Oberberg - Zahlreiche Diebstähle verzeichnete die Oberbergische Polizei am vergangenen Wochenende im Gummersbacher Innenstadtbereich – Zwei Räuber und ein Taschendieb sitzen mittlerweile hinter Gittern.

Antanzen - dieses Phänomen trat bislang hauptsächlich in Großstädten auf. Nun hat es laut Polizei auch im Oberbergischen Einzug gehalten. Unter dem Motto „Augen auf und Taschen zu!“ warnen die Ordnungshüter daher nicht nur vor Taschendieben allgemein, sondern im speziellen auch vor der folgenden Methode: Die Täter tanzen ihr Opfer an, um es abzulenken. Durch ein Gespräch oder eine Frage stellen sie einen ersten Kontakt her. Dann folgt eine freundliche Umarmung oder der Dieb beginnt, körpernah zu tanzen. Im richtigen Moment greift er oder ein Mittäter unbemerkt zu und klaut Wertsachen. Dieser Trick wird häufig auch nachts im Umfeld von Lokalen, Imbissen oder Bushaltestellen angewendet. Hierbei nutzen die Diebe auch die mangelnde Aufmerksamkeit infolge von Alkoholkonsum aus.

Am vergangenen Freitagabend ist beispielsweise einer 44-jährigen Gummersbacherin in einer Gaststätte in der Brückenstraße ihr Handy gestohlen worden. Dies teilte die Polizei mit. In der Kaiserstraße wurde etwa zur gleichen Zeit einer 29-jährigen Gaststättenbesucherin ihre Geldbörse und einem 29-Jährigen sein Handy gestohlen. Den Diebstahl einer Geldbörse zeigte auch ein 56-Jähriger an, der in einer Gaststätte in der Bahnhofstraße zu Gast war. In einer Diskothek in der Brückenstraße musste ein 18-Jähriger den Diebstahl seines Mobiltelefons beklagen. Die Polizei kontrollierte in Tatortnähe eine verdächtige Personengruppe von drei männlichen Personen, die aber noch vor Ort entlassen wurde.



Um 3:45 Uhr wurde laut Polizei in einem Tanzlokal in der Brückenstraße erneut ein Handy geklaut. Ein 23-Jähriger gab gegenüber der Polizei an, dass ein Unbekannter ihn auf der Tanzfläche angetanzt habe. Dabei zog er dem 23-Jährigen dessen Handy aus der Hosentasche. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung nahm die Polizei drei Personen nahe dem Tanzlokal fest. Es handelte sich um Männer im Alter zwischen 21 und 28 Jahren.

Ein 21-Jähriger wurde am nächsten Tag dem Richter vorgeführt, der ihn hinter Gitter schickte. Ein gleichaltriger Mittäter ist nun ebenfalls in Haft. Ermittlungen ergaben, dass ihm auch eine Raubstraftat zur Last gelegt wird, die am 4. März am Gummersbacher Bahnhof verübt wurde: Um 5 Uhr morgens hatten er und ein Komplize von einem 49-jährigen Gummersbacher Geld gefordert. Als dieser mitteilte, dass er kein Geld dabei habe, schlugen die Täter zu. Dabei wurde der Gummersbacher leicht verletzt. Der zuständige Richter erließ gegen das Räuberduo Haftbefehl, sowohl der 21-Jährige als auch sein 18-jähriger Komplize landeten für die Tat im Gefängnis.

Die Polizei rät:

Seien Sie vorsichtig, wenn Unbekannte in vermeintlicher Feierlaune auf Sie zukommen und Ihr persönlicher Distanzradius deutlich unterschritten wird.

Werden Sie bei ungewolltem Körperkontakt, auch im Gedränge, misstrauisch und überprüfen Sie unverzüglich, ob Ihre Wertsachen noch da sind.

Tragen Sie Ihre Wertsachen eng am Körper und verschließen Sie Taschen und Beutel.

Wenden Sie sich nach einem Diebstahl unverzüglich über den Notruf 110 an die Polizei.

Zu diesem Artikel werden keine Leserkommentare freigeschaltet.