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Immenser Rückstand trübt die Stimmung

fn; 30. Mar 2015, 13:08 Uhr
Bilder: Octo Ioda Racing --- Im Rennen konnte Florian Alt zwei Kontrahenten hinter sich halten.
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Immenser Rückstand trübt die Stimmung

fn; 30. Mar 2015, 13:08 Uhr
Nümbrecht/ Doha – Florian Alt fährt beim ersten Saisonrennen der Moto2 auf den 21. Platz und sammelt dabei fleißig Kilometer – Die Abstände zur Konkurrenz sind allerdings ein großes Problem.
Von Fabian Nitschmann

Ein Saisonauftakt nach Maß sieht eindeutig anders aus, auch wenn der 21. Platz von Florian Alt in Katar nach einem erfolgreichen Rennen klingt. Doch beim Blick auf die Abstände wurde selbst dem jungen Rennfahrer aus Nümbrecht anders. 1:15 Minuten auf die Spitze, 26 Sekunden auf Robin Mulhauser auf Platz 20. Eindeutig zu viel, wenn Alt in den nächsten Rennen am Geschehen im hinteren Feld richtig teilhaben will. „Mein Rückstand von über einer Minute auf den Sieger liegt mir gewaltig schwer im Magen.“


[Volle Konzentration wenige Minuten vor dem Start.]

„Wir sind meilenweit davon entfernt, dem Motorrad eine brauchbare Abstimmung zu verpassen“, konstatierte Alt bereits am Samstag nach dem Qualifying, bei dem er Letzter wurde, selbst. Auf die Pole-Zeit von Sam Lowes fehlten Flo66 glatte vier Sekunden und selbst die Konkurrenten Zaidi und Raffin, die Alt in den Tests meist deutlich hinter sich halten konnte, hatten deutlich aufgeschlossen.



Das Rennen am Sonntag lief dann zumindest einigermaßen versöhnlich. Denn Alt konnte das Rennen ohne Sturz beenden, dabei die so wichtige Fahrpraxis mit der Suter sammeln und sich im Kampf um Platz 21 gegen Jesko Raffin und Zaqhwan Zaidi durchsetzen. Insgesamt bleibt allerdings der Eindruck, dass das vermeintliche Testwochenende in Katar keine allzu großen Fortschritte für Florian Alt und das Octo Ioda Racing Team gebracht hat. „Es ist zermürbend, weil nicht die geringsten Anzeichen von Fortschritten gelingen wollen. Ich fühle mich schnell, aber die Realität schaut anders aus“, sagte Alt am Samstag.

Auf der Suche nach den Gründen für den großen Abstand kommen immer wieder die schlechten Wintertests zur Sprache. Die offiziellen Tests waren meist von Regen geprägt, der einzige anberaumte private Test in Alcarras fiel Schnee und Frost zum Opfer. Damit fehlen Alt als Neueinsteiger in der WM und auf dem ungewohnten Suter-Bike viele Daten, Erfahrungen und Setup-Einstellungen.



„Ich rechne erst in Europa mit einer deutlichen Steigerung bei Flo“, erklärt Uwe Alt, der den Auftritt seines Sohnes am Sonntag in Nümbrecht beobachtet hat. „Bis Jerez wird es wohl dauern, die Rückstände aus der Vorbereitungszeit aufzuholen“, so Uwe Alt weiter. Zusätzliche private Tests, die eine sechsstellige Summe verschlingen würden, sind derweil aus finanziellen Gründen keine Alternative.

An der Spitze des Moto2-Feldes sorgte Jonas Folger derweil für eine große Überraschung in Katar. Der Bayer profitierte dabei von einem Sturz von Topfavorit Sam Lowes sowie technischen Probleme bei Johann Zarco und schnappte sich mit einer fehlerfreien Leistung seinen ersten Sieg in der Moto2.

Das nächste Rennen findet am 12. April in Texas statt. Bis dahin hat Florian Alt entspannen in der oberbergischen Heimat und den Kopf freischalten im Terminkalender eingetragen. "In Austin geht es dann für uns wieder von vorne los.“  
  
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