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Anzeichen richtig erkennen und sofort handeln

fj; 4. May 2015, 15:41 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- (v. li.) Jürgen Marquardt (stellvertretender Bürgermeister Gummersbach), Dr. Gunnar Heymer (Betriebsarzt BPW Bergische Achsen KG), Ina Albowitz, Prof. Dr. Franz Blaes (Chefarzt Neurologie Kreiskrankenhaus Gummersbach). Dr. Markus Ebke (Chefarzt Neurologie Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik), Dr. Jorg Nürmberger (Sozialdezernent Oberbergischer Kreis), Andreas Hüpper (AOK Fachserviceleiter Medizinische Versorgung) und Dr. Udo Steiniger, Vorstandsmitglied KV Oberberg.
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Anzeichen richtig erkennen und sofort handeln

fj; 4. May 2015, 15:41 Uhr
Gummersbach – Gesundheitschecks und Tipps zum Thema Schlagfanfall gab es heute auf dem Lindenplatz – Rund um einen roten Doppeldeckerbus klärten die Akteure über die Bedeutung des Faktors Zeit bei der Behandlung auf.
Plötzliche Kopfschmerzen, Schwierigkeiten beim Sprechen, Gleichgewichtsstörungen, ein eingeschränktes Sichtfeld und eine vorübergehende, halbseitige Lähmung sind die fünf Leitsymptome eines Schlaganfalls – und werden leider allzu oft nicht als solche erkannt. „Manche Patienten warten einfach, ob die Symptome wieder verschwinden“, erklärte Prof. Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie im Kreiskrankenhaus Gummersbach.

Doch nur, wer bei einem Schlaganfall richtig - also unverzüglich - reagiert, kann optimal behandelt werden. Darum klärte die Gummersbacher Klinik gemeinsam mit dem Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises, der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, der Deutschen Schlaganfall Hilfe, der AOK und dem forschenden Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim heute über die Anzeichen des Schlaganfalls auf. Dazu nutzten sie den Schlaganfall-Info-Bus der Deutschen Schlaganfallhilfe, der heute auf dem Lindenplatz Station machte.



Zahlreiche Interessierte versammelten sich um den roten Londoner Doppeldeckerbus. „Wir werden heute mehrere Hundert Personen erreichen“, freute sich Blaes über die gute Resonanz. Neurologen des Kreiskrankenhauses boten eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader, nebenan wurden Blutdruck und Blutzucker gemessen und damit zwei typische Risikofaktoren untersucht. Der Rettungsdienst klärte über die Erstmaßnahmen auf und bot einen Blick ins Innere eines Rettungswagens. Das ambulante Therapiezentrum RPP aus Gummersbach sowie Ärzte und Fachpersonal der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik aus Nümbrecht informierten über Reha-Maßnahmen; Ernährungsberatung und die Body-Mass-Index-Bestimmung bot die AOK an ihrem Stand.


„Neben der Aufklärung über Risiken und Symptome versuchen wir dabei auch immer die Botschaft zu vermitteln, dass man den Rettungsdienst im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig anruft“, so Blaes. Nicht lange fackeln, sondern unverzüglich die 112 anrufen – das war auch die Botschaft der oberbergischen FDP-Politikerin Ina Albowitz, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages. Denn je früher die Therapie einsetzt, umso höher ist die Chance, dass langfristig keine Folgen zurückbleiben. Aus eigener Erfahrung weiß die Politikerin, dass der Kampf gegen die Folgen des Schlaganfalls nicht ohne Selbstdisziplin gewonnen werden kann, aber ein Kampf ist, der sich in jedem Fall lohnt.
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