Le Mans/ Nümbrecht – Florian Alt hat das fünfte Saisonrennen der Moto2-WM am Sonntag auf Platz 23 beendet – Dabei beeinflussten vor allem die Zwischenfälle vom Freitag das gesamte Wochenende.

Von Fabian Nitschmann

Auch beim fünften Saisonrennen der Moto2-Weltmeisterschaft ist Florian Alt nicht unter die Top20 gefahren. In Le Mans erreichte der 19-Jährige den 23. Platz und verlor insgesamt 77 Sekunden auf die Rennspitze. Auf den ersehnten ersten WM-Punkt, also Platz 15, waren es 44 Sekunden Abstand.


[Wenig Praxis am Freitag: Florian Alt konnte weder sich noch das Bike richtig auf das Rennen vorbereiten.]

Der Start ins Rennwochenende von Le Mans hatte allerdings bereits schlechte Vorzeichen geschaffen und ließ keine allzu großen Hoffnungen entstehen. Denn im 1. Freien Training am Freitagmorgen stürz Alt heftig und krabbelte merklich angeschlagen auf allen Vieren von der Strecke (OA berichtete). „Es ist alles sehr schnell passiert, als mich Marquez überholte und ich im Kurvenausgang von der Piste abkam. Dabei habe ich die Kontrolle über das Bike verloren und bin heftig abgeflogen. Mein Körper ist ziemlich geprellt und ich spüre überall Schmerzen“, teilte Alt mit.



Und auch im anschließenden 2. Freien Training war Alt nur kurz auf dem Motorrad, fuhr nur insgesamt vier Runden. Der Sturz vom Vormittag soll hier allerdings nicht das Problem gewesen sein: „Vielmehr hat mich ein Heuschnupfen geschwächt, der höchstwahrscheinlich von einer Pollenallergie hervorgerufen wurde. Jedenfalls hatte ich absolut keine Energie und Power, um das Motorrad anständig zu steuern. Nach der Session bin ich gleich in die Clinica Mobile, wo ich mit einer Infusion behandelt wurde.“

So fehlte dem jungen Rennfahrer aus Nümbrecht ein kompletter Trainingstag, bevor es Samstag in die Qualifikation sowie am Sonntag ins Rennen ging. Unter diesen Umständen wirkt es fast wie ein Erfolg, dass der 19-Jährige nach 26 Runden auf dem Bugatti Circuit von Le Mans ins Ziel gekommen ist.


[Die Moto2-WM ist eng umkämpft, die Abstände in den Punkterängen sind gering. Kann sich Florian Alt in dieser Klasse etablieren?]

"Es war ein mehr als hartes und anstrengendes Rennen. Am meisten habe ich wegen meiner körperlichen Verfassung mit mir selbst gekämpft. Für das Rennen haben wir einige Änderungen am Setting vorgenommen, die sich zum Teil positiv ausgewirkt haben, jedoch auf der anderen Seite noch weiteren Feinschliff notwendig machen. Darauf werden wir uns natürlich bei den nächsten Rennen konzentrieren. Über meine heutige Platzierung mache ich mir keine weiteren Gedanken, denn ich bin froh überhaupt ins Ziel gekommen zu sein."

Das Rennen der Moto2-Klasse gewann der Schweizer Thomas Lüthi auf einer Kalex vor Tito Rabat (Spanien) und Johann Zarco (Frankreich). Lüthi hatte im Vorjahr die Suter von Alt gefahren.