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„WinLi“: Willkommen in Lindlar

jt; 20. Mar 2015, 13:50 Uhr
Oberberg Aktuell
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„WinLi“: Willkommen in Lindlar

jt; 20. Mar 2015, 13:50 Uhr
Lindlar – Die vielfältigen Projekte der Initiative „WinLi“ helfen Asylbewerbern, sich schneller und besser in die Gemeinde Lindlar einzuleben – Um Unterstützung von engagierten Bürgern wird weiterhin gebeten.
Um die zahlreichen Menschen, die nach Flucht und Vertreibung aus ihren Heimatländern nach Lindlar kommen, angemessen zu empfangen, riefen Bürger im vergangenen Herbst die Initiative „WinLi – Willkommen in Lindlar“ ins Leben. In Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen Kirche, dem Runden Tisch für Frieden und Gerechtigkeit, der Initiative „Essbares Lindlar“ und unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, wurden in den vergangenen Monaten bereits einige Projekte organisiert.

Zurzeit sind 137 Asylbewerber in sechs Unterkünften innerhalb der Gemeinde untergebracht. Zum großen Teil handelt es sich dabei um alleinstehende Männer. Als eine der ersten Aktivitäten starteten die ehrenamtlichen Helfer einen Deutschkurs, der zunächst wöchentlich angeboten wurde, mittlerweile aber aufgrund des großen Interesses seitens der Asylsuchenden an drei Terminen pro Woche stattfindet.

„Uns ist es wichtig, nicht über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden, sondern mit ihnen gemeinsam herauszufinden, wie wir ihre Situation hier angenehmer gestalten können“, erklärt Heike Bartsch, die für die Koordination der verschiedenen Projekte verantwortlich ist. Dazu gehöre auch, den Menschen die Regeln und Gewohnheiten des Zusammenlebens in Deutschland nahezubringen. „Vor allem die Männer müssen über die gesellschaftliche Rolle der Frau in Deutschland aufgeklärt werden. Denn oftmals kommen sie aus Kulturkreisen, in denen die Strukturen diesbezüglich völlig anders sind“, erzählt Bartsch.


Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit von „WinLi“ sind die Besuchsdienste. Bürger in Gruppen von zwei bis drei Personen suchen die Asylbewerber in ihren Unterkünften auf und unterstützen sie in Alltagsdingen, wie beispielsweise bei der Inbetriebnahme von Elektrogeräten.

Das Projekt „SchwimLi“ ermöglicht den Asylsuchenden, einmal pro Woche das Parkbad kostenlos nutzen zu können. Auch hier sind „WinLi-Helfer“ zur Unterstützung vor Ort. Zudem gründeten die Flüchtlinge ein Fußballteam, das zweimal pro Woche in Eigenregie trainiert und sich zukünftig über die Unterstützung durch den SSV Süng in Form von Sachspenden und vergünstigten Beiträgen freuen kann. Auch ein Sponsorenmatch ist bereits in Planung, bei dem Bürgermeister Ludwig das gegnerische Team anführen wird.

In Zusammenarbeit mit den Sportvereinen soll das Sportangebot in Zukunft weiter ausgebaut werden. Zudem ist ein Ausflug ins Haus der Geschichte nach Bonn geplant. Auch die Mitarbeit der Flüchtlinge beim Gartenprojekt „essbares Lindlar“ soll weiter gefördert werden. Des Weiteren planen Asylbewerber, beispielsweise aus Guinea, Syrien und Indien, im Rahmen eines offenen Angebotes für alle Bürger sogenannte „Weltreise-Tage“, bei denen sie den mit Musik, Tanz und Selbstgekochtem ihre Kulturen näher bringen möchten. Finanziert wird die Initiative durch Spenden.


Engagierte Bürger, die das Projekt bei den Sprachkursen, den Besuchsdiensten oder anderweitig unterstützen wollen, sind bei „WinLi“ willkommen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.winli.de.
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