Durch seine Intention hat er die Nutzung der Baustelle des Hohenzollernbades ermöglicht, ebenso wie das Gastspiel im Kulturzentrum Lindlar und die Familienmatinee auf :metabolon. Wegen seiner außerordentlichen Verdienste für das Orchester wurde Jobi zum Ehrenmitglied des Symphonie-Orchesters ernannt. Mit „Eile mit Weile“ von Ernst Fischer (1900-1975) endete das zweieinhalbstündige Konzert. Eine Zugabe war natürlich Ehrensache.
  

WERBUNG