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'Universal Design' im Mittelpunkt
Gummersbach - An diesem Wochenende findet der Bundeskongress des BundesselbsthilfeVerbands Kleinwüchsiger Menschen in Gummersbach statt.
Von Uli KleinGut 100.000 Bundesbürger sind von Kleinwuchs betroffen, das heißt, sie sind oder werden als Erwachsene lediglich zwischen 70 Zentimeter und 1,50 Meter groß. Seit 1988 werden die Interessen dieser Menschen vom Bundesverband "Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien" vertreten. Die Selbsthilfeorganisation ist in diesen Tagen in Gummersbach zu Gast. Dort treffen sich die kleinwüchsigen Menschen zum Bundeskongress 2015. Bis zum Sonntag werden im Rahmen verschiedener Seminare und Workshops diverse Themen behandelt beziehungsweise diskutiert.
Beispielweise geht es dabei im Seminar "Universal Design im Gesundheitswesen" - eine Chance für die Gesundheit von Menschen mit Kleinwuchs um die Definition des Begriffes Universal Design. Dieser bezieht sich laut Wikipedia auf ein internationales Designkonzept, welches Produkte, Geräte, Umgebungen oder Systeme so gestaltet, dass sie für so viele Menschen wie möglich ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung nutzbar sind.
"Die bisher gängigen Konzepte in Sachen Barrierefreiheit sind für uns nicht anwendbar, weil sie in erster Linie für Menschen im Rollstuhl ausgelegt sind, nicht aber für Personen mit Kleinwuchs. Diese haben nämlich eine geringere Reichweite, so dass Aufzugsknöpfe, Waschbecken, Toiletten oder auch Geldautomaten für uns oft schlichtweg unerreichbar sind", erläutert Sabine Popp, Pressesprecherin des Verbandes. Und die stellvertretende Bundesvorsitzende Lydia Maus ergänzt: ""Universal Design" könnte ein Weg zur Schaffung von Barrierefreiheit für alle sein und somit eben auch einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung und Förderung der Gesundheit von Menschen mit Kleinwuchs leisten."
Neben diesem zentralen Thema geht es im Gummersbacher Ambiente-Hotel unter anderem um weitere Information, Aufklärung oder Beratung. Zu diesem Zweck erwartet man Referenten aus verschiedenen Lebensbereichen - beispielsweise Mediziner, Psychologen oder Fachleute mit sozialem und pädagogischen Hintergrund oder von Frühförderstellen. Zudem ist ein Tagesauflug in den Düsseldorfer Landtag geplant. Dort wird man mit Norbert Killewald, dem Beauftragten der Landesregierung Nordrhein-Westfalens die Belange der Menschen mit Behinderung, diskutieren.