Oberberg - Dem SC West Köln droht der unfreiwillige Abstieg - Was macht der BV 09 Drabenderhöhe?

Vor dem Saisonfinale in der Bezirksliga kommt am unteren Ende des Klassements zu neuen Wendungen. Wie jetzt bekannt wurde, ist das Insolvenzverfahren gegen den SC West Köln eröffnet worden. Die Spielordnungen des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV) und des DFB schreiben in einem solchen Fall vor, dass die 1. Mannschaft automatisch als Absteiger feststeht und nach dem Ende der laufenden Spielzeit auf den letzten Platz der Tabelle rückt. Da Siegburg II bereits während der Hinrunde zurückgezogen worden war, würde in der Staffel 1 nur noch eine Mannschaft auf sportlichem Wege absteigen.     



Wie Rainer Mehlem, 2. Vorsitzender des SC West Köln, auf Nachfrage von Oberberg-Aktuell erklärte, läuft der Spielbetrieb ganz normal weiter. Noch dazu wolle man sich „mit allen Mitteln“ gegen den Zwangsabstieg wehren. Die Insolvenz musste beantragt werden, weil der Traditionsklub wegen eines Bauvorhabens - auf dem Sportplatzgelände sollte eine Kindertagesstätte inklusive Umkleidekabinen für die Fußballer entstehen - in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war. Abgesehen davon stehe der SC West finanziell auf soliden Füßen, wie Mehlem betonte. „Dem Verein als solches geht es gut. Deshalb kann es nicht sein, dass wir bestraft werden. Wir wollen weiterhin in der Bezirksliga spielen.“   

Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, ist mehr als fraglich. Staffelleiter Rolf Thiel bestätigte gegenüber OA, dass die Kölner aufgrund der Eröffnung des Verfahrens am Ende der Saison auf den letzten Tabellenplatz versetzt werden, weil dies in den Spielordnungen des WFLV und des DFB so vorgegeben ist. „Dafür gibt es die Statuten“, verdeutlichte Thiel. Der Insolvenzverwalter sei bereits über den Vorgang informiert worden.

Ein anderes Kellerkind steht ebenfalls vor einer ungesicherten sportlichen Zukunft: Beim BV 09 Drabenderhöhe wird im Sommer bekanntlich ein größerer Personalumbruch stattfinden. Abteilungsleiter Lothar Klein sagte unserer Zeitung, dass innerhalb des Vorstands die Option diskutiert wird, die Mannschaft zum letzten Spieltag zurückzuziehen, falls sie nicht auf einem Abstiegsplatz rangiert. „Wir denken in alle Richtungen. Entschieden ist noch nichts“, so Klein.

Ein Rückzug sei jedoch vor dem Hintergrund, dass der Kader höchstwahrscheinlich aus vielen unerfahrenen Akteuren bestehen wird, zumindest eine Überlegung wert. Klein: „Wir wissen derzeit nicht, wie unsere Mannschaft in der nächsten Saison aussieht. Wenn wir in der Bezirksliga Woche für Woche eine Klatsche bekommen, würden wir den jungen Spielern keinen Gefallen tun.“

Sollten sich die Drabenderhöher freiwillig aus der Liga verabschieden, wären die anderen Abstiegskandidaten unabhängig von ihrer Platzierung gerettet.