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Junges Orchester mit anspruchsvollem Programm

uh; 18. May 2015, 10:12 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Das junge orchester NRW schenkte seinen Zuhörern ein unvergessliches Musikerlebnis.
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Junges Orchester mit anspruchsvollem Programm

uh; 18. May 2015, 10:12 Uhr
Lindlar - Das junge orchester NRW unter der Leitung von Ingo Ernst Reihl präsentierte im Lindlarer Kulturzentrum Werke von Oskar Fried und Ludwig van Beethoven.
Von Ursula Hütt

In diesem Jahr feiert das junge orchester NRW sein 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsprogramm, mit besonderen und zugleich sehr unterschiedlichen Werken, steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Das Orchester, unter der künstlerischen Leitung des Gründers und Dirigenten Ingo Ernst Reihl, präsentierte am gestrigen Sonntagnachmittag im Lindlarer Kulturzentrum „Das Trunkene Lied“ op. 11 von Oskar Fried (1871-1941) und die Symphonie Nr. 9 d-moll op. 125 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) in der Fassung von Gustav Mahler. Neben den rund 100 Orchestermusikern standen Sänger und Sängerinnen der Chöre der Universitäten Dortmund, Köln und Witten/Herdecke auf der Bühne. Die Gesamteinstudierung der Chöre hatte Ulrich Leykam übernommen. In den Solistenrollen des Gesangquartetts brillierten Myung-Hee Hyun (Sopran), Dagmar Linde (Alt), Johann Penner (Tenor) und Jens Hamann (Bariton).


[Gründer des Orchesters und Dirigent: Ingo Ernst Reihl.]

Zu Beginn hörten die Konzertbesucher „Das Trunkene Lied“ von Oskar Fried, das durch die Wiederentdeckung des Musikwissenschaftlers Alexander Gurdon nach über 100 Jahren zum ersten Mal wieder in einem Konzertsaal erklang. Das auf Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ komponierte Werk galt nach seiner Uraufführung im Jahr 1904 rasch als eine der bekanntesten Kantaten seiner Zeit. Fried, der der breiten Öffentlichkeit eher unbekannt ist, zählte zu den gefragtesten Dirigenten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dem feierlichen Anlass gebührend, widmet die experimentierfreudige Schar junger Orchestermusiker diesen Werken einen ganz besonderen Abend.


Passend zum festlichen Ereignis stand Beethovens 9. Symphonie im Fokus des Konzertabends. Von Wagner als „das menschliche Evangelium der Kunst der Zukunft“ beschrieben, gehört Beethovens symphonische Schöpfung zu den meistgespielten ihrer Gattung und genießt vor allem durch die im Finalsatz erklingende Ode „An die Freude“ von Friedrich Schiller ungebrochene Popularität. Nach ersten Entwürfen arbeitete Beethoven zwei Jahre lang in einem Zustand fortgeschrittener Gehörlosigkeit an seiner letzten vollendeten Sinfonie und erschuf ein facettenreiches Werk, das die nachfolgenden Generationen nachhaltig beeinflusste.



Zu den Besuchern im Lindlarer Kulturzentrum gehörten auch Kreisdirektor Jochen Hagt und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Am Ende des fast zweieinhalbstündigen Konzerts bedankte sich das Publikum bei dem Orchester, den Solisten und den Chören mit lang anhaltendem Applaus für ein unvergessliches Musikerlebnis.
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