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Wenn die Seele leidet

uh; 27. Mar 2015, 15:19 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Wenn die Seele leidet

uh; 27. Mar 2015, 15:19 Uhr
Marienheide - Rund 230 Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie von Schulen und Organisationen trafen sich im Kongresszentrum der Klinik zum Jahresempfang der Gemeinde - Chefarzt Dr. Karsten Wolf referierte über das Thema Burnout.
Von Ursula Hütt

„Die schöne Welt hat Schatten bekommen“, sagte Bürgermeister Stefan Meisenberg in seiner Eröffnungsrede mit Blick auf das tragische Flugzeugunglück am vergangenen Dienstag in den französischen Alpen. Für ihn ist es eine besondere Ehre, erstmalig die Gäste zum 16. Empfang begrüßen zu dürfen. Seim Amtsvorgänger Uwe Töpfer, der sich die Veranstaltung nicht entgehen ließ, hatte den Empfang damals erstmalig initiiert. Als Ehrengäste begrüßte der Bürgermeister besonders den Landtagsabgeordneten Dr. Roland Adelmann, den stellvertretenden Landräte Prof. Dr. Friedrich Wilke und Monika Hüttenmeister sowie Kreisdirektor Jochen Hagt. Die Bürgermeister Gero Karthaus (Engelskirchen), Jörg Bukowski (Morsbach) und Wilfried Bast (stellvertretender Bürgermeister aus Wiehl) waren ebenfalls unter den Ehrengästen. Mit dem Hinweis auf Marienheide als Stärkungspaktkommune dankte Stefan Meisenberg besonders der Kreissparkasse Köln und dem Klinikum Oberberg für die Unterstützung an diesem Abend.


[Bürgermeister Stefan Meisenberg begrüßte rund 230 Gäste.]

Sascha Klein, Geschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH, betonte in seinem Grußwort, dass der Empfang in diesen Räumen zeigt, wie gut die Klinik in Marienheide integriert ist. Durch die Forschungsarbeit und die Publikationen von Chefarzt Dr. Karsten Wolf sei Marienheide in Fachkreisen bekannt geworden. Dr. Klaus Tiedeken, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln verwies auf die momentan recht gute wirtschaftliche Lage. „Am Anfang steht der Geschäftsmann“, sagte Tiedeken und blickte dabei auf die anwesenden Gäste im fast voll besetzten Saal. Wichtig sei auch, dass die Mitarbeiter gesund bleiben. Dieses Thema werde im Rahmen des Gesundheitsmanagements der Kreissparkasse sehr ernst diskutiert.



Dr. Karsten Wolf, Chefarzt und Leiter des Zentrums für Seelische Gesundheit in Marienheide, referierte sehr anschaulich über das Thema „Burnout – Modeerscheinung oder ernsthafte Krankheit?“ Das Burnout-Syndrom ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung. Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher oder anderweitiger Überlastung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der wegen der verminderten Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann.



Ein Burnout-Syndrom, das Ausgebranntsein, kann als Endzustand einer Entwicklung bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung, Depression oder Suchtgefährdung führen kann. Es ist eine ständige Zunahme an Depressionen in den vergangenen 30 Jahren zu beobachten. Dem Staat und der Wirtschaft entstehen Kosten bis zu 21,9 Milliarden Euro für die Behandlung sowie aufgrund von Fehlzeiten und verminderter Produktivität der betroffenen Mitarbeiter. Knapp 25 Prozent aller Fehltage im Beruf gehen auf das Konto von Depressionen.

Mit dem Lied „Merci Cherie“ gesungen von Kevin Jung, begleitet von Michael Wurm am Piano endete der offizielle Teil des Empfangs. Der anschließende Sektempfang wurde zum Erfahrungsaustausch und für Gespräche genutzt.
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