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Abstiegstränen in Oberbantenberg

pn; 19. Apr 2015, 21:35 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Frustriert schlichen die Oberbantenberger Spieler vom Spielfeld.
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Abstiegstränen in Oberbantenberg

pn; 19. Apr 2015, 21:35 Uhr
Oberberg - Der TV Oberbantenberg ist in Bergneustadt chancenlos und hadert mit dem 'kölschen Klüngel' - Oberwiehl gewinnt das kleine Südkreisderby - TVS erlaubt sich zu viele Defensivfehler - HSG mit versöhnlichem Abschluss.
TV Bergneustadt – TV Oberbantenberg 36:21 (12:7).

[Dirk Heppe und seine Spieler saßen nach der Partie konsterniert in der Kabine.]

„Die Kölner haben uns Oberbergern vorgemacht, wie man das richtig macht“, haderte TVO-Trainer Dirk Heppe nach dem Abpfiff der Partie in Bergneustadt nicht nur mit dem Schicksal. „Mein Respekt geht an Nippes, die gegen eine verstärkte Fortuna-Mannschaft scheinbar noch einmal alles gegeben haben“, wollte er über den Auftritt des Tabellenzweiten Longerich in Neukirchen dagegen keine weiteren Worte verlieren: „Das Ergebnis spricht schon für sich.“ Dramatischer könnte das Endklassement auch kaum sein. Drei Teams sind punktgleich, letztlich entscheidet das Torverhältnis über den Abstieg Oberbantenbergs, das die gesamte Saison nicht ein einziges Mal auf einem Abstiegsrang stand, letztlich aber den bitteren Gang in die Kreisliga antreten muss.



„Das ist in dieser Konstellation einfach bitter“, so Heppe. Auf der anderen Seite herrschte dagegen weiter große Aufstiegseuphorie. „Für Oberbantenberg tut es uns natürlich leid, aber wir wollten uns nichts nachsagen lassen“, suchte TVB-Coach Ralph Weinheimer tröstende Worte für die Gäste. Mit seinem Team musste er derweil etwas härter ins Gericht gehen. „In der ersten Hälfte waren wir gedanklich schon im Urlaub. Die Jungs haben nur Larifari gespielt und sich dann noch mit den Schiedsrichtern beschäftigt“, sah Weinheimer eine pomadige erste Hälfte, in der sein Team zwar vermeintlich drückend überlegen war, zahlreiche Kabinettstückchen aber auch in den Sand setzte.

[Das Ergebnis aus Neukirchen wurde ständig live übermittelt.]

Über 2:2 (8.) blieb der TVO auch dank des bärenstarken Alexander Orth bis zum 4:5 so auf Augenhöhe. Erst nach und nach setzte sich Bergneustadt über 9:6 (22.) zum 12:7-Pausenstand ab. Nach dem Seitenwechsel gab es dann allerdings keine zwei Meinungen mehr über den Sieger der Partie. Oberbantenberg verhedderte sich immer wieder im starken Bergneustädter Abwehrnetz und kassierten einen Gegenstoß nach dem anderen. Über 18:10 und 28:16 war der Sieg letztlich nur noch eine Frage der Höhe. „Wir haben eine Schippe draufgelegt und uns standesgemäß aus der Saison verabschiedet“, so Weinheimer abschließend.

Bergneustadt: Thorben Schneider (7), Holger Magdzack (6), Mathias Kakuschki (5/4), Thomas Berscheid, Patrick Kunert, Nils Welke (je 3), Stephan Kakuschki, Nico Ries, Marcel Neese (je 2), Timo Bay, Christian Schneider, Stephan Kakuschki (je 1).

Oberbantenberg: Robin Ziegler (5/2), Luca Schrabe (4), Nils Schwabroh, Alexander Zurek, Philipp Bröcher (je 3), Sebastian Deilmann (2), Marius Zurek (1).


CVJM Oberwiehl II – SSV Nümbrecht II 26:23 (14:9).

Auch wenn es am letzten Spieltag um nichts mehr ging, sollte das ewig junge Südkreisderby zu einer munteren Angelegenheit werden. „Wir haben das Spiel entspannt genommen, waren aber dennoch präsent und wach“, sah CVJM-Coach Rolf Schuster einen engagierten Auftritt seiner Mannschaft, die sich über 5:5 (15.) auf 10:6 und 14:9 absetzte. Dabei spielte den Hausherren allerdings auch in die Karten, dass sich die Gäste nach einer aus ihrer Sicht umstrittenen Roten Karte mit Bericht gegen Dominik Donath völlig auf die Schiedsrichter einschossen. „Sie waren unsicher, überfordert und haben sich mit dieser Strafe selbst in die Bredouille gebracht“, hatte SSV-Coach Patrick Seebaum das Gefühl im zweiten Durchgang ständig in Unterzahl spielen zu müssen.


