Archiv

VfL in Hannover: Ein Punkt fürs Osternest

uk; 2. Apr 2015, 22:07 Uhr
ARCHIV

VfL in Hannover: Ein Punkt fürs Osternest

uk; 2. Apr 2015, 22:07 Uhr
Gummersbach - Der Pfosten verhinderte den Gummersbacher Sieg - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

Die Ausgangslage vor der Partie des TSV Hannover-Burgdorf gegen den VfL Gummersbach war klar:  Während es für die Gastgeber darum ging, nicht noch in die Abstiegszone zu rutschen, wollten die Oberbergischen unbedingt den jüngsten Negativtrend stoppen. VfL-Coach Emir Kurtagic hatte deshalb eine ziemlich martialische Losung für seine Athleten ausgegeben: "Ich erwarte von meinen Jungs, dass sie sich zerreißen. Nicht mehr und nicht weniger." Am Ende kam es so, wie es förmlich kommen musste. Der TSV und der VfL trennten sich in einem spannenden Kräftemessen vor 3.505 Zuschauern unentschieden mit 26:26 (11:12).


Da sich beide Teams zuletzt  zwei echte  Herzinfarktpartien geliefert hatten - im Hinspiel trafen die Recken aus Niedersachsen in der Schwalbe Arena mit der Schlusssirene zum Remis, dafür siegte der VfL Mitte Februar im Pokalviertelfinale hauchzart  mit 31:30 - war klar, dass es auch dieses Mal von der ersten Sekunde an ein zähes Ringen geben würde. Das nahmen die Hausherren offenbar allzu wörtlich und packten  zu Beginn der Begegnung mehrmals herzhaft zu. Zwei gelbe Karten und zwei  Zeitstrafen waren die Quittung. Die Blau-Weißen nutzten die Grobheiten und die folgenden Bestrafungen humorlos aus und lagen nach einer Viertelstunde mit 6:3 in Führung. Maßgeblich an dieser erfreulichen Spielentwicklung aus VfL-Sicht war einmal mehr Carsten Lichtlein beteiligt. Der Gummersbacher Keeper parierte gleich mehrfach glänzend, so dass  die Kollegen den Drei-Tore-Vorsprung herauswerfen konnten.

Dann aber erwischte die vorher so selbstbewussten Gäste nach einer durch Hannovers Coach Christopher Nordmeyer genommenen Auszeit erneut das "Mannheim-Syndrom". Dort hatte man sich in durch zwölf torlose Minuten um alle Chancen beim Meisterschafts-kandidaten Rhein-Neckar-Löwen gebracht. Dieses Mal währte die Ladehemmung zwar "nur" knappe sieben  Minuten. Aber auch diese Zeitspanne reichte den Hannoveranern, um aus dem trostlosen 3:6-Rückstand eine eigene 7:6-Führung zu machen. Erst Raul Santos beendete die Gummersbacher Torflaute, als er  einen Strafwurf zum 7:7 (23.) versenkte. Fortan sollte sich exakt der erwartete Spielverlauf entwickeln - ein ständiges Kopf-an-Kopfrennen, bei  dem die Gäste ein 12:11 mit die Pause nehmen konnten. Ein komfortableres  Polster für die Gummersbacher wäre durchaus möglich gewesen, doch Recken-Keeper Nikolai Weber trumpfte ähnlich stark auf wie der Kollege Lichtlein.


[Simon Ernst scheiterte in letzter Sekunde am Hannoveraner Torwart.]

Am engen Spiel sollte sich auch nach Wiederbeginn lange Zeit nichts ändern. Über 14:14 und 17:17 blieben die Rivalen bis zum 20:20 gleichauf. Als dann aber Andreas Schröder zehn Minuten vor Ladenschluss zum 20:23 einschenkte, schien ein hübsches Osterpräsent für  Kurtagic` Mannschaft  so gut wie eingetütet zu sein. Doch die Gastgeber schüttelten sich und kämpften leidenschaftlich  gegen die drohende Heimpleite. Und zwei  Minuten vor Ultimo gelang Mait Patrail nach einer schnellen Mitte tatsächlich der 26:26-Gleichstand. Alexander Becker hatte Sekunden später noch einen Matchball in der Hand. Doch der Gummersbacher Kreisläufer scheiterte ebenso am Pfosten des Recken-Kastens wie kurz zuvor Andreas Schröder. Und als Simon Ernst in der Schlusssekunde an Weber scheiterte, war das eigentlich logische Unentschieden perfekt.

Hannover: Christophersen (7), Karason (6/4), Lehnhoff (4),  Patrail (3) Johannsen (2), Sevaljevic,  Candau Hykkerid, Kastening (je 1).

VfL: Julius Kühn (6), Raul Santos (6/2), Simon Ernst, Joakim Larsson (je 3), Mark Bult, Alexander Becker, Tobias Schröter (je 2), Magnus Persson, Andreas Schröder (je 1)
 
Zuschauer: 3.506
 
Hinausstellungen: 6:8 Minuten (Karason, Patrail, Mirkolevsk - Ernst, Becker, Larsson, Schröter)
 
Siebenmeter: 5/2 - 4/2 (Lehnhoff scheitert an Kichtlein)     

Weitere Ergebnisse und Tabelle


  
WERBUNG