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Schloss Homburg: Mühle klappert wieder

js; 25. May 2015, 17:34 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Zahlreiche Besucher strömten zum Mühlentag auf Schloss Homburg, der mit kostenlosem Eintritt und informativen Programm nach Nümbrecht lockte.
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Schloss Homburg: Mühle klappert wieder

js; 25. May 2015, 17:34 Uhr
Nümbrecht – Nach der Umbauphase öffneten die Mühle und die Bäckerei auf Schloss Homburg heute erstmals für Besucher – Der Weg vom Korn zum Brot wurde beim Mühlentag anschaulich erläutert.
Bundesweit klappern heute die Mühlen. Während des Deutschen Mühlentags hauchte man allein in Oberberg zehn historischen Anlagen Leben ein - so auch auf Schloss Homburg. Am Fuße des Nümbrechter Wahrzeichens bot man den Besuchern ein informatives und unterhaltsames Programm.

[Die Mühle am Fuße des Schlosses stammt aus Gaderoth und ist 131 Jahre alt. Sägewerk und Kornmühle werden per Wasserkraft betrieben.] 

Mittelpunkt des Geschehens war natürlich die Getreide- und Sägemühle, die 1884 ursprünglich in Gaderoth erbaut und 1971 am Schloss wiedererrichtet wurde. „Die Wasserkraft wird schon seit vielen Tausenden Jahren genutzt. Im Mittelalter entstanden neue Anwendungs-möglichkeiten. Die Mühlen konnten etwa 160 verschiedene Aufgaben erledigen. Vorher nutze man sie vor allem zum Mahlen von Korn, später zum Beispiel als Säge- oder Walkwerk.“, berichtete Oliver Kolken. Bei einer Führung durch das historische Gebäude erklärte er die Funktionsweise der ehemaligen Gadeorther Mühle, gab Einblick in das Müllerhandwerk und erläuterte Begriffe, die heute nur wenigen bekannt sind.   




„Der Müller wurde zunächst nicht für seine Arbeit bezahlt. Als Mahllohn behielt er einen Teil der Mehls, den sogenannten Molter.“ Erst in späteren Jahren sei die Arbeit vergütet worden, so Kolken weiter. Neben dem Molter thematisierte er den Mahlzwang, der die Bauern unter Androhung einer Geldstrafe dazu verpflichtete ihr Getreideausschließlich in einer von ihrem Grundherrn festgelegten Mühle mahlen zu lassen.

[Die Brote aus dem Steinbackofen waren heiß begehrt.]

Nachdem die Besucher in Erfahrung gebracht hatten, wie Korn zu Mehl verarbeitet wird, konnten sie die weitere Zubereitung an anderer Stelle verfolgen. In der angrenzenden Bäckerei, die Ende der 1980er Jahre von Wiehl nach Nümbrecht versetzt wurde, sorgte Peter Wiese für das leibliche Wohl der Besucher. Frischgebackene Brote und Kuchen aus dem Steinbackofen mundeten Groß und Klein.
  
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