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Nümbrechter Abstieg so gut wie besiegelt

pn; 22. Mar 2015, 22:19 Uhr
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Nümbrechter Abstieg so gut wie besiegelt

pn; 22. Mar 2015, 22:19 Uhr
Oberberg - Derschlag trotzt dem Tabellenführer nach Aufholjagd einen Punkt ab - TVS chancenlos in Pulheim - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Oberliga. (AKTUALISIERT)
Longericher SC – TuS Derschlag 23:23 (15:10).

Das Rahmenprogramm für das Spitzenspiel der Oberliga hätte besser nicht sein können. Eine proppenvolle Halle, ein starkes Schiedsrichtergespann und körperlich geprägter Spitzenhandball auf beiden Seiten sorgten für ein würdiges Topspiel der beiden besten Oberligateams am Mittelrhein. Dabei wusste TuS-Trainer Michiel Lochtenbergh nach dem Abpfiff allerdings nicht recht, ob er von einem gewonnenen oder einem verlorenen Punkt sprechen sollte. „Wir hätten uns 59 Minuten lang über einen Zähler gefreut, haben in der letzten Minute dann aber auch über zwei Trümpfe  verspielt“, fasste er die Partie zusammen.

Dabei fand sein Team zunächst besser ins Spiel. Bis zum 3:4 stand die Defensive gut und es war Longerich, das seine Nerven noch nicht richtig in den Griff bekam. In der Folge ließen sich die Oberberger allerdings ein wenig von der stattlichen Kulisse beeindrucken, schlossen mehrfach überhastet ab und luden die Gastgeber so zu einfachen Gegenstoßtreffern ein. „Aus dem Positionsangriff heraus hatten wir sie gut im Griff, haben uns aber selbst im Angriff zu viele Fehler erlaubt“, ärgerte Lochtenbergh der deutliche Pausenrückstand. Mit der Einwechslung von VfL-Leihgabe Lauris Ozelins ins Gehäuse sowie einer Abwehrumstellung fand der TuS nach dem Seitenwechsel aber besser ins Spiel.

Ab der 40. Minute begannen die Gäste peu à peu den Rückstand abzuknabbern und eine Minute vor Schluss erzielte Alexandre Brüning per Siebenmeter sogar die Führung. Dem LSC fiel im letzten Angriff wenig ein, so dass die Unparteiischen das passive Vorwarnzeichen gaben. Ein folgender abgefälschter Freiwurf von ‚Kiki‘ Born trudelte dennoch unglücklich zum Ausgleich ins Tor, dem TuS blieben aber noch dreißig Sekunden auf der Uhr. Zwar wurde Max Jaeger stark freigespielt, doch die junge VfL-Leihgabe scheiterte am gegnerischen Keeper. „Natürlich ist es schade, dass wir diese zwei Trümpfe liegen lassen haben, aber letztlich war das Unentschieden ein verdientes Ergebnis, nachdem wir nach der Pause den Ton angegeben haben“, berichtete Lochtenbergh abschließend.

Derschlag: Alexandre Brüning (8/3), Marko Curcic (4), Lukas Bader, Philip Pfeil (je 3), Vladislav Vesselinov, Simon Lubberich (je 2), Jonas Bergerhoff (1).
  



SSV Nümbrecht – TuS Opladen 28:39 (11:19).

Das dürfte es gewesen sein für die Nümbrechter Handballer. Durch die Heimniederlage gegen den widererstarkten TuS Opladen und den gleichzeitigen Sieg Dormagens bei Schlusslicht Birkesdorf wächst der Rückstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte. Da die Südkreisler zudem die Hypothek der abgesagten Partie in Longerich mit sich schleppen, müsste das Team von Mario Jatzke sechs Punkte in drei ausstehenden Spielen aufholen. Eine wohl nicht mehr zu bewältigende Herkulesaufgabe. Gegen die Gäste aus dem Kölner Norden hatten die Hausherren indes nicht den Hauch einer Chance. „Von der Einstellung und dem Willen her kann ich Keinem meiner Jungs einen Vorwurf machen. Der Gegner war ganz einfach besser“, urteilte Jatzke nach der Partie.

Allerdings schaffte es Nümbrecht auch nicht die nötige Aggressivität in der Defensive aufzubauen. Opladen wurde es zu einfach gemacht, die Tore zu erzielen, während der SSV um jeden Treffer kämpfen musste. „Zur Pause war das Spiel entschieden“, brachte auch eine Deckungsumstellung nach der Pause nicht mehr den gewünschten Effekt. Näher als fünf Treffer konnten die Gastgeber nicht mehr verkürzen. „Die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir werden uns vernünftig aus der Oberliga verabschieden, denn jetzt sind die Köpfe frei. Auch aus solchen Spielen kann man etwas lernen. Für das kommende Jahr sind wir sehr gut aufgestellt, schließlich planen wir bereits seit Januar zweigleisig“, will Jatzke die Saison vernünftig beenden. Gegen Opladen verdienten sich Marcel Samel und Mario Weissner die Bestnoten.

Nümbrecht: Mario Weissner (6), Harry Roth, Marcel Samel (je 5), Daniel Funk (4), Stefan Ufer (4/1), Kevin Schieferdecker (2), Christoph Bitzer, Mirco Gröbner (je 1).
  



Pulheimer SC – TV Strombach 31:23 (16:9).

Einen Abend zum Vergessen erlebte der TV Strombach beim Pulheimer SC. „Wir haben nie ins Spiel gefunden und völlig zu Recht verloren“, redete Trainer Maik Thiele nicht lange um den heißen Brei herum. Bereits nach einer Viertelstunde war die Partie beim 8:1 entschieden. Die Gäste ließen sich von der äußerst aggressiven 3:2:1-Defensive Pulheims schnell den Schneid abkaufen. „Die Härte war am Rande der Legalität, aber die Schiedsrichter haben es zugelassen, also hat Pulheim es auch konsequent ausgenutzt“, war Thiele nicht immer einverstanden mit den Entscheidungen der Unparteiischen, die seinem Team einige Zeitstrafen gaben, während der PSC Mitte der zweiten Hälfte noch gelbe Karten offen hatte.

Bis zur Pause blieb der Rückstand konstant bei sieben Treffern, zumal sich auch Spielmacher Peter Voiss eine leichte Fingerverletzung zuzog. Als dann auch noch Joscha Jaeger nach 40 Minuten mit der dritten Zeitstrafe zum Duschen geschickt wurde, ergaben sich die Gäste, bei denen die rechte Seite weitestgehend aus dem Spiel genommen wurde, in ihr Schicksal und verloren völlig verdient mit acht Treffern. „Bei uns lief einfach nicht viel zusammen und Pulheim durfte meistens ohne große Gegenwehr frei schießen“, notierte Thiele viele Gegenstoßtreffer.

Strombach: Dominik Heimes (6/4), Dennis Hermann, Sebastian Raymund (je 4), Jan Höfer, Nico Blech (je 3), Jannes Pulla (2), Joscha Jaeger (1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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