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TV-Wetterfrosch lockte 400 Zuhörer

db; 28. Apr 2015, 12:21 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Ulrich Stücker (v.l., Verbandsratsvorsitzender Aggerverband), Prof. Dr. Lothar Scheuer (Vorstand Aggerverband), Sven Plöger sowie Frank Röttger und Uwe Töpfer (AggerEnergie Geschäftsführung).
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TV-Wetterfrosch lockte 400 Zuhörer

db; 28. Apr 2015, 12:21 Uhr
Gummersbach – Verständlich und nachvollziehbar erklärte Meteorologe Sven Plöger in der Halle 32 die Ursachen und Zusammenhänge des Klimawandels – Am Mittwoch gibt es das Wetter aus Gummersbach in der ARD.
Sven Plöger wollte einmal mit Freunden einen Damm bauen und so die Agger stauen, da war er zehn Jahre alt. "Wir haben drei Tage durchgeschuftet, doch die Agger hat unsere Bemühungen hinweggespült." Inzwischen ist der Junge von damals Meteorologe und einer der bekanntesten TV-Wettermoderatoren. Gestern Abend war Plöger auf Einladung der AggerEnergie und des Aggerverbandes in Gummersbach in der Halle 32, um zum Thema "Klimawandel - globale und regionale Auswirkungen" zu sprechen.

Plöger geht es nicht um den erhobenen Zeigefinger oder gar Panikmache, wie er sagt: "Der Klimawandel ist ein komplexes Thema. Ich möchte die Zusammenhänge so erklären, dass sie auch der Laie verstehen kann." Kurzweilig und mit Witz füllte Plöger etwas über eine Stunde mit interessanten Fakten und Zahlen, ohne zu wissenschaftlich zu werden. Über die Ressourcen unseres Planeten sagte er: "Derzeit verbrauchen wir jährlich die Ressourcen von 1,5 Erden. Unsere Bedürfnisse nehmen weiter zu und 2050 könnten es 2,3 Erden sein. Wir haben aber nur eine."



Der Vortrag fand anlässlich des Tags der Erneuerbaren Energien statt. Diese findet Plöger für die Zukunft des Planeten unerlässlich, denn die weltweiten Erdölvorkommen reichen nicht mehr für viele Generationen. "Es wird eine Energiewende geben, ob wir wollen oder nicht." Dass es dennoch Widerstände gibt, etwa beim Bau von Windparks, kann Plöger nachvollziehen. "An einem bestimmten Punkt muss man aber das Wohl vieler über das Einzelinteresse stellen und Entscheidungen treffen", so Plöger.

Obwohl Plöger seinen Vortrag mit viel Humor auflockerte, war seine Botschaft dennoch ernst und klar. Der Planet habe sich in zuvor 11.000 Jahren und vier Grad erwärmt. Genau soviel wie jetzt in gerade einmal 100 Jahren. Der Mensch sei ein großer Faktor dafür. "97 Prozent der Wissenschaftler sind davon überzeugt." Dass Klimawandel aber nicht nur für wärmere Temperaturen sorgt, sondern zum Beispiel auch für stärkere Regenfälle, zeigte Plöger anhand von sogenannten Starkregenereignissen aus der Region. So regneten in Gummersbach-Rospe 2013 innerhalb von einer Viertelstunde 34 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel.

Ein Land wie Deutschland, im Vergleich zu Indien oder China geradezu winzig, soll nach Meinung von Plöger eine Vorbildfunktion einnehmen. "Wenn wir in Deutschland die Energiewende schaffen und die Chinesen machen es uns nach - kopieren können sie ja gut - dann können wir die Welt retten. Wir haben noch Zeit zu handeln, aber wir müssen jetzt damit anfangen." Rund 400 Zuhörer hörten Plögers Vortrag. Nach Auskunft von AggerEnergie-Sprecher Peter Lenz gab es noch viel mehr Anfragen. "Aufgrund der positiven Resonanz ist es vorstellbar, so eine Veranstaltung zu wiederholen", sagte Lenz.

Übrigens: Am Mittwoch möchte Plöger im Wetterbericht vor der "tagesschau" (ca. 19:50 Uhr, ARD) neben der Hauptstadt Berlin auch Gummersbach auf die Wetterkarte bringen.
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