Oberberg - Ab morgen, 1. April, gelten neue Regeln für Erste-Hilfe-Kurse – Für Führerscheinanwärter dauert der Kurs nun neun statt acht Stunden.

Man muss sich mit der Ersten Hilfe auskennen. Das finden 99 Prozent der Menschen in Deutschland wichtig. Doch bei jedem Fünften liegt der Erste Hilfe-Kurs mehr als fünf Jahre zurück, bei jedem Dritten sogar mehr als zehn Jahre. Das ist das Ergebnis einer aktuellen bundesweiten Forsa-Umfrage, die von der Johanniter-Unfall-Hilfe in Auftrag gegeben worden ist. Die Bundesregierung hat auf mangelnde Erste-Hilfe-Kenntnisse reagiert und eine Gesetzesänderung beschlossen. Ob lebensrettende Sofortmaßnahmen für Führerscheinanwärter, Ausbildung von Betriebsersthelfern oder Fortbildungen, alle verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurse dauern künftig neun statt acht Unterrichtsstunden. Bei den Betriebshelfern wurden die Inhalte von 16 auf neun Stunden gestrafft.


Laut der Forsa-Umfrage haben viele Menschen Angst bei der Ersten Hilfe etwas falsch zu machen. „Nur wer gar nichts tut, handelt falsch“, betont Ilinka Walther, Fachbereichsleiterin Ausbildung bei den Johannitern im Regionalverband Rhein.-/Oberberg. „Wir konzentrieren uns bei den Erste-Hilfe-Kursen auf das Wesentliche: Mit vielen praktischen Übungen lassen sich die Handgriffe im Ernstfall leicht anwenden“, erklärt Walther. Die Kurse wurden zugunsten der Praxis inhaltlich gestrafft. Um die lebensrettenden Handgriffe noch besser zu verinnerlichen, wurde das Ausbildungskonzept um den 360-Grad-Ansatz ergänzt. Die Kursteilnehmer nehmen in kleinen Gruppen jeweils immer die Perspektive von Retter und Betroffenen ein und betrachten die Unfallsituation auch von außen. „Wir hoffen, dadurch den Menschen die Angst vor dem Helfen zu nehmen“, so Walther.

Die nächsten Ausbildungen in den Lebensrettenden Sofortmaßnahmen bieten die Johanniter in Bergisch Gladbach am 9. Mai und 17. Juni an. In Wiehl finden die Kurse am 11. April und 9. Mai sowie in Wipperfürth am 14. April und 30. Mai statt.

Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel.: 02262/76 260 oder 02202/29 310.