[Stephan Kakuschki und der TV Bergneustadt machten nach der Pause kurzen Prozess.]

Dennoch verkürzte sein Team den Rückstand gegen Ende der Partie zusehends, haderte allerdings abermals mit den Unparteiischen. Vier Minuten vor dem Ende kassierte nun auch Seebaum auf der Bank eine Strafe, die aus Schusters Sicht spielentscheidend war. „Bis dahin war der SSV auf einem guten Weg, uns noch einmal gefährlich zu werden“, analysierte er die letzten Minuten, in denen in Überzahl doch nichts mehr anbrennen sollte. „Oberwiehl hat verdient gewonnen. Wir hätten eine starke Saison gerne mit einem Sieg beendet, können mit dem Jahr aber trotzdem hochzufrieden sein“, so Seebaum abschließend.

Oberwiehl: Sebastian Helmenstein, Joshua Grabek (je 6), Jonas Hesener (3), Jonas Schmerberg, Arwed Haak, Andreas Waldmüller, Jan Sonka (je 2), Hendrik Berndt, Philip Halstenbach, (je 1), Jan Bluhm (1/1).

Nümbrecht: Lucas Söntgerath (6/4), Marcus Schwemke, Markus Meister (je 4), Ben Schieferdecker (3), Ole Ullenboom, Tim Lefherz (je 2), Hendrik Höffgen, Markus Bitzer (je 1).


HSG Marienheide/Mülenbach – MTV Köln II 23:21 (11:7).

Einen versöhnlichen Saisonausklang feierte die HSG Marienheide/Müllenbach mit ihrem scheidenden Trainer Eduard Debnar am letzten Spieltag. Gegen dezimiert angereiste Gäste musste der HSG-Coach zwar fast auf seinen kompletten Rückraum verzichten, nachdem Thilo Rein und Marco Krause kurzfristig ausfielen, dennoch zeigten die Gastgeber einen engagierten Auftritt. Die HSG überraschte Köln anfangs mit einer 3:3-Defensive. „Wir haben sehr gut gedeckt, hatten aber Probleme mit unserer Chancenverwertung“, sah Debnar seine Spieler reihenweise an Robert Bremen-Evers scheitern. Dennoch ging es mit einer soliden Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste zwar noch einmal auf 15:15 heran, die Hausherren nahmen den Kampf aber an und gewannen letztlich verdient. „Die Einstellung stimmte“, freute sich Debnar über den letzten Sieg.

Marienheide/Müllenbach: Norman Krause (5), Lutz Lichtinghagen (4), Timo Krause (3/1), Philippe Gienczek , Yannik Knabe (je 3), Jochen Wolff (2/1), Maurice Gienczek, Christopher Kreutzer, Justin Beinlich (je 1).
 
[Marcel Baier hier scheitert an TVB-Keeper Christian Wolf.]

TV Strombach II – Polizei SV Köln 27:30 (14:16).


Das vorgezogene Spiel des letzten Spieltags wurde zum Spiegelbild einer soliden, aber auch recht durchwachsenen Saison der Strombacher Reserve. Die Mannschaft von Arthur Kunkel leistete sich insgesamt zu viele Fehler gegen druckvoll aufspielende Kölner. Gerade in der Defensive hatte man stets Probleme mit dem Nahtstellenhandball der Gäste. „Wir waren nicht aggressiv genug und haben schwach gedeckt“, sah Kunkel sein Team bis zum 10:9 in Führung liegen, zur Pause aber auch im Hintertreffen. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber die Partie zum 20:19 zwar erneut drehen, mussten in der Schlussphase aber ihrem dünnen Kader Rechnung tragen, nachdem durch den kurzfristigen Ausfall von Timo Biesenbach lediglich drei Rückraumspieler zur Verfügung standen. Die Bestnoten verdienten sich Felix Moddemann und Tom Bonfiglio. Indes musste Kunkel auch den nächsten Abgang vermelden. Steffen Jarrausch zieht es zum Verbandsligisten HSG Geislar-Oberkassel.


Strombach: Felix Moddemann (8), Tom Bonfiglio (6), Christian Georgewitsch (6/2), Nils Meyer, Michiel Töpfer (je 3), Nils Köppen (1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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