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Bahnstreik: Wieder keine Züge auf der RB25-Strecke

nh; 20. May 2015, 11:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Aus der Streikankündigung der GDL ist wieder ein bundesweiter Bahnstreik geworden. Seit heute Nacht 2 Uhr wird der Personenverkehr bestreikt.
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Bahnstreik: Wieder keine Züge auf der RB25-Strecke

nh; 20. May 2015, 11:15 Uhr
Oberberg - Die Lokführergewerkschaft GDL hat wieder zum Streik aufgerufen und seit heute Nacht kommt es zu massiven Behinderungen im Personenverkehr - Deutsche Bahn streicht alle Verbindungen zwischen Köln und Meinerzhagen.
Von Nils Hühn

Die Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) spitzt sich immer weiter zu. Nach dem „Mega-Streik“ vor gerade einmal einer Woche, wird der Güter- und Personenverkehr der DB erneut bestreikt. Seit heute Nacht fallen wieder zahlreiche Zugverbindungen aus. Es ist bereits das neunte Mal, dass die Lokführergewerkschaft in dieser Auseinandersetzung zum Ausstand aufrief. Besonders stark betroffen ist wieder einmal der Oberbergische Kreis, denn die RB 25, die normalerweise zwischen Meinerzhagen und Köln verkehrt, fällt wie beim vorherigen Streik komplett aus, wie eine Bahnsprecherin mitteilte.


[Wer derzeit auf einen Zug an der Strecke der RB 25 wartet, muss viel Geduld mitbringen. Erst nach Beendigung des Bahnstreiks werden wieder Züge zwischen Meinerzhagen und Köln verkehren.]

„Es wird immer wieder kleine Veränderungen am Ersatzfahrplan geben, aber wir können für diese Strecke keine Hoffnung machen“, so eine Bahnsprecherin. Statt der sonst schon langen 70 Minuten, die man vom Gummersbacher Bahnhof zum Kölner Hauptbahnhof braucht, sind es nun 160 bis 200 Minuten, also teilweise über drei Stunden mit zwei Mal umsteigen – eine Zumutung. Wie lange die Lokführer diesmal streiken, ist unklar. GDL-Chef Claus Weselsky hatte lediglich angekündigt, das Ende des Streiks 48 Stunden vorher bekannt zu geben. Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Bahn sind gestern Abend gescheitert, sollen aber wieder aufgenommen werden.


Sollten die Lokführer auch am Wochenende nicht zur Arbeit gehen, droht neben dem Chaos an den Bahnhöfen auch ein Verkehrschaos. Über die Pfingsttage werden die Autobahnen noch voller sein als normal und Verkehrs-Experten rechnen mit neuen Stau-Rekorden. „Mittlerweile habe ich kein Verständnis mehr für den Streik. Darunter leiden zu viele Menschen“, so eine Wiehlerin, die gestern noch die RB25 genutzt hatte. Auch Elvira Kapisow ist von dem Bahnstreik massiv betroffen. Die Studentin aus Nümbrecht pendelt täglich von Dieringhausen nach Köln, um dort zur Universität zu gehen. „Mein Vater fährt mich jetzt nach Bensberg, wo ich die S-Bahn nehmen kann“, erklärte die 19-Jährige, ihre kostspielige und zeitintensive Alternative. Wie so viele andere Pendler hofft auch sie, dass sich die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft schnell einigen, jedoch fehlt nicht nur ihr der Glaube.

Über die Liveauskunft unter www.bahn.de/liveauskunft kann der Ersatzfahrplan mit den zur Verfügung stehenden Verbindungen eingesehen werden. Unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800/ 0 99 66 33 helfen DB-Mitarbeiter vom Streik betroffenen Reisenden.
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