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Akustisches Erleben im Ohrendschungel

nh; 18. Jun 2015, 12:35 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Bei den Proben zum 'Tiergeräusch-Interview durften die Sechstklässler noch laut sein und lachen, aber draußen in der Natur waren alle mucksmäuschenstill.
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Akustisches Erleben im Ohrendschungel

nh; 18. Jun 2015, 12:35 Uhr
Oberberg - Welches Geräusch macht die Heuschrecke? Wie klingt das Klopfen des Buntspechts? Dies und noch vieles mehr erlebten 25 Sechstklässler der Gemeinschaftsschule Morsbach bei einem Bioakustiktag.
Von Nils Hühn

Während Niklas summt wie eine Hummel, Louise eine Heuschrecke imitiert und Sinan fiept wie eine Maus, rätseln ihre Mitschüler, an welchem Ort diese Geräusche zu hören sind. „Wiese“ hallt es fast gleichzeitig aus allen Ecken des Raumes. Zur Belohnung gibt es für die schnellsten Rätsellöser Gummibärchen. Bei dem Projekt „Ohrendschungel“ soll Kindern durch besondere Hörerlebnisse ein neuer, sinnlicher Zugang zur Natur- und Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden.


Bei den 25 Schülern der Klasse 6b der Gemeinschaftsschule Morsbach kommt der Bioakustiktag auf der Biologischen Station Oberberg im Roten Haus sehr gut an. „Wir achten auch sonst auf Tiergeräusche“, meint beispielsweise Lara, wobei sie lieber Vogelgezwitscher hört als blökende Kühe. Gemeinsam mit Jule, Sina und Hannah ging es dann auch in die Nümbrechter „Wildnis“ um Schloss Homburg, um die Tiergeräusche zu interviewen. Dafür bekamen die Schüler Richtmikrofone und Aufnahmegeräte. „Ihr müsst besonders leise sein und im Flüsterton sprechen, um eine gute Aufnahme zu bekommen“, mahnte Julia Hämer (Bild), die Projektmitarbeiterin des Ohrendschungels.



Das bioakustische Bildungsmodul wurde mithilfe der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW erarbeitet. Neben der auditiven Wahrnehmung einzelner Tierlaute verschiedener Artengruppen gehe es während des bioakustischen Projekttags auch um das Hineinhören in ganze Lebensräume, so Hämer von der Lsndesarbeitsgemeinschaft. So durften die Schüler in Gruppen erleben, wie das „Orchester“ eines Bachlaufs klingt, welche „Melodien“ der Wald spielt und überprüfen, ob neben dem Lärm einer Straße auch noch Raum für ein klangvolles „Naturkonzert“ besteht.
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