Archiv

„Major“ Heuser: Musik hat sich gewandelt

Red; 16. Apr 2015, 13:55 Uhr
ARCHIV

„Major“ Heuser: Musik hat sich gewandelt

Red; 16. Apr 2015, 13:55 Uhr
Gummersbach - Am Freitagabend (20 Uhr) gastiert Ex-BAP-Gitarrist Klaus „Major“ Heuser mit seiner Band in der Halle 32 - Oberberg-Aktuell sprach mit dem Kölner Musiker.
OA: Sie treten mit Ihrer Band zum ersten Mal in Gummersbach auf. Was können die Besucher erwarten?
Klaus „Major“ Heuser: Einen sehr schönen, interessanten Konzertabend einer Band, die einfach Freude daran hat, Musik zu machen und live zu spielen. Und das ist wirklich kein Spruch. Keiner in der Band kann von unserer Musik leben. Demzufolge muss man Spaß dran haben und das lieben, was man macht.

OA: Wie würden Sie Ihren Musikstil beschreiben?
Heuser: Die Definition überlasse ich gerne anderen. Ich mache einfach die Musik, die mir gefällt mit der ich mich identifizieren kann. Wobei ich sicherlich von der Musik aus meiner Jugend und den Rockbands der 70er und 80er Jahre beeinflusst und geprägt wurde.

OA: Musik, die man heute in den Charts und im Radio kaum noch wiederfindet.
Heuser: In der Tat. Früher gab es ausschließlich Rock- und Popmusik in den Charts. Im Radio werden zwar noch Oldies gespielt, aber das war es dann auch schon fast. Heute sind Schlagersänger die neuen Megastars des Landes und Coverbands füllen immer größere Hallen. Das war früher anders. Ich interessiere mich sehr für Musik, aber die aktuelle Musik der Jugendlichen kenne ich kaum noch.


OA: Medienpräsenz spielt da natürlich eine ganz wichtige Rolle.
Heuser: Sicherlich, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, dass es dabei um das eigene musikalische Produkt geht. Es geht um Effekt und Wiedererkennungswert. Sitze ich heute in einer Casting-Jury oder stehe am Herd in einer Koch-Show, dann verkaufen sich anschließend meine Platten besser und ich werde im Radio gespielt. Ich gehöre noch einer Generation an, die ihr eigenes Ding machen wollte. Für mich war das Gitarre spielen so etwas wie eine Lebenseinstellung und eine Möglichkeit, sich auszudrücken. Das hat sich bis heute nicht geändert. Unsere Songs laufen nicht ständig im Radio, aber dafür spielen wir ca. 60 Konzerte im Jahr und erarbeiten uns auf diese Weise unsere Fans.

OA: Die Einstellung zur Musik hat sich auf jeden Fall geändert?
Heuser: Das ist wahr. Zum Glück gibt es immer noch die Kellerbands, und diese haben es natürlich schwer. Bei jungen Bands aus dem Kölner Raum zum Beispiel hat sich der Eindruck verstärkt, dass es ihr großer Traum ist, in den Karneval zu kommen. Einen solchen Traum hatte ich nie.

OA: Spielt die Sprache dabei eine Rolle? Sie waren lange in einer beziehungsweise in DER kölschsprachigen Band und schreiben jetzt englische Texte.
Heuser: Nein. Ich richte mich bei meiner Musik nach dem Sänger, denn der muss es schließlich performen. Wir könnten jetzt auch Kölsch, Deutsch oder Dänisch singen. Thomas Heinen war aber auf jeden Fall ein Glücksfall, denn ein Sänger muss bei uns viele verschiedene Kriterien erfüllen.

OA: Die da wäre?
Heuser: Das Wichtigste ist immer noch, dass es menschlich passt und dass er einfach Spaß und Freude an der Musik hat. Darüber hinaus macht es natürlich Sinn, dass er aus unserer Gegend kommt und ein ähnlicher Musikgeschmack ist auch nicht verkehrt. Und - wie gesagt - bei uns geht es nicht um Geld. Alle Musiker haben noch andere Jobs oder Projekte, und dennoch sollte die Band an erster Stelle stehen. Wie gesagt. Das ist gar nicht so einfach.

Weitere Informationen zum Konzert gibt es hier.
WERBUNG