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Krieg verabschiedet sich mit Titel

nh; 18. Jun 2015, 14:50 Uhr
Bilder: Martin Deuring --- Im Cup-Finale steuerte Julian Krieg sechs Treffer zum 26:25-Sieg über den BSV Bern Muri bei.
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Krieg verabschiedet sich mit Titel

nh; 18. Jun 2015, 14:50 Uhr
Gummersbach - Nach fünf Jahren bricht der 27-jährige Gummersbacher Julian Krieg die Zelte bei Pfadi Winterthur ab und spielt künftig für Balingen in der besten Handballliga der Welt - OA sprach mit dem 1,98-Meter-Hüne.
Von Nils Hühn

Julian Krieg ist ein Vollblut-Handballer, der seine unglaubliche Urgewalt mit feiner Technik kombiniert. Dass er bei einer Körperlänge von 1,98 Meter auch noch Linkshänder ist, sind ideale Voraussetzungen, um auch in der Handball-Bundesliga sein Können zu zeigen. Im Alter von 27 Jahren erfüllt sich damit ein lang gehegter Traum des Gummersbachers, der das Handballspielen beim VfL Gummersbach lernte. Über den Drittligisten Schalksmühle landete Krieg 2010 bei Pfadi Winterthur. Nach fünf Jahren in der Schweiz bricht er nun seine Zelte wieder ab und wird nun für Balingen auflaufen. „Ich musste nicht lange überlegen“, erklärte Krieg, dass es nun der richtige Zeitpunkt für ihn sei, in die Bundesliga zu wechseln.


[Wenn Julian Krieg einmal in Fahrt gekommen ist, ist der wurfgewaltige Linkshänder kaum zu stoppen.]

Der 27-Jährige hat mit Sicherheit nicht die normale Profi-Laufbahn gewählt. Als er mit 17 Jahren noch das Trikot des VfL trug, flatterten Angebote aus der 2. Liga ins Haus, aber Krieg entschied sich für den Drittligisten Schalksmühle, wo er nach kurzer Zeit zum Torgaranten wurde. Über den ehemaligen Gummersbacher Markus Krauthoff kam der Kontakt in die Schweiz zustande, wo er 2010 einen Vertrag bei Pfadi Winterthur unterschrieb. „Dort hat alles gepasst. Ich konnte studieren und Handballspielen“, berichtete Krieg. Dabei war die erste Zeit bei Pfadi eine Leidenszeit. Mehrere Verletzungen, unter anderem ein schwerer Daumenbruch, warfen Krieg immer wieder zurück. Doch mit der Zeit reifte der Gummersbacher zum Führungsspieler.


In der Saison 2013/14 avancierte der Linkshänder mit 212 Toren zum Torschützenkönig in der Schweizer Liga. Allerdings blieb ihm ein großer Titel bis dahin verehrt. Sowohl in der Meisterschaft als auch im Pokal scheiterte er mit Pfadi an den Kadetten Schaffhausen. Nebenbei schloss Krieg sein bereits in Deutschland begonnenes Maschinenbau-Studium an der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaft ab. In seinem letzten Jahr für Pfadi Winterthur klappte es dann auch endlich mit dem Titel. „Es war unglaublich, mich als Cupsieger zu verabschieden“, genoss er den ersten Triumph für Winterthur nach fünf Jahren in vollen Zügen.


[Die Europapokalspiele wie hier gegen den HSV Handball mit Pascal Hens gehörten für Krieg zu den Höhepunkten bei Pfadi.]

Mittlerweile ist er mit seiner Freundin schon nach Balingen gezogen, wo bald die Vorbereitung auf die Bundesliga ansteht. Bei den Galliern freut man sich auf das „hochtalentierte Juwel“, wie ihn HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer beschreibt. „Es freut mich ganz besonders, dass wir mit Julian Krieg einen spielintelligenten Linkshänder gefunden haben, der auch schon auf der internationalen Handballbühne Erfahrung sammeln konnte.“, so Karrer weiter. Die Auftritte im EHF-Cup gehörten auch zu den Höhepunkten wie Krieg selbst beschreibt. So traf er in dieser Spielzeit auf den HSV Handball. In der kommenden Saison kommen der THW Kiel, Flensburg, Magdeburg und Co. hinzu. Und natürlich das „Heimspiel“ in Gummersbach. „Auf die Partie in der SCHWALBE arena freue ich mich ganz besonders“, so Krieg.
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