Oberberg - Der SSV lässt wegen eines Junggesellenabschieds gegen den TVB die komplette A-Jugend auflaufen - Strombach siegt in Nippes - Oberwiehl erkämpft sich einen Zähler gegen Köln - Die HSG präsentiert sich nach der Pause desolat in Oberbantenberg. (AKTUALISIERT)

TV Oberbantenberg – HSG Marienheide/Müllenbach 25:14 (10:10).

HSG-Trainer Eduard Debnar schämte sich nach dem Abpfiff in Grund und Boden. Eigentlich hätte er am liebsten über die Leistung seines Teams nach dem Seitenwechsel den Mantel des Schweigens gelegt, doch letztlich fand er doch noch Worte. „Handballerisch und mental sind wir in der Kabine geblieben. Wir haben uns nur noch in sinnlosen Eins gegen Eins Duellen versucht, anstatt Handball weiter als Mannschaftssport zu betreiben“, konnte er sich den Leistungseinbruch selbst kaum erklären. Denn bis zur Pause entwickelte sich ein verbissen geführtes Derby, in dem um jedes Tor gekämpft wurde. Oberbantenberg, das die Punkte im Abstiegskampf dringend benötigte, schwächte sich sogar Sekunden vor dem Halbzeitpfiff durch drei Zeitstrafen, darunter auch Torhüter Alexander Orth, selbst.

Doch diese Unterzahlphase sollte zum großen Knackpunkt der Partie werden. Oberbantenberg überstand diese nämlich schadlos und mit Jens Ruland nun zudem einen großen Rückhalt im Gehäuse. „Das war für uns eine Initialzündung“, analysierte TVO-Trainer Dirk Heppe. Über 11:11 (34.) war die Partie spätestens nach der Roten Karte gegen Lutz Lichtinghagen (43.) und dem 20:11 (45.) entschieden. „Marienheide/Müllenbach hat uns im ersten Durchgang mehr als nur geärgert, aber nach dem Seitenwechsel haben wir enorm zulegen können“, hat Heppe mit seinem Team im Abstiegskampf am kommenden  Wochenende nun die besten Karten inne.

Oberbantenberg: Manuel Kreter (6), Marius Zurek (4), Robin Ziegler (4/1), Jan Kaminski (4/3), Luca Schrabe (3), Sebastian Deilmann, Philip Bröcher, Alexander Zurek, Nils Schwabroh (je 1).

Marienheide/Müllenbach: Marco Krause (6/3), Pasqualino Gallina (3/1), Norman Krause, Lutz Lichtinghagen, Thilo Rein, Philipe Gienczek, Danny Küsters (je 1).



SSV Nümbrecht II – TV Bergneustadt 13:34 (4:18).


Zu einer klaren Angelegenheit mutierte das Derby zwischen der Nümbrechter Reserve und dem TV Bergneustadt. Die Mannschaft von Patrick Seebaum überraschte ihren Kreisläufer Gunnar Jürges am Samstag mit einem Junggesellenabschied und war schlichtweg nicht in der Lage, Handball zu spielen. Am liebsten hätte der SSV die Partie daher sogar abgesagt, ließ aufgrund der damit verbundenen hohen Strafe letztlich aber die A-Jugend auflaufen. „Mein Kader hatte wohl ein Durchschnittsalter von etwa 17,8 Jahren“, sah Christian Mertens sein Team von Anfang an chancenlos.


„Das war Männerhandball gegen Jugendhandball“, charakterisierte auch TVB-Coach Ralph Weinheimer die Partie, in der sein Team einen souveränen Auftritt zeigte. Trotz vieler Wechsel ließ sich Bergneustadt nie beirren und feierte einen Kantersieg. „Nächste Saison werden wir es nicht so einfach haben in Nümbrecht“, bilanzierte Weinheimer letztlich. Mertens zog aber ebenfalls ein positives Fazit: „Gegen eine oberligaerfahrene Mannschaft haben sich die Jungs nach der Pause sehr gut aus der Affäre gezogen."


Nümbrecht: Dominik Donath (5), Alex Föhse (4/2), Tim Lefherz (2), Hendrik Höffken, Tobias Mertens (je 1).


Bergneustadt: Thorben Schneider (7), Stephan Kakuschki (6), Thomas Voss (5/1), Mathias Kakuschki (5/3), Timo Bay (4), Nico Ries, Victor Klassen (je 2), Nils Welke, Marcel Neese, Holger Magdzack (1).




CVJM Oberwiehl II – Polizei SV Köln 24:24 (10:12).


Kein Spiel für Feinschmecker war die Partie zwischen der Oberwiehler Reserve und ersatzgeschwächten Kölnern. Die Gäste wollten sich unbedingt für die Hinspielniederlage revanchieren und legten los wie die Feuerwehr. „Wir hätten auch ganz schnell 0:7 hinten liegen können“, kommentierte Nils Hühn den verschlafenen Beginn seines Teams. Dank Christopher Koch, der unter anderem vier Siebenmeter und neun Gegenstöße parierte, war der höchste Rückstand aber lediglich ein 1:4 (5.). Polizei baute nun schnell ab, während Oberwiehl angeführt von Simon Schanz zum 8:7 (22.) konterte. Nachdem die Gastgeber zur Pause dennoch hintenlagen, wurde es laut in der CVJM-Kabine. Dementsprechend konzentriert agierte Oberwiehl nun bis zum 18:15 (47.), kassierte in der Schlussphase aber noch drei berechtigte Zeitstrafen durch die guten Schiedsrichter, so dass sich beide Teams mit einem durchaus gerechten Ergebnis begnügen mussten, nachdem Julian Kleins letzter Wurf am Pfosten landete.


Oberwiehl: Jonas Schmerberg (7), Simon Schanz (6/1), Philip Halstenbach (4), Julian Klein (3), Daniel Wessling, Jan Bluhm, Peter Madel, Jonas Köbnick (je 1).




TK Nippes – TV Strombach II 28:31 (17:16).


Schwach in der Defensive, dafür umso stärker in der Offensive. So lässt sich der erste Strombacher Auswärtssieg auf Kölner Boden diese Saison charakterisieren. In der Abwehr ließ die Mannschaft von Arthur Kunkel lange Zeit die nötige Aggressivität und Laufbereitschaft vermissen, konnte sich aber dafür auf die Qualitäten von Felix Moddemann, Christian Georgewitsch und Tom Bonfiglio verlassen. Lediglich fünf Fehlwürfe leistete sich das Trio in den 60 Minuten, in denen die Gäste meist hinten lagen. „Wir hatten in der Abwehr lange Zeit gegen einen technisch schwachen Gegner Probleme, haben dafür im Angriff aber alles richtig gemacht“, konstatierte Kunkel. Entscheidender Mann war in der Schlussphase allerdings Torhüter Michael Lellwitz. Der A-Jugendliche hatte in seinem ersten Seniorenspiel lange Zeit einen schweren Stand, zeigte in den letzten zehn Minuten aber sechs starke Paraden, die den Sieg sicherten. Den Verein verlassen wird indes sein Torhüterkollege Bastian Lautner, der zum Studium nach Magdeburg zieht.


Strombach: Felix Moddemann (11), Christian Georgewitsch (8/3), Tom Bonfiglio (5), Michel Töpfer (3), Alexander Nitsch (2), Nils Meyer, Timo Biesenbach (je 1).

Ergebnisse und Tabelle