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Mit den Tieren auf Du und Du

uh; 11. May 2015, 10:50 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Mit den Tieren auf Du und Du

uh; 11. May 2015, 10:50 Uhr
Lindlar - Der 7. Bergische Schäfertag im Freilichtmuseum Lindlar war für viele Familien am Sonntag das Ziel zum Muttertags-Ausflug - Kleintiermarkt begeisterte die jüngsten Besucher.
Von Ursula Hütt

Schon kurz nach der Eröffnung des 7. Bergischen Schäfertags musste der Parkplatz am Haupteingang geschlossen werden und anschließend füllte sich der Ausweichparkplatz am Nordtor im Minutentakt. Kurz nach Mittag wurde es auch hier eng und auf dem Gelände des Freilichtmuseums Lindlar tummelten sich vor allem Familien, die den Muttertag gemeinsam verbrachten. Die Besucher sahen Leistungsschaus, organisiert von der Archegruppe Bergisch Land, der IGOS (Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalter) und der Kampagne „Vielfalt lebt“ des Naturparks Bergisches Land.


[Die Jungtiere waren die Stats in Lindlar.]

Dass Hunde zur Bewachung der Schafherde erleichtern dem Schäfer die Arbeit ungemein. So konnten sich die Besucher im Freilichtmuseum während Demonstrationen am Sonntagnachmittag davon überzeugen, dass Hunde zur Bewachung von Schafherden die Arbeit der Schäfer enorm erleichtern. Gisela Norrman, Tierärztin aus Reichshof gab nur kurze Kommandos und ihr Border-Collie trieb die Schafherde mal nach rechts, oder nach links.

Auch einzelne Schafe wurden aus der Herde herausgeholt. „Das erspart enorm viel Zeit, wenn die Tiere in Fünfergruppen mit dem Anhänger auf eine andere Weide gefahren werden müssen“, betonte Karin Viesteg aus Marienheide. „Die Hunde fühlen sich als Teil der Herde und beschützen sie“, erläuterte Hagen Fach von der IGOS (Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalter). Border-Collies sind Hütehunde. Wie man fachmännisch ein Schaf schert und die Klauen pflegt, wurde den interessierten Besuchern sehr anschaulich demonstriert.


Sebastian Schäfer, Inhaber des Schäferhofs in Marienheide, erläuterte in einem kurzen Vortrag, wie sein Betrieb in den vergangenen Jahren gewachsen ist und wie er ihn heute bewirtschaftet. Zu Beginn hatte er 20 Schafe. Heute ist seine Herde auf rund 200 Milchschafe angewachsen. 200 Schafe braucht man mindestens, um davon leben zu können. Früher ist er selbst auf Wochenmärkte in der Region gefahren, um seine Produkte zu verkaufen. Heute werden die Produkte des Schäferhofs vorwiegend über den Naturkosthandel vertrieben. Produziert werden hauptsächlich Weichkäse und Joghurt. Seit 1992 ist der Betrieb anerkannter BIOLAND Betrieb.



Die Besucher hatten auch Gelegenheit, seltenen Schafrassen kennenzulernen. Gezeigt wurde beispielsweise die „Graue Gehörnte Heidschnucke“, das „Bentheimer Landschaf“ und das „Berrichon du Cher“ ein echter französischer Kraftprotz. An den Verkaufsständen konnte man neben Delikatessen aus Lammfleisch und Schafsmilch auch Produkte aus Schafwolle erwerben. Socken und Pullover aus Schafwolle gestrickt, Hüte, Taschen und Dekorationen auf Filz und Schaffelle fanden bei den Besuchern großes Interesse.    
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