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Gummersbacher kreuzen seit 125 Jahren die Klingen

uk; 14. Jun 2015, 14:58 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Spannende Auseinandersetzungen erlebten die Zuschauer beim Bergischen Fechtertreffen.
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Gummersbacher kreuzen seit 125 Jahren die Klingen

uk; 14. Jun 2015, 14:58 Uhr
Gummersbach – Die Kampfsportler aus der Kreisstadt blicken auf eine lange Historie zurück und erfreuen sich nach drohender Pleite mittlerweile einer ungebrochen großen Beliebtheit.
Von Ulrich Klein

Der erste  Bürger der Stadt bemühte sogar den Dichterfürsten, um seinen Glückwunsch an den "Fechtsport Gummersbach 1890 e.V." zu formulieren. Frank Helmenstein zitierte jedenfalls den großen Johann Wolfgang von Goethe, als er die Gummersbacher Fechter würdigte: "Ruhige Nacht, Heitrer Morgen. Gelesen, gefochten, geschossen.  Reiner Tag", erklärte der Bürgermeister den deutschen Ausnahmedichter zu einem Kronzeugen für die Bedeutung des Fechtens.


[Der Vorsitzende der Gummersbacher Fechter, Osman Uzgidis, freute sich über die zahlreichen Glückwünsche zum Jubiläum.]


Neben Helmenstein waren auch auch Landrat Hagen Jobi sowie Michaela Engelmeier (MdB) gekommen, um dem Fechtsport Gummersbach (FSG) zum 125. Geburtstag zu gratulieren. Im Rahmen der Feierlichkeiten ging an diesem Wochenende in der Kienbaumhalle zudem das traditionelle Bergische Fechtertreffen mit Degen und Florett für Jung und Alt über die Bühne.

Der bürgermeisterliche Abstecher in die Vergangenheit sollte bei der Geburtstagsfeier indes nicht die einzige Erinnerung  an 125 Jahre Fechten in der Kreisstadt bleiben. Vielmehr hatte Rolf Weidemann der langjährige Vorsitzende, die Historie des Fechtens in Gummersbach mit alten Zeitungsausschnitten, Dokumenten sowie Bildern an einer Hallenwand nacherzählt: Von den Gründungstagen 1890 über Zäsuren während der beiden Weltkriegen mit dem Ruhen des Sportbetriebs sowie dessen Wiederaufnahme 1953 - dann aber als Abteilung des VfL - bis hin zu den freundschaftlichen und sportlichen Kontakten zu  Fechtern aus der Partnerstadt La Roche sur Yon oder Athleten aus Prag oder Manchester.


Zur Jahrtausendwende endete diese Ära. Die Fechter lösten die Bindung zum Mutterverein VfL und gründeten sich neu unter dem Namen "Fechtsport Gummersbach 1890". Eine offensichtliche Erfolgsgeschichte. "Uns drohte in den 70er und 80er Jahren gleich mehrfach das Aus, als wir nur noch eine Handvoll Fechter hatten", berichtet Osman Uzgidis, der aktuelle Chef der FSG. Die Auflösung konnte offensichtlich vermieden werden. "In den vergangenen Jahren hatten wir zeitweise sogar etwa 60 Sportler in unseren Reihen", sagt Uzgidis mit berechtigtem Stolz. "Heute sind wir etwa 50", ergänzt Rolf Weidemann und glaubt an eine positive Zukunft.

[Die Fechtsportler kreuzten in der Gummersbacher Kienbauzmhalle die Klingen.]

Trainiert wird unter Anleitung der Coaches Elena Buchmann und Pascal Juerges jeweils dienstags (ab 17 Uhr) und freitags (ab 18.30 Uhr) in der Sporthalle der Grundschule Steinenbrück. "Natürlich ist jedermann, ob Groß oder Klein,  herzlich willkommen", hofft Osman Uzgidis  auf weiteren  Zulauf für den Fechtsport Gummersbach.

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