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Kein Abschluss ohne Anschluss

fj; 20. Apr 2015, 13:13 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Durch Ausprobieren und Mitmachen erhalten die Schüler gute Einblicke in einen Beruf.
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Kein Abschluss ohne Anschluss

fj; 20. Apr 2015, 13:13 Uhr
Wiehl – Das Unternehmen BPW Bergische Achsen nimmt an der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ teil und ermöglicht insgesamt 240 Schülern einen realistischen Einblick in die Berufsfelder eines Industrieunternehmens.
Insgesamt 240 Schüler tauschen heute, morgen und am kommenden Dienstag die Schulbank mit der Werkstatt. Im Rahmen der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen besuchen die Achtklässler das Ausbildungszentrum der BPW Bergische Achsen und erhalten realistische Einblicke in die vielfältigen Berufsfelder eines Industrieunternehmens. Heute sind die Schüler der Berufsvorbereitenden Schule für Technik (BESTE) an der Reihe. Aufgeteilt in vier Gruppen durchlaufen die jungen Leute verschiedene Stationen.


[BPW-Azubis greifen den Schülern unter die Arme.]
  
Während sich eine Gruppe im Museum Achse, Rad und Wagen auf die Spuren der Firmen- und Produktgeschichte der BPW Bergische Achsen des vergangenen Jahrhunderts macht, montiert eine andere Gruppe eine Funktionseinheit mit pneumatischer Schaltung. Zur Seite steht jeweils zwei Schülern ein Auszubildender zum Industrie- oder Konstruktionsmechaniker. „Aber die Azubis greifen nur ein, wenn die Schüler nicht weiterkommen. Aber das war bisher nur selten der Fall, unsere Gäste sind wirklich konzentriert bei der Sache“, freute sich Ausbildungsleiter Rainer Butting. Auch Kristina (15) und Laura (13) haben zum Bauschlüssel und Schraubendreher gegriffen. „Sowas haben wir noch nie gemacht, darum ist es interessant, es einfach mal auszuprobieren“, sind sich die beiden Mädchen einig. Ihre berufliche Zukunft sehen sie aber trotzdem in einem anderem Bereich: „Zu technisch“ lautet ihr Urteil. Aber auch das, so Butting, ist eine wichtige Erkenntnis, auch weil sie auf eigener Erfahrung und nicht auf Vorurteilen beruht.


Trotzdem hofft Butting, dass er einige der heutigen Besucher als Praktikant oder Auszubildenden wieder sieht. Und die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen angesichts der Konzentration und Interesse, mit der die Schüler zu Werke gehen. Die dritte Gruppe lernt das Arbeitsfeld eines Zerspanungsmechanikers kennen. An verschiedenen Maschinen bearbeiten die jungen Leute in mehreren Arbeitsschritten einen Metallrohling. Den Taler, dessen eine Seite ein Smiley, die anderen das Logo der BPW ziert, dürfen sie am Ende des Tages mit nach Hause nehmen. Gesteckt und verdrahtet wird bei den Elektronikern und Mechatronikern. Nach einem Pneumatik- und einem Elektroschaltplan wird ein Modell montiert, das die automatische Türöffnung eines Linienbusses simuliert. Ausbilder Niccolino Guerreri ist mit dem Nachwuchs zufrieden. „Es gab noch keine Schaltung, die nicht funktioniert hat.“


[Kristina (re.) und Laura beschäftigen sich heute zum ersten Mal mit Pneumatik.]  

In den nächsten Tagen sind die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und der Gesamtschule Reichshof an der Reihe. Am Ende der drei Tage werden insgesamt 240 Schüler die Workshops zum Anfassen, Mitmachen und Ausprobieren durchlaufen haben. Durch die Initiative, an der sich die BPW in diesem Jahr erstmalig beteiligt, sollen die Schüler ihre Zukunftsperspektiven und Berufswünsche konkretisieren können. Aber auch für die eigenen Azubis, da ist sich Butting sicher, hat die Aktion ihre Vorteile: „Unsere Auszubildenden geben das weiter, was sie bisher gelernt haben. So vertieft sich ihr Wissen dadurch, dass sie es anderen vermitteln.“ Eine Aktion also, von der alle Beteiligten profitieren. 
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