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„Bis der Laptop hochgefahren ist“

nh; 19. May 2015, 16:45 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Erhan Iyimli war einer der ersten Studenten, die in das neue Wohnheim eingezogen sind.
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„Bis der Laptop hochgefahren ist“

nh; 19. May 2015, 16:45 Uhr
Gummersbach - 59 Studenten haben im neuen Wohnheim „Auf der Platte“ ein Zuhause gefunden - Campus Gummersbach präsentiert sich wie eine „amerikanische Elite-Universität“.
Von Nils Hühn

„Bis der Laptop hochgefahren ist“, ist die Antwort von Erhan Iyimli auf die Frage, wie lange er von seiner Wohnung bis zur Fachhochschule Gummersbach braucht. Der 30-Jährige gehörte zu den ersten Studenten, die Anfang Mai in das neue Wohnheim „Auf der Platte“ des Kölner Studierendenwerks einzogen. Die Nähe zur FH und die günstigen Preise sind die Vorteile, die der angehende Wirtschaftsinformatiker nennt. „Wenn die Bauarbeiten beendet sind und es auch Internet gibt, ist er Preis akzeptabel“, so Iyimli, der in einer Wohngemeinschaft mit einem weiteren Studenten lebt. Neben ihm sind mittlerweile 58 weitere FH-Studenten eingezogen.

[Im Wohnheim "Auf der Platte" leben bereits 59 Studenten und die restlichen Bauarbeiten sollen auch bald abgeschlossen sein.]

Auf dem Ackermanngelände, das das Kölner Studierendenwerk für rund 362.000 € von der Stadt Gummersbach erworben hat, entstand innerhalb von 14 Monaten Bauzeit ein dreigeschossiges Gebäude mit sieben Einzelapartments (26 Quadratmeter) und 26 Doppelwohngemeinschaften (Zimmerfläche 14 bis 17 Quadratmeter). Dafür zahlen die Studierenden monatlich zwischen 213 und 257 € Warmmiete. Die Küchen richtete das Studierendenwerk ein, die Zimmer konnten eigenständig möbliert werden. Darüber hinaus gibt es eine Tiefgarage, einen Fahrradraum sowie einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss.


In diesem Gemeinschaftsraum fand heute die Einweihung statt, bei der nicht nur die neuen Bewohner, sondern auch Nachbarn und zahlreiche Vertreter der beteiligten Baufirmen und Politiker teilnahmen. Ministerialrat Kay Noell (Bild), Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, nannte das Wohnheim und die Lage „sensationell“ und freute sich, dass die Stadt mit Studenten belebt würde. Bei dieser Aussage nickte Bürgermeister Frank Helmenstein zustimmend. Für Helmenstein ist das Wohnheim ein „nächster Meilenstein“ in der Entwicklung des Gummersbachers Mikrokosmos, der sich unter anderem durch kurze Wege auszeichne. Doch der Bau eines Wohnheims dürfe nicht das Ende sein, denn mit den mittlerweile 4.600 Studenten am Campus Gummersbach gibt es noch genügend weitere Studierende, die auf der Suche nach günstigem Wohnraum seien.

[Von der Dachterrasse hat mein einen herrlichen Blick über die Dächer von Gummersbach.] 

Für Prof. Dr. Christian Averkamp bekommt die Fachhochschule immer mehr den angestrebten Campuscharakter. „Wir wollen der attraktivste Standort der Fachschule Köln werden“, sagte der Dekan der FH Gummersbach. „Der Campus hat alles, was sich an amerikanischen Elite-Universitäten abspielt“, sagte Prof. Dr. Averkamp und nannte als Schlaglichter das neue Wohnheim, die Kindertagesstätte, das Mensa-Gebäude, die SCHWALBE arena und das Beach-Volleyballfeld. Michael Hütt, Geschäftsführer des ausführenden Architekturbüros, verriet, dass nicht alles beim Bau des Wohnheims klappte, aber sich das heutige Ergebnis sehen lassen könne. Die Baukosten betrugen rund 4,2 Millionen Euro. Das Kölner Studierendenwerk zahlte davon 2.462.000 Euro aus Eigenmitteln. Darüber hinaus erhielt das Studierendenwerk vom Land ein Förderdarlehen über 1.805.400 Euro. Die Fachhochschule Köln beteiligte sich für die Dozentenwohnungen mit 140.000 € an den Baukosten.


  
